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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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Augen im Raum sind auf den etwas erblassten Hexer gerichtet. „
Antworte
“, verlangt Beliar.
    „Nein, sie hat die Berührung nicht erwidert“, gesteht er sichtlich eingeschnappt.
    Na warte. Ich lache laut auf. „Hmmmm“, hauche ich genüsslich. „Ich labe mich gerade an eurer Uneinigkeit. Es wird ein Leichtes sein, euch zu besiegen. Vielleicht brauchen wir dazu nicht einmal Magie“, spotte ich. Ich setze noch eins drauf. Amüsiert sehe ich Beliar an: „Jede Sekunde, in der ich dir die Ador-Hexe vorgespielt habe, war die reinste Qual. Du widerst mich an. Bist schwach. Bringst es nicht einmal fertig, dir Respekt unter deinesgleichen zu verschaffen. Wenn wir die Herrschaft an uns nehmen, wirst du vor mir kriechen. Und in meiner schier unendlichen Barmherzigkeit, werde ich es dir gewähren, mir als Fußbänkchen zu dienen.“ Ups. Ich bin zu weit gegangen. Es muss aber sein – es dient einem höheren Zweck. Beliar springt auf, lässt einen Fluch auf mich los, der mir in Sekundenbruchteilen das Licht ausknipst.
     

    „Raven.“
    „Hm?“ Angestrengt blinzle ich. Wow, ich fühle mich, als hätte mich ein Bus erfasst. Schätze, das hab ich verdient.
    „Verzeih mir Raven“, haucht Beliar, der mir liebevoll über die Wange streichelt. Er ist über mir. Der kalte Stein in meinem Rücken zeigt mir, dass ich wohl wieder im Verlies gelandet bin.
    „Hey, ich hab es herausgefordert“, beschwichtige ich hustend.
    Beliar lächelt. „Du warst sehr überzeugend“, stellt er fest.
    „Das war mein voller ernst“, gebe ich lächelnd zu.
    „Du willst mich also als Fußbänkchen benutzen“, meint er schmunzelnd.
    „Fußbänkchen sind eine praktische Erfindung. Dein breiter Rücken wäre dafür wie gemacht“, spotte ich.
    Kurz flackert eine Warnung in seinem Blick auf, die daraufhin in ein amüsiertes Grinsen übergeht.
    „Du hast nach mir gerufen“, informiert er mich ein paar Sekunden später.
    „Hab ich nicht“, verteidige ich mich.
    „Ich konnte dich hören. Als Nadar über dich hergefallen ist und auch jetzt wieder“, meint Beliar.
    „Hörst du die Stimmen anderer Hexer auch, wenn sie dich rufen?“, will ich wissen.
    „Nein“, gesteht er.
    „Mein Vater konnte mich auch hören. Ihn habe ich ebenfalls in meiner Panik gerufen. Wie ist das möglich Beliar?“, informiere ich ihn.
    „Du bist sehr stark. Womöglich ist es eine besondere Gabe“, versucht er zu erklären, was passiert ist.
    „Aber gerade eben habe ich dich nicht gerufen“, erkläre ich.
    „Hast du von mir geträumt?“, will er wissen. Meine Wangen glühen vor Scham.
    „Ich träume jede Nacht von dir“, gestehe ich. „Wollte nur, dass du weißt, was da auf dich zukommt. Ich werde dich noch in den Wahnsinn treiben.“
    „Das tust du bereits“, flüstert er mehr zu sich selbst als zu mir. Okay.
    Sein Blick wird intensiv. Daraufhin hakt er nach: „Erzähl mir von deinen Träumen, Raven.“
    „Du weißt, wovon ich träume, Beliar“, hauche ich nachdenklich. Seine Hand fährt durch meine Locken.
    „Beliar?“
    „Ja?“
    „Wenn du ein einfacher Schmiedgeselle gewesen wärst und ich das Sklavenmädchen, für das du mich gehalten hast. Wo wären wir jetzt?“
    „Ich weiß es nicht Raven“, gibt er zu.
    Vielleicht würden wir in einem kleinen Haus wohnen. Ein normales Leben führen, zusammen. Vielleicht auch nicht.
    Sein liebevoller Blick treibt mir die Tränen aus den Augen. Beliar küsst sie mir von den Wangen. Daraufhin haucht er mir: „Ich will dich Raven“, ins Ohr. Seine Worte lassen mein Herz außer Tritt fallen.
    „Warte, träume ich noch?“, hake ich nach.
    Beliar lächelt. „Du bist wach.“ Sein Blick schwenkt über mein Gesicht, nimmt jede Regung, in sich auf.
    „Küss mich endlich“, fordere ich. Das lässt er sich kein zweites Mal sagen. Als wären wir vollkommen emotional ausgehungert, geben wir uns dem wilden Kuss hin.
    Ich presse ihn an mich, weil ich seine Berührung so vermisst habe, bleibe aber an den Fesseln hängen. Sogleich löst er sie mit einer Handbewegung. Mein Körper ist ihm erlegen. Zu meiner Verteidigung: Er ist echt eine Zierde seiner Rasse.
    „Ich wusste es, dass Ihr wegen ihr das Bett verlassen habt“, lässt uns blitzartig voneinander lösen. Es ist Hope, die mit weit aufgerissenen Augen in der Zelle steht. Jetzt ist die Kacke aber so richtig am Dampfen.
    Meine Augen suchen automatisch die von Beliar. Er sieht alles andere als ertappt aus.
    Das scheint die Ador-Hexe wütend zu machen, doch

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