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Wer den Teufel küsst...

Wer den Teufel küsst...

Titel: Wer den Teufel küsst... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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mit der freien Hand um sich. Aber das alles hatte keinen Zweck; Gregori war einfach zu stark.
    Viel zu stark.
    So bereitete es ihm auch keine Mühe, sie mit sich zur Abbruchkante des Smuggler’s Point zu ziehen. Ein teuflisches Lachen drang aus seiner Kehle, als sie das Ziel erreicht hatten.
    â€žJetzt ist es gleich so weit, Meister!“, schrie er in die unheilvolle Nacht hinein. „Gleich bekommst du dein drittes Opfer, und das vierte befindet sich ebenfalls schon auf dem Weg hierher. Dieses Mal versage ich nicht!“
    Wieder dieses teuflische Lachen. Judy erschauderte, als sie nach unten blickte und den gähnenden Abgrund unter sich sah. Es schien so tief nach unten zu gehen, dass nicht mal der Mond es schaffte, sein Licht in den Abgrund zu werfen. Judy starrte hinunter in dieses bodenlose schwarze Loch.
    Eine einzelne Träne lief über ihre rechte Wange. Jetzt war alles aus. Das wurde Judy bei diesem Anblick schlagartig klar.
    Aus und vorbei.
    Sie erwartete den tödlichen Stoß.
    Alles, was Willow tat, bekam sie nur noch am Rande mit. Es war, als sehe sie einen Film, in dem sie selbst die Hauptrolle spielte. Sie verfolgte ihre eigenen Handlungen nur auf der Leinwand mit, ohne dass sie selbst aktiv werden konnte.
    So war es auch gewesen, als sie gerade Danny Ray niedergeschlagen hatte. Sie hatte das nicht gewollt, aber sie hatte nichts gegen die Bewegungen machen können, die ihr Körper ausführte.
    Und so hatte sie einen kurzen Moment, in dem Danny Ray nicht aufmerksam gewesen war, genutzt, den dicken Ast aufgehoben, ausgeholt – und Danny Ray damit niedergeschlagen.
    Er war bewusstlos zusammengesackt, und für einen winzigen Augenblick hatte Willows eigenes Denken die Überhand gewonnen. Panik hatte sie erfasst, als ihr bewusst geworden war, was sie da getan hatte.
    Doch rasch war dieser Moment wieder vorbei gewesen, und von da an hatte Willow wieder genau das getan, was er ihr in Gedanken übermittelt hatte.
    Er – Gregori.
    Und so erklomm Willow jetzt den Smuggler’s Point. Ihre Bewegungen waren mechanisch, wie immer, wenn Gregori sie steuerte. Ein Außenstehender hätte sie in diesem Zustand für eine Marionette oder einen ferngesteuerten Roboter gehalten.
    Endlich erreichte sie ihr Ziel, den Smuggler’s Point. Harter Wind schlug ihr ins Gesicht, und das Rauschen der Brandung drang an ihr Ohr. Das Meer war unruhig in dieser Nacht.
    Willow sah nach vorn – und erblickte an der Abbruchkante des Smuggler’s Point zwei Personen, die mit dem Rücken zu ihr standen. Sie wusste sofort, um wen es sich handelte. Die eine Person war Judy, und die andere, die schräg hinter Judy stand, musste Gregori sein. Willow spürte, dass er es war, auch wenn das Haar an seinem Hinterkopf nicht wie sonst schwarz, sondern schlohweiß aussah.
    Und als sie jetzt beobachtete, wie Gregori Anstalten machte, Judy mit seiner Hand nach vorn zu schubsen und sie damit in den sicheren Tod zu stürzen, passierte etwas, was sie selbst völlig unvorbereitet traf.
    Ihr eigener Wille meldete sich zurück.
    Es geschah blitzschnell: Mit einem Mal trat Gregoris Stimme, die sie die ganze Zeit über beherrscht hatte, in den Hintergrund, und ihr eigenes Denken, ihr eigenes Fühlen bekam die Oberhand.
    Und was sie fühlte, war eindeutig – sie wollte nicht, dass Judy starb!
    â€žNeeiiiiiiiiiiin!“, schrie Willow, und der Schrei war noch nicht verklungen, als sich die Ereignisse überschlugen.
    Willows Schrei zerriss die Stille der Nacht. Im nächsten Moment wirbelten Gregori und Judy herum. Gregori versuchte, Judy in den Abgrund zu stoßen, doch Judy war schneller. Heftig trat sie Gregori gegen das Schienbein. Der Untote schrie nicht auf. Er schien keinerlei Schmerz zu verspüren. Aber die Wucht des Trittes brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er taumelte.
    Judy reagierte blitzschnell. Mit einem Satz seitwärts katapultierte sie sich geschickt aus der Gefahrenzone.
    â€žKomm her, Judy!“, schrie Willow.
    Judy zögerte keine Sekunde. Sie lief, so schnell sie konnte. Fast hatte sie Willow erreicht – da stolperte sie über einen Stein, verlor das Gleichgewicht und fiel der Länge nach auf den Bauch.
    Willow sah, dass sie mit der Stirn auf dem Fels aufschlug, und eilte zu ihr. Besorgt kniete sie sich neben ihr auf den Boden.
    â€žJudy!“, rief sie und drehte ihre Freundin auf den Rücken. Judy hatte die Augen geschlossen. An der

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