Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
Vom Netzwerk:
Schlafzimmer in dem neuen Haus zuweisen würde. Zwei so enorme Häuser auf ein und demselben Grundstück, und das noch nicht einmal nah beieinander!
    Vier andere Flugzeuge waren bereits gelandet, alles einmotorige Cessnas, und außerdem zwei Hubschrauber. Immer mehr Gehöfte im Busch legten sich Flugzeuge zu. Die Welt wurde kleiner.
    Cassie und Sam hatten fast ein Jahr lang beobachtet, wie das neue Haus Gestalt annahm, doch in den beiden letzten Monaten hatte Fiona sie nicht mehr ins Haus gelassen. »Nicht, ehe es fertig eingerichtet ist. Ich möchte, daß ihr überwältigt seid«, hatte sie gesagt.
    Überwältigt war nicht ganz das treffende Wort.
    Auf einem niedrigen Hügel mit weitläufigen, sachte abfallenden Rasenflächen, die sich bis zu dem schmalen Fluß hin erstreckten, der niemals austrocknete, war das neue Haus nicht etwa in die Höhe gebaut, sondern flächig angelegt. Junge Palmen mit dünnen Stämmen waren über den Rasen verteilt und noch an Pflöcken festgebunden, damit der Wind sie nicht ausriß. Gänse und Schwäne schwammen auf einem Teich, den der gestaute Fluß bildete, und zwei Hunde tollten im Gras herum. Ihnen folgte ein Ponykarren, in dem sechs Kinder saßen. Eine junge Frau lief neben dem Wagen her – zweifellos das Kindermädchen, oder vielleicht doch eher die neue Gouvernante, da die beiden Ältesten jetzt das Alter erreicht hatten, in dem sie unterrichtet wurden.
    Gelächter erfüllte die Luft, und Cassie fiel auf, daß Olivias Augen zu leuchten begannen. »Meine Güte, ich wußte gar nicht, daß es Leute gibt, die wirklich so leben«, sagte sie, und ihre Stimme war von Bewunderung erfüllt.
    »Ich wüßte nicht, daß jemand vorher so etwas aufgezogen hat«, sagte Sam, der Samantha hochhob und auf seine Schultern setzte, als sie auf das Haus zugingen. »Kommt. Ich hole die Taschen später.«
    Fiona kam in einer marineblauen Leinenhose und einer weißen Seidenbluse die Stufen der Veranda heruntergerannt. »Ich habe euch schon erwartet.« Sie umarmte Cassie und drückte sie eng an sich. »Ich kann es kaum erwarten, euch alles zu zeigen. Es wird ein phantastisches Wochenende werden.« Sie streckte sich, um Sam auf die Wange zu küssen, und dann wandte sie sich an Olivia, um sie zu begrüßen. Sie legte ihr einen Arm um die Schultern und lächelte die Kinder an. »Livvy, es freut mich ja so sehr, daß du dich entschlossen hast herzukommen. Wir haben jede Menge Hilfe und brauchen uns nicht selbst um die Kinder zu kümmern. Du kannst also einfach nur deinen Spaß haben. Wir brauchen uns nicht die geringsten Sorgen zu machen.«
    Sie führte sie zum Haus. »Ihr seid alle im Westflügel untergebracht, am anderen Ende des Hauses.« Zu Sam und Olivia sagte sie: »Ihr und die Kinder habt Zimmer, die aneinandergrenzen, aber Linda kann sich um die Kinder kümmern. Sie wird ihnen das Abendessen vorsetzen und mit ihnen spielen, dafür sorgen, daß sie rechtzeitig ins Bett gehen, sie baden und alles übrige.«
    »Meine Güte«, sagte Olivia voller Erstaunen.
    Sam grinste. »Siehst du? Ich habe es dir doch gesagt.«
    »Es ist einfach wunderbar«, sagte Olivia mit leuchtenden Augen. Cassie hoffte, daß das Verhältnis zwischen den beiden nicht so kompliziert war, wie sie geargwöhnt hatte. Im Moment schien Olivia glücklich zu sein.
    Fiona ging zu Cassie und hängte sich bei ihr ein. »Laß dich von mir durch das Haus führen«, sagte sie.
    »Es ist umwerfend«, sagte Cassie, fand aber, es sei eigentlich zu modern für ihren Geschmack.
    Das Wohnzimmer mußte hundertfünfzig Quadratmeter haben, wenn nicht mehr. Überall lagen Perserteppiche herum, und die weich gepolsterten Sitzgelegenheiten waren weiß bezogen. Es sah aus wie eine Werbung aus einer Architekturzeitschrift, fand Cassie. Alles stimmte hundertprozentig, sogar die Kissen, die scheinbar achtlos verteilt worden waren. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Fiona und die Kinder in einem solchen Raum leben konnten. Nichts von Fionas Wärme spiegelte sich in ihrem Wohnzimmer wider, von dem Cassie fand, es wirkte zu steril für die Thompsons. Natürlich war die gesamte Einrichtung des anderen Hauses von Jennifer ausgesucht worden. Und doch war Fionas früheres Haus nach wie vor das reizvollste, in dem Cassie je gelebt hatte, und sie hatte schon immer den Umstand beklagt, daß sie nicht Fionas Gespür für diese Dinge besaß. Cassie wußte jedoch, daß Blake Innenarchitekten aus Sydney hatte kommen lassen.
    Die erstaunliche Küche war so modern und

Weitere Kostenlose Bücher