Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche
Althea daran beteiligt ist.«
»Sie sagte, es sei deine Idee gewesen. Dass wir zusammenkommen, meine ich.«
»Das stimmt. Wenn ich mich recht entsinne, war ich ziemlich hartnäckig.«
»Das hat sie auch gesagt.«
»Nun ja, es ist die Wahrheit. Ich wollte nur vorsichtig sein. Schließlich war mein Timing nicht das allerbeste. Nach allem, was passiert war. Ich wollte nicht, dass du glaubst, ich würde die Situation ausnützen.«
»Ehrlich gesagt habe ich gerade erst gedacht, dass man die Gelegenheit manchmal einfach beim Schopf packen sollte, wenn sie sich bietet. Unabhängig von den Umständen. Und ich habe es dir nicht gerade leicht gemacht. Immerhin habe ich unsere Beziehung in jeder Hinsicht in Frage gestellt. Und als ich mitbekommen habe, dass ich verkuppelt worden war, habe ich sofort die falschen Schlüsse daraus gezogen. Ich hätte wissen müssen, dass Diana nicht die ganze Wahrheit sagt.«
»Wir haben beide Fehler gemacht.«
»Manche davon unverzeihlicher als andere«, sagte ich und beobachtete die dahingleitenden Ruderboote. »Ich wollte nicht … zumindest erinnere ich mich nicht mehr daran … Ich hätte niemals mit Dillon schlafen dürfen. Es war dumm von mir. Und es tut mir wahnsinnig leid.«
»Andi.« Ethan legte seine Hand auf meine. »Es ist okay …«
»Nein, ist es nicht. Es ist grauenhaft. Aber es hatte nichts zu bedeuten. Ich will Dillon nicht. Ich will dich.« Die Worte sprudelten mir über die Lippen, und ich hielt inne, entsetzt über das, was ich so unverblümt zugegeben hatte.
»Liebling«, sagte Ethan, dessen Hand noch immer auf meiner lag, während mein Herz beim Klang des Kosenamens so heftig zu flattern begann, dass ich fürchtete, es würde gleich davonfliegen. »Du hast nicht mit Dillon geschlafen.«
»Nicht?« Die Hoffnung flackerte in mir auf wie ein albernes Neonschild über dem Eingang einer zweitklassigen Bar.
»Nein. Hast du nicht.«
»Aber wie, ich meine … du kannst doch nicht …« Ich verstummte, offenbar unfähig, einen klaren Gedanken zu formulieren.
»Dillon hat es mir gesagt.«
»Du hast mit ihm geredet?« Das Leben ging manchmal seltsame Wege.
»Er hat sich Sorgen um dich gemacht. Und darüber, was ich denke. Deshalb rief er mich an, um mir zu sagen, dass nichts passiert war. Offenbar wollte er es dir sagen, aber du warst zu beschäftigt damit, ihn vor die Tür zu setzen, um ihm zuzuhören.«
»Das scheint in letzter Zeit meine übliche Vorgehensweise zu sein.«
»Und eine der Eigenschaften, die ich besonders an dir liebe.«
»Wirklich?« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Ich dachte immer, es sei mein schlimmster Fehler.«
»Manchmal von beidem etwas.« Er zuckte die Achseln und verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Also, raus damit. Hast du es wirklich so gemeint? Den Teil, dass du mich willst?«
»Ja, habe ich.«
»Tja dann.« Seine Finger verwoben sich mit meinen. »Sollen wir es noch einmal versuchen, was meinst du?«
»Ja.« In diesem Moment schien alles möglich zu sein. »Absolut.«
Er beugte sich vor. Ich schloss die Augen und – okay, was dann kam, geht Sie wirklich nichts an. Sagen wir einfach, es war perfekt, und als ich die Lider wieder öffnete, blickte ich in Ethans lächelnde Augen, die Sonne schien, und irgendwo in der Stadt schlug Althea wahrscheinlich Purzelbäume vor Freude.
»Aber«, sagte er, während ich mich in seine Arme schmiegte, »wenn wir es noch einmal miteinander versuchen, erwartet Althea bestimmt von mir, dass ich sie für ihre Dienste bezahle.«
»Keine Sorge«, erwiderte ich lachend. »Es wird mir ein Vergnügen sein, den Scheck auszustellen.«
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