Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
Vom Netzwerk:
mir gegenüber getan haben, und ich weiß, daß sie mich belogen haben. Ich finde jeden einzelnen von ihnen einfach großartig. Sie werden nie mehr einen einzigen Drink in dem Hotel bezahlen, nicht, solange ich da bin.« Terry kam an den Samstagabenden zu Cassie, wenn Romla im Hotel viel zu tun hatte, und gemeinsam gingen sie nach einem Abendessen bei »Addie’s« ins Kino. Da er die Förmlichkeit beim Abendessen im Royal Palms kannte, fand Terry »Addie’s« spannend. Gewöhnlich blieb er über Nacht, und nach dem Brunch am Sonntagmorgen kam Jim, um ihn zur Kirche abzuholen.
    Cassie aß so gut wie nie allein. Sie brauchte noch nicht einmal ein leeres Haus zu betreten, denn zwei Wochen nach Chris’ Beerdigung schenkte ihr Sam einen Welpen, ein schwarzweißes Fellknäuel, das auf der Stelle Cassies Herz eroberte.
    Sie brachte Stunden damit zu, mit dem Hund zu spielen, und jedesmal wenn sie in die Auffahrt einbog, konnte man Brees Bellen bis zur nächsten Kreuzung hören, und er wedelte vor Begeisterung mit dem Schwanz. Nach Ablauf der dritten Woche schlief er bei ihr, und sie erzog sich dazu, nachts zweimal aufzustehen, um ihn rauszulassen. Mit zwölf Wochen war er stubenrein. Das Tier ließ Cassie besser mit dem Alleinsein zurechtkommen, dennoch vermißte sie den warmen menschlichen Körper, an den sie sich mit der Zeit gewöhnt hatte.
    Eines Sonntagmorgens tauchte Sam mit einer Rolle Maschendraht auf, und als er eintrat, ohne anzuklopfen, rief er: »Wo finde ich eine Tasse Kaffee?«
    Cassie und Terry hatten gerade gefrühstückt.
    »Ich bin gekommen, um einen Zaun für Bree hochzuziehen«, sagte Sam. »Kein Hund sollte während all der langen Stunden, die du fort bist, in einem Haus eingesperrt sein. Daher habe ich letzte Woche eine Hundehütte gebaut, und jetzt werde ich sie mit einem Zaun umgeben.«
    In dem Moment tauchte Jim auf, in einem dunklen Anzug mit einer leuchtendroten Paisley-Krawatte. Als er hörte, was Sam vorhatte, sah er Terry an und sagte: »Dieser Zaun macht einen ziemlich sperrigen Eindruck. Ich denke, dieses eine Mal können wir die Kirche ausfallen lassen und Sam helfen, was hältst du davon?« Als Terry eifrig nickte, fügte Jim hinzu: »Wartet, bis ich mich umgezogen habe.«
    Sam grinste erfreut. »Echt nett von euch beiden. Ich lasse mich von Cassie unterhalten, solange wir auf euch warten.«
    »Darf ich Bree ausführen?« fragte Terry. Er kannte die Antwort bereits und hatte die Leine und das Halsband schon von dem Nagel an der Innenseite der Küchentür geholt.
    Cassie fiel auf, daß Sam sie in der letzten Zeit bei ihrem Namen nannte.
    Als sie ihm seinen Kaffee einschenkte und er sich auf dem Küchenstuhl zurücklehnte, sagte sie: »Du scheinst der Nachfolger von Chris zu sein, was Jims Zuneigung betrifft.«
    »Ein netter Kerl«, sagte Sam, während er seinen Kaffee trank. »Ich frage mich, wann er und Romla sich zusammentun.«
    »Ich weiß wirklich zu würdigen, wie nett du zu mir bist, Sam. Alles, was du für mich tust, seit Chris …«
    »Ich täte mehr für dich, wenn ich könnte, Cassie. Aber die ganze Stadt scheint auf deine Gesellschaft erpicht zu sein. Ich wette, du hast nicht eine einzige Mahlzeit allein zu dir genommen, seit … na ja, seit …«
    Das stimmte. An den Abenden, an denen sie nicht im Hotel aß, wurde sie fast immer von jemandem eingeladen, mit ihm essen zu gehen. Und wenn sie von einem Notruf oder von einer übermäßig langen Sprechstunde zurückgeflogen kamen, hatte Betty etwas bereitstehen. Es gab kein Wochenende, an dem ihr nicht ein Kuchen oder eine Pastete vor die Tür gestellt wurde.
    Don McLeod war aus Alice Springs hergeflogen, um bei dem Begräbnis den Gottesdienst zu halten, und es gelang ihm, Cassie liebevolle und hilfreiche Briefe zu schreiben – einen pro Woche, jeweils mit einem Nachsatz von Margaret versehen, die mit ihrem zweiten Kind schwanger war.
    »Gehst du zu der Thompson-Fete?« fragte Sam.
    »Ich frage mich, ob ich das tun sollte. Du weißt schon, so kurz nach …«
    »Blake hat gefragt, ob wir von Mittwoch bis Sonntag kommen. Er hat vorgeschlagen, wir könnten die reguläre Sprechstunde am Mittwoch abhalten, und durch die vielen Rennen ist wahrscheinlich mit Unfällen zu rechnen – und wenn derart gefeiert wird, kommt es wahrscheinlich zu einigen Schlägereien. Er findet, wir könnten es rechtfertigen, ein paar Tage dazubleiben. Da Liv nirgendwo ohne die Kinder hingeht, hat Fiona uns gesagt, wir sollten sie mitbringen, und dort

Weitere Kostenlose Bücher