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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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und lässt keinen anderen ran, sagt Vanessa.«
    »Ich würde nie etwas sagen«, protestierte ich. »Und so schlimm ist es nicht, nur ein bisschen fade. Außerdem bin ich sowieso überkritisch.«
    »Du bist Expertin«, bemerkte Stephen loyal, »und ich stimme dir zu.«
    »Ich auch«, erklärte Cybil lachend. »Aber wir breiten den Mantel des Schweigens darüber.«
    »Hey, meine Schöne.« Zwei Arme legten sich um meine Taille. »Ich habe mich schon gefragt, wo du abgeblieben bist.«
    Ich wandte mich zu Dillon um, während einige weitere Gäste zu uns traten, um Stephen zu gratulieren. »Ich habe mich nur ein bisschen unters Volk gemischt. Und du? Hast du genug von der Party?«
    »Das hatte ich schon, bevor ich hergekommen bin.«
    »Du hättest dich beim Champagner bedienen sollen.« Als Beweis kippte ich die Hälfte meines Glases hinunter. »So sieht die Welt gleich viel rosiger aus.«
    »Selbst Althea?«, hakte er nach. »Ich habe gesehen, wie du dich mit ihr und Vanessa unterhalten hast.«
    »Das ließ sich nicht vermeiden. Außerdem musste sie dringend prahlen. Sieht so aus, als wäre Bethany übergelaufen und hätte sich der dunklen Seite angeschlossen.«
    »Du meinst, weil sie mit Michael Stone ausgeht? Ich fand ihn schon immer ein bisschen zu aufgeblasen.«
    »Für dich ist doch jeder aufgeblasen, der jenseits der 51. Straße wohnt.«
    »Stimmt. Aber du denkst das doch auch.«
    »Meistens.« Ich hob die Hand und strich ihm eine widerspenstige Locke aus den Augen. Dillon hatte wunderbares Haar – die Art, die Gott eigentlich einer Frau hätte geben sollen. Aber aus irgendeinem Grund läuft es ja meistens nicht, wie es soll. So wie bei der Vergabe von Wimpern. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Männer manchmal absolute Wahnsinnswimpern besitzen? Das ist echt unfair. »Der springende Punkt ist«, fuhr ich fort, »dass Althea Bethany verkuppelt hat.«
    »Mit Michael?«, hakte Dillon stirnrunzelnd nach. »Das klingt einleuchtend. Aber ich dachte, Freundinnen seien tabu.«
    »Offenbar haben sich die Regeln geändert. Nur mir hat keiner etwas davon gesagt.«
    »Ach, das hält doch nie im Leben.«
    »Genau meine Worte. Aber jetzt liegt das Kind schon im Brunnen.«
    »Du klingst ziemlich gefasst.«
    »Irrtum. Aber wie gesagt, ich habe mir einige von diesen hier genehmigt, die mir dabei geholfen haben, mich nicht zu sehr aufzuregen.« Wieder schwenkte ich zur Demonstration mein Glas. »Außerdem ist Bethany eine erwachsene Frau. Und wenn sie will, dass Althea sie verkuppelt, geht mich das nichts an. Sollte sie allerdings das Gleiche mit mir versuchen, ist der Teufel los.«
    »Ich weiß ja, dass sie mich nicht leiden kann«, sagte Dillon, noch immer stirnrunzelnd. »Aber ich kann es nicht leiden, dass sie ständig einen Ersatz für mich sucht.«
    »Das hat sie doch seit einer Ewigkeit nicht mehr getan. Obwohl ich jede Wette eingehe, dass sie es mit dem größten Vergnügen tun würde, wenn sie könnte. Du hättest hören sollen, wie sie über dich redet.«
    »Irgendetwas, worüber ich mir Sorgen machen müsste?« Trotz des verschmitzten Grinsens lag etwas in seiner Stimme, das mich aufhorchen ließ.
    »Gibt es Anlass zur Sorge?«, fragte ich betont lässig, obwohl mein Herzschlag sich für einige Sekunden beschleunigt hatte.
    »Natürlich nicht«, beschwichtigte er mich und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, doch ich war nicht überzeugt. »Also, was hatte die alte Schreckschraube diesmal zu meckern?«
    »Nur dass du dir ungewöhnlich viel Zeit nimmst, um mit Diana Merreck zu flirten.« Ich lachte, doch es klang alles andere als erfreut, was zum Teil wohl daran lag, dass Diana die allerschlimmste Frau war, die Dillon sich für einen Flirt hätte aussuchen können. Sie war der Inbegriff von allem, was ich an der Manhattaner Gesellschaft hasste – ein Society-Ungeheuer, das Freunde ausschließlich nach ihrer Herkunft aussuchte. Sie lebte dafür, über andere zu richten, und glauben Sie mir, so gut wie keiner fand vor ihren Augen Gnade. Sie als Ekelpaket zu bezeichnen war noch untertrieben, und allein bei der Vorstellung, dass Dillon sich mit ihr abgab, drehte sich mir der Magen um.
    »Ich flirte immer«, erklärte Dillon. »Das weißt du doch.«
    »Das hab ich zu Althea auch gesagt. Aber sie meinte, sie hätte euch schon mehrmals zusammen gesehen.« Der letzte Teil war mir unwillkürlich entschlüpft und klang vorwurfsvoller, als ich beabsichtigt hatte.
    »Ach ja?« Der Unterton in seiner Stimme war

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