Wer den Teufel küsst...

gewünscht hätten. Es war einfach zu dunkel. Zwar hatten sie von Mrs. Cardassian Taschenlampen bekommen, die sie auch einsetzten, aber zu der Dunkelheit war jetzt noch Nebel aufgekommen. Wie von Geisterhand legten sich die weißen Schwaden um die Bäume und verschluckten die Lichtkegel der Taschenlampen.
    Hinzu kam ihre Panik. Auch Danny Ray war klar, dass sie sich beeilen mussten, und das schien ihn nervös zu machen. Deshalb fand er sich jetzt nicht mehr so gut im Dunkeln zurecht wie noch auf dem Hinweg.
    â€žMist, wie es aussieht, haben wir uns verlaufen!“, stieß er aus, als sie wieder die Lichtung erreichten. Sie hatten bereits kostbare Zeit verloren. „Wir müssen irgendwie im Kreis gelaufen sein.“
    Willow zuckte zusammen. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt! Aber natürlich wäre sie nie auf die Idee gekommen, Danny Ray irgendeinen Vorwurf zu machen. Es war ja logisch, dass er ebenso aufgeregt war wie sie, und allein hätte sie den Weg zurück sowieso niemals gefunden.
    â€žIst doch kein Ding“, sagte sie deshalb. Sie wollte nicht, dass er sich jetzt deswegen einen Kopf machte. „Atme einfach mal ganz tief durch und überleg in Ruhe, wie wir jetzt am besten gehen.“
    Willow zuckte zusammen, als es neben ihr im Unterholz knackte. Im nächsten Moment sah sie einen Schatten weghuschen. Erleichtert atmete sie auf, als ihr bewusst wurde, dass es wohl nur irgendein Tier gewesen war.
    â€žKomm, ich glaub, ich weiß, wie wir jetzt gehen müssen.“ Danny Ray nahm ihre Hand, und gemeinsam eilten sie weiter. Bei jedem Schritt hatte Willow das Gefühl, von dunklen Augen beobachtet zu werden, doch das bildete sie sich sicher nur ein. Sie zwang sich, nicht mehr daran zu denken, und ließ sich einfach von Danny Ray führen.
    Als sie endlich den Waldrand erreichten und die letzten Bäume hinter sich ließen, musste sie einen Jubelschrei unterdrücken. Inzwischen hatte auch der Regen wieder aufgehört.
    â€žGeschafft!“, stieß sie erleichtert aus, und auch Danny Ray atmete hörbar auf. Doch beide wussten, dass dies erst der Anfang war – jetzt galt es, so schnell wie möglich zum Smuggler’s Point zu kommen.
    Plötzlich verharrte Willow. Sie spürte etwas, was ihr bekannt war. Nur beschreiben konnte sie das Gefühl sehr schlecht. Da war eine Stimme, die versuchte, in ihre Gedanken zu dringen. Aber sie schaffte es nicht.
    Gregori!, schoss es ihr durch den Kopf. Er versuchte wieder, die Kontrolle über sie zu gewinnen.
    â€žWas ist los?“ Danny Ray war nicht entgangen, dass etwas mit Willow nicht stimmte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nichts“, log sie. Sie wollte ihm das jetzt nicht sagen. „Ich mache mir nur Sorgen um Judy“, sagte sie stattdessen. „Ehrlich, ich habe Angst um sie.
    â€žIch weiß. Aber ich verspreche dir, dass wir alles tun werden, um sie zu retten.“
    Willow nickte. Dankbar sah sie Danny Ray an. Sie war froh, dass er bei ihr war. Es machte ihr Hoffnung.
    Hoffnung, die bevorstehende Nacht zu überleben.
    Der Anblick der teuflischen Fratze riss Judy aus ihrem willenlosen Zustand.
    Mit einem Mal begriff sie, dass Mrs. Cardassian mit jedem ihrer Worte recht gehabt hatte – und sie wusste, dass sie sich nicht länger von Gregori steuern lassen wollte.
    Ihr eigener Wille kehrte zurück, und Judy fragte sich, warum Gregori das so einfach zuließ.
    Sie sollte es schon im nächsten Augenblick erfahren.
    â€žGlaub nicht, ich habe keine Macht mehr über dich, kleine Judy“, sagte er, und auf seinem hässlichen Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus. „Ein Fingerschnippen von mir würde genügen, um dich wieder genau das machen zu lassen, was ich will.“
    â€žAch, und warum tust du es dann nicht einfach?“ Ihre forschen Worte überraschten Judy selbst. Mit einem Mal war die Angst von ihr abgefallen, und nun machte sich eher so etwas wie Angriffslust in ihr breit. Was glaubte Gregori eigentlich, wer er war?
    â€žWeil ich deine Angst sehen will, kleine Judy“, erwiderte er, und seinen Worten folgte ein grässliches Lachen. „Die Angst vor dem, was jetzt kommen wird.“
    â€žUnd was wird kommen?“
    Er trat einen Schritt näher. Unwillkürlich wollte Judy zurückweichen, aber sie stand jetzt so, dass sich einige Meter hinter ihr die Abbruchkante des Smuggler’s Point befand. Dumpf drang das Rauschen