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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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ruckartig hinter sich her.
    Beliar und mein Vater wollen wohl ein paar Worte wechseln, bevor der Kampf beginnt. Dabei tauschen sie uns gegeneinander aus. Wir sind gleich in Reichweite.
    „Warte. Ich muss dir noch etwas sagen Beliar“, flüstere ich.
    „Das ist kein guter Zeitpunkt, Raven“, haucht er mir ins Ohr.
    „Das mit dem Fußbänkchen war ein Scherz“, gestehe ich.
    „Das ist es, was du mir unbedingt sagen wolltest?“, flüstert er überrascht.
    „Ja. Das und egal was gleich passiert. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann mal verzeihen“, hauche ich.
    Er drückt mich näher an sich. „Es gibt nichts, was verziehen werden müsste.“ Warts ab.
    Mein Vater sieht wütend aus. Unsere Pferde sind noch etwa zehn Meter voneinander entfernt. Wir befinden uns exakt in der Mitte des Schlachtfeldes.
    „Gib mir meine Tochter zurück“, verlangt mein Vater. Beliar sieht mich noch ein letztes Mal an, dann lässt er mich los. Mit übermenschlicher Kraft entreiße ich mich seinem Blick.
    Er hilft mir zwar beim Absteigen, Beliar selbst bleibt jedoch auf dem Pferd sitzen. Mein Vater ebenfalls.
    „Bist du wohlauf Tochter?“, ruft er mir über die Distanz hinweg zu. In seinem Blick ist Erleichterung verwoben, mich unversehrt zu sehen.
    „Ja Vater“, bestätige ich.
    Junus sieht etwas erschöpft aus, ist aber okay.
    Daraufhin schreite ich in die Richtung meines Vaters, der Junus ebenfalls losgelassen hat.
    Junus und ich treffen in der Mitte des Schlachtfeldes aufeinander. Unsere Blicke sagen dem jeweils anderen alles, was wichtig ist. Da ist so viel Liebe in seinen Augen, dass ich Mühe habe, die Tränen zu unterdrücken. Nur kurz verweilen unsere Blicke aufeinander. Es wurde alles gesagt. Dafür brauchten wir keine Worte. Er hat meinen Brief gelesen und fühlt immer noch unsere besondere Verbindung. Während Junus aber weitergeht, verharre ich.
    Mein Vater hat diesen ‚Du-weißt, was du zu tun hast‘-Blick drauf. Ja, ich weiß es. Er will, dass ich die weißen Hexer mit meiner Stimme banne. Ich kann das auch. Das weiß ich mittlerweile, aber ich habe andere Pläne.
    Gerade eben habe ich in Gedanken nach meinem Raben gerufen, der sogleich über die Ebene auf mich zugeflogen kommt. Er bringt mir etwas, das ich ihm vor längerer Zeit zur Verwahrung gegeben habe.
    „Geh weiter Tochter“, verlangt mein Vater halbherzig.
    Mein Rabe lässt das Schutzamulett fallen, das ich McConnor abgenommen habe. Der Lord hatte die Wahl zwischen dem Leben im Gefängnis und der Auslieferung an die Hexenzirkel im 21. Jahrhundert. Naja, was soll ich sagen, er hat sich für Ersteres entschieden und mir dafür sein Amulett ausgehändigt. Übrigens einer meiner besten Deals bisher.
    Schnell lege ich es mir um den Hals. Es wird mich hoffentlich vor der schwarzen und der weißen Magie schützen. Wenn alles gutgeht. Naja, ein Restrisiko bleibt immer bei meinen verrückten Plänen. Gut, dass sie weder den Raben noch das Amulett sehen können, weil ich beides unsichtbar gezaubert habe.
    „Raven! Komm zu mir“, befiehlt mein Vater. Ich lächle ihm zu, blicke daraufhin zurück zu Beliar, der Junus gerade in Empfang nimmt.
    Beliar blickt auf und fragt sich sichtlich, warum ich nicht weitergehe. Ich schließe die Augen. Wappne mich innerlich für den Zauber meiner Stimme.
    Als ich die Augen öffne, beginne ich aus tiefstem Herzen „
Somebody to love
“ von Queen zu singen: „
Can anybody find me – somebody too love
.“
    Mein Vater sieht zufrieden aus, er glaubt wohl, ich beginne den Kampf. Weit gefehlt, ich überschütte sie mit meiner Liebe. Nicht nur Beliars Leute, auch die meinen.
    Auf Beliars Seite ist Tumult ausgebrochen. Beliar ruft aufgebracht meinen Namen. Die ersten Zauber prasseln auf mich nieder, doch das Amulett schützt mich davor. Ein paar ihrer Flüche lassen mich zwar zurücktaumeln, ich halte aber stand.
    Ich strecke die Arme beiseite, um sie zu empfangen, dabei gebe ich richtig Stoff. Brülle die Liebe hinaus in die Welt.
    Ich drehe mich im Kreis, damit ich meine Worte in alle Himmelsrichtungen streuen kann. Damit auch die Hexer meines Zirkels spüren, was ich ihnen sagen will.
    Mein Vater brüllt vor Zorn, doch er kommt nicht an mich heran. Das Amulett ist zu stark. Außerdem schützt mich die schwarze und weiße Magie in meinem Körper.
    Richtig gehört, ich konnte sie nicht gehenlassen, habe einen Teil der weißen Magie festgehalten, als sie mir mein Vater rausgerissen hat. Deshalb wechseln auch meine Haare ständig

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