für dich Junus.“ Mein Bruder nickt etwas unbehaglich.
„
Ja Herr.“
Beliar lässt mich los. Ich muss das erst mal verarbeiten. Im nächsten Augenblick boxe ich ihm mit aller Kraft an die Schulter.
Er sieht mich verblüfft an, da erkläre ich: „Das war dafür, dass du deine Gefühle vor mir verborgen hast. Und das ist dafür, dass du sie mir gerade offenbart hast.“ Meine Lippen streifen sanft über seine Wange.
Dies scheint ihn ebenfalls überrascht zu haben – nach seinem Gesicht zu urteilen, als ich mich schon von ihm gelöst habe. Beliar mustert mich intensiv. Was ist? Einen richtigen Kuss hast du dir noch nicht verdient.
„Beliar. Was hat es mit den Merkmalen der Ador-Hexe auf sich, die dir der Seher und der Arzt beschrieben haben? Das will ja so gar nicht zu mir passen.“
Seine Hand fährt mir über die Wange. „Ich nehme an, man hat mich damit getäuscht.“
„Ganz sicher sogar. Immerhin weiß ich doch am besten, wer ich bin.“ Beliar lächelt.
„Ich weiß, dass du die bist, nach der ich gesucht habe. Auch ohne Zeichen. Ich spüre deine Kräfte. Sie sind sehr stark. Nur die Ador-Blutlinie kann solch starke Hexen hervorbringen. Es ist mir egal, was mir gesagt wurde Hope. Das spielt für mich keine Rolle.“
„Von welchem Gleichgewicht hast du gesprochen und was habt ihr gegen meine Tätowierungen?“, will ich wissen.
Er lächelt. „Mach dir darüber keine Gedanken. Was wir gemutmaßt haben, ist unmöglich.“
„Was ist in der Tasche? Knebel, damit du mich fest verschnürt mit dir nehmen kannst?“ Er ist vorhin damit reingekommen. Ich frage mich die ganze Zeit, was es damit auf sich hat.
Er lächelt verschmitzt. „Das gehört zu meinem Plan.“
„Du hast einen Plan?“, frage ich verblüfft lächelnd.
„Ja.“
„Wie sieht der aus?“, will ich wissen.
„Den verrate ich nicht.“ Touché.
„Ist er phantasievoll?“, will ich wissen.
Beliar lächelt und streicht mir übers Haar. „Lass es uns gemeinsam herausfinden.“ Das sagt er mit solch einem sexy Blick, dass Hitze meinen Körper emporsteigt. Seine Hand zieht mich langsam an sich. Ich stoppe ihn mit meiner Faust an seiner Brust, bevor er mich küssen kann.
„Ich kann mich nicht erinnern, dir erlaubt zu haben, mich zu küssen“, erkläre ich überlegen. Er zieht die Augenbrauen hoch.
„Zuerst will ich einen Beweis“, fordere ich.
„Wofür?“, will Beliar wissen.
„Dafür, dass du mich tatsächlich gewählt hättest, auch wenn ich nicht die Ador-Hexe gewesen wäre. Wenn es uns nicht vorherbestimmt wäre, zusammen zu sein.“
Ein paar Sekunden mustert er mich wie gebannt. Dann hält er mir seinen Arm vor die Nase. Ich werd verrückt. Da prangen immer noch die Buchstaben HOPE in einem Kreis, den ich ihm auf den verrußten Unterarm gemalt habe. Er hat es behalten. Ich kneife die Augen prüfend zusammen.
„Das könnte auch ein Trick sein, um mein Herz zu stehlen“, stoße ich aus.
„Ich habe nicht vor, es zu stehlen“, verkündet er.
„Was hast du dann vor?“, hauche ich.
„Ich will es erobern.“
Atemlos hauche ich: „Du hattest deine Chance bereits, wieso sollte ich dir noch eine zweite gewähren? “
Er zieht mich an sich heran und flüstert mir ins Ohr: „Wenn du es nicht tust, packe ich meinen Hammer aus.“ Verblüfft reiße ich die Augen auf.
Beliar sieht zu seiner Tasche rüber. „Ich habe ihn dabei.“
ENDE Teil 1
Impressum
Texte: © Copyright by Marie Lu Pera,
[email protected], Erstveröffentlichung: 22.01.2014
Bildmaterialien: © Copyright by Subbotina Anna - Fotolia.com
Alle Rechte vorbehalten.
Tag der Veröffentlichung: 22.01.2014
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