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Wer einmal lügt

Wer einmal lügt

Titel: Wer einmal lügt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Foto. Wenn er Sie sehen will, meldet er sich bei mir und ich sag Ihnen Bescheid. Geben Sie mir Ihre Handynummer?«
    »Nein.«
    »Wie wär’s dann mit einem weiteren Drink?«
    Ken und Barbie fingen an sauber zu machen.
    Liebevoll verpackte Barbie ihr neues Lieblingswerkzeug – den Lötkolben mit der spitzen Nadel. Er roch noch nach verbranntem Fleisch. Die empfindlichsten Stellen hatte sie durch Ausprobieren erkundet – die Nervenenden, die schon bei der leichtesten Berührung, vom Traktieren mit sengender Hitze gar nicht zu reden, die schlimmsten Schmerzen ausstrahlten – und das Erlernte sofort bei dem Anwalt namens Harry Sutton angewandt.
    Barbie zog ihren Krankenhauskittel und die Latexhandschuhe aus, nahm die Chirurgenhaube ab und packte alles ein. Ken würde es in ein paar Minuten ebenso machen. Er wusste jedoch, dass man, ganz egal, wie vorsichtig man auch war, immer etwas DNA zurückließ. Es ließ sich einfach nicht ganz verhindern. Dazu kam, dass die Labors heutzutage unglaubliche Sachen damit machen konnten. Also war die beste Art, damit umzugehen, das anzuerkennen und zu respektieren.
    Was konnte man also tun?
    Ken hatte sich für Vernebelung und Verwirrung entschieden. Er sammelte immer wieder DNA -Proben von zufällig ausgewählten Personen – Haare, Gewebereste, Speichel, egal was – in Tupperware-Behältern. Manchmal besorgte er sich die Proben aus öffentlichen Toiletten, so widerlich das auch klingen mochte. Ein sehr guter Ort dafür war auch das Sommercamp. Viele Gruppenleiter benutzten Einwegrasierer, die man unauffällig mitgehen lassen konnte. In Urinalen fand man Schamhaare. In Duschen mehr als das.
    Ken hatte seine Handschuhe noch an, als er die Behälter öffnete und mit einer Pinzette ein paar Haare und Gewebereste herausnahm und sie neben – und sogar auf Harry Sutton – platzierte. Das reichte schon. Er schloss den Tupperware-Behälter und steckte ihn wieder in die Tasche. Als er so weit war, dass er auch den Kittel hineinstecken konnte, klingelte Harry Suttons Handy.
    Barbie sah aufs Display. »Es ist Cassie.«
    Cassie. Harry Sutton hatte sich als viel stärker herausgestellt, als man sich vorstellen konnte, und unglaublich viel ertragen – vielleicht hatte er die Wahrheit über Cassie aber auch gar nicht gekannt. Nach einer langen Überredungsphase unter Zuhilfenahme des Lötkolbens und seiner Harnröhre hatte er ihnen erzählt, dass es sich bei dem Zeugen, von dem Deputy Chief Goldberg Ken erzählt hatte, um eine Erotiktänzerin namens Cassie handelte. Mehr hatte Harry Sutton ihnen nicht über sie verraten, allerdings hatten sie ihre Handynummer in der Telefonliste seines Handys gefunden.
    Barbie nahm den Anruf an und meldete sich mit ihrer freundlichsten Stimme: »Harry Suttons Büro?«
    »Hi, ist Harry da?«
    »Darf ich erfahren, wer am Apparat ist?«
    »Cassie.«
    »Oh, es tut mir leid, aber Mr Sutton ist im Moment nicht zu sprechen.« Barbie sah Ken an. Er streckte beide Daumen nach oben. »Wenn Sie mir Ihren Namen und Ihre Adresse geben, kann ich ihn informieren?«
    »Moment mal, ist das nicht Harrys Handy?«
    »Mr Suttons Anrufe werden automatisch zu mir weitergeleitet, wenn er indisponiert ist. Entschuldigen Sie, Cassie, aber ich habe Ihren Nachnamen nicht verstanden.«
    Das Gespräch wurde unterbrochen.
    »Sie hat aufgelegt«, sagte Barbie und zog einen Flunsch.
    Ken ging zu ihr und nahm sie in den Arm. »Mach dir darüber keine Gedanken.«
    »Ich hab wirklich gedacht, dass ich wie eine Sekretärin klinge.«
    »Das hast du.«
    »Aber sie hat mir nicht vertraut.«
    »Und was sagt uns das?«, fragte Ken.
    »Was?«
    »Sie ist sehr vorsichtig.«
    Barbie fühlte sich etwas besser. Sie begann zu nicken. »Was bedeutet, dass sie für unseren Auftrag sehr wichtig ist.«
    »Absolut.«
    »Und was jetzt?«
    »Wir haben ihre Handynummer«, sagte Ken. »Es sollte kein Problem sein herauszubekommen, wo sie wohnt.«

SECHZEHN
    W ie gelähmt stand die Frau im Stroboskopgeflacker von Rays Blitzlicht.
    »Wer ist die Glückliche, George?«, rief Ray laut.
    George Queller, wahrscheinlich der Klient, der Fester die meisten Aufträge gab, legte schützend den Arm um die Frau, mit der er ein Date hatte. »Das ist Alexandra Saperstein.«
    Blitz, klick, blitz, klick . »Wie habt ihr beiden euch kennengelernt?«
    »Auf JDate.com. Das ist eine Internetseite für jüdische Singles.«
    »Klingt wie Vorsehung.«
    Ray wies nicht auf den offensichtlichen Widerspruch hin – George war kein Jude. Für

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