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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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erpresst hat, aus dem Verlies befreit. Dann sind wir zusammen geflohen“, erkläre ich.
    Beliar fragt mich: „War sie kurz allein?“ Ich denke angestrengt nach.
    „Sie wollte nochmal zurück – hat jemanden gehört. Hope war vielleicht eine halbe Minute allein, als ich einer Frau geholfen habe, die gestürzt ist.“
    Beliar schnaubt. „In der Zeit hat sie die Doppelgängerin erschaffen und sie dir untergejubelt.“ Ich bekomme Panik. Sag nicht, sie hat mich schon wieder ausgetrickst.
    „Glaubt ihr, sie ist noch in der Burg von McConnor?“, fragt Tiberius in die Runde. Wehe sie stellt sich allein gegen meinen Ziehvater. Sie weiß doch, dass ihm keine Magie etwas anhaben kann.
    „Egal wo sie ist, wenn ich sie in die Finger kriege, kann sie was erleben“, raune ich fuchsteufelswild.
    Beliar wendet einen Suchzauber an, der sie aufspüren soll. Als er die Augen öffnet, erkenne ich an seinem zornigen Blick, dass er wohl nicht erfolgreich war. Meine Hand schnellt automatisch zu meinem Amulett. Es ist weg. Hope, was machst du nur?
    „Sie hat das Amulett“, gestehe ich dem Oberhaupt des Zirkels. Toll, was machen wir jetzt?
    Aufgebrachte Stimmen ertönen vor dem Zimmer. Jemand stolpert förmlich herein. Beliars Späher.
    „
Sprich
“, fordert Beliar ungehalten, als der Mann erstmals zu Atem kommt.
    „Feuer über der Burg des Lords McConnor. Sie sagen, die Flammen haben die Form eines Teufels, der das Gesicht des Lords trägt. Die Grundmauern sind blutgetränkt. Überall prangt die Zahl 666. Die Dorfbewohner stürmen bereits mit Fackeln darauf zu.“
    „
HOPE
“, stoßen Beliar, Tiberius und ich gleichzeitig aus.
    „Ich bringe sie um“, raune ich wild, während wir die Beine in die Hände nehmen und zu den Pferden stürmen. Manchmal macht sie mir echt Angst.
    Beliar legt einen starken Zauber um uns, damit wir über die Wälder gleiten, als wären die Pferde auf Luftkissen gebettet. Mir geht das immer noch viel zu langsam.
    Wenn sie Hope in die Finger bekommen, werden sie sie niedertrampeln. Mein Herz zieht sich krampfhaft zusammen. Die Bilder von dem Tag, als die Dorfbewohner unser Haus dem Erdboden gleichgemacht haben, tauchen in meinem Kopf auf. Ich treibe das Pferd noch mehr an, schlage es förmlich, um so schnell wie möglich bei ihr zu sein. Meine Hope. Meine kleine Hope. Ich bin bald bei dir – halte durch.
     

    Als wir die Burg erreichen, ist sie wie ausgestorben. Rauchschwaden zeugen von dem Feuer, das hier noch zuvor loderte. Die Burgmauern sind tatsächlich blutrot und an ihnen prangt die Teufelszahl. Ohne zu verweilen, reiten wir weiter ins Dorf.
    Dort haben sich die Menschen bereits um den Marktplatz versammelt. Mein Herz bleibt stehen. Jemand ist dort an einem Scheiterhaufen festgebunden.
    „BELIAR“, rufe ich aufgebracht. „Kannst du sehen, wer es ist?“
    „Es ist Hope.“
Nein
. Nein. Bitte. Wir sind noch viel zu weit weg. Die Leute schwenken schon die Fackeln.
    Beliar lässt Wind aufkommen, doch sie entflammen die Fackeln immer wieder von neuem. Die Menge brüllt laut. Sie scheinen Angst vor dem plötzlichen Wetterumschwung zu haben und feuern alle Fackeln zugleich auf meine Schwester ab.
    Beliar brüllt laut, doch sie brennt bereits Lichterloh.
    Wir kommen zu spät. „Neeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnn.“

Verzaubert
     

    Die Stimme meines Bruders lässt mich hochschrecken und reißt meinen Blick von der brennenden Hope Nr. 5 los. Verdammt, die waren aber schnell hier. Uhhh, jetzt nichts wie zu ihnen, bevor ich noch mehr Ärger bekomme.
    Schnell laufe ich den Hügel hinauf. Alle drei Männer knien auf dem Boden. Ihre Pferde sind schon in Richtung Waldrand abgehauen. Mein Bruder brüllt unentwegt. Beliar hat die Finger in die Haare gekrallt und Tiberius ist wie erstarrt.
    Ich bin gleich bei ihnen und überlege, was ich sagen soll, damit sie keinen Herzinfarkt bekommen. Immerhin glauben sie ja, ich brenne dort unten am Scheiterhaufen. Hm.
    „
ÜBERRASCHUNG
!“ Alle drei drehen sich so blitzschnell zu mir um, dass ich mich sogar selbst kurz erschrocken habe. Ja gut, zugegebenermaßen, war meine Wortwahl doch nicht ganz so passend.
    Junus hat sogar einen Schrei losgelassen. Beliar steht der Mund offen und Tiberius ist nach hinten gefallen vor Schreck.
    Was glotzt ihr so? Das war der Plan. „Ich bin jederzeit bereit, euren Applaus zu empfangen“, spotte ich. Beliar schüttelt den Kopf und blinzelt ein paar Mal.
    Junus springt auf. „Hope!“ Er schießt förmlich auf

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