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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Wohnzimmer.
    „Hallo“, sagte sie lächelnd. „Wie geht es dir?“
    Pia zuckte mit den Schultern. „Okay, denke ich. Traurig.“
    „Natürlich bist du das. Das wirst du auch noch eine Weile sein.“ Denise hielt eine Einkaufstüte hoch. „Eiscreme. Fast alle Ben & Jerry’s-Sorten. Betrachte es als deine persönliche Eisdiele. Ich bringe es mal schnell in den Gefrierschrank.“
    Kurz darauf kam sie wieder, doch statt auf dem Sessel Platz zu nehmen, der gegenüber von dem Sofa stand, auf dem Pia lag, setzte Denise sich auf den Couchtisch und beugte sich vor.
    „Du siehst elend aus“, meinte sie geradeheraus. „Als hättest du deine beste Freundin verloren.“
    „Oder ihr Baby umgebracht“, murmelte Pia und schüttelte dann hastig den Kopf. „Entschuldige. Das wollte ich nicht laut sagen.“
    „Du hast Crystals Baby nicht umgebracht.“
    „Es kommt mir aber so vor. Sie waren für mich nicht real, Denise. Ich habe alles nur ganz mechanisch gemacht, ohne irgendwelche Gefühle.“
    „Na und? Warum soll das nicht genug sein. In dir wachsen Kinder heran, aber noch brauchst du ihnen keine spirituelle Erziehung zu bieten. Dein Job ist es im Augenblick nur, dich gut um dich selbst zu kümmern, damit es auch ihnen gut geht.“ Sie seufzte. „Ich habe sechs Kinder großgezogen. Glaubst du, ich war jeden Tag, jede Minute lang hundertprozentig bei der Sache? Glaubst du, ich fand es toll, wenn die Jungs sich gestritten haben und die Mädchen Koliken hatten? Dass ich mir nicht gewünscht hätte, ich wäre irgendwo weit weg auf einer tropischen Insel, mit einem guten Buch und einem ruhigen Zimmer ganz für mich allein?“
    Pia blinzelte sie an. „Aber du bist eine großartige Mutter.“
    „Danke. Ich liebe meine Kinder und habe mein Bestes versucht, aber ich war nicht perfekt. Niemand ist perfekt. Und wenn die Babys, die du dir hast einsetzen lassen, noch nicht real für dich sind, was macht es schon? Das kommt schon noch. Dein Leben verändert sich gerade radikal, Pia. Du hast so viel aufgegeben, um die Bitte deiner Freundin zu honorieren. Ichmochte Crystal sehr, aber ich muss dir sagen, dass ein Teil von mir findet, dass sie kein Recht hatte, dir das anzutun.“
    Pia riss die Augen auf. „Wovon redest du?“
    „Man vermacht nicht einfach jemandem seine Embryonen, ohne vorher mit der Person zu reden. Das ist nicht richtig. Sie hätte das mit dir besprechen, sich vergewissern müssen, dass du es auch willst. Sie verlangt extrem viel von dir und hat dir nicht einmal die Chance gegeben, Nein zu sagen.“
    So hatte Pia die Sache noch nie betrachtet. „Ich hätte es ja nicht machen lassen müssen.“
    „Stimmt. Aber das kam für dich gar nicht infrage, oder? Solch ein Mensch bist du nicht. Wir sehen das doch daran, wie du dich für die Stadt aufopferst. Du kümmerst dich um alles, tust ganz viel für uns alle. Und jeder, der dich persönlich kennt, weiß, dass du von den Menschen, die dich hätten beschützen sollen, tief verletzt worden bist. Und dass du das niemals jemand anderem antun würdest. Du brauchst dir keine Sorgen darüber zu machen, dass du noch keine Bindung zu den Babys aufgebaut hast. Das wird kommen. Der Grund, warum du traurig bist, ist, weil du eins deiner Kinder verloren hast. Wenn es nur um Crystal ginge, würdest du dich nur schuldig fühlen.“
    Pia dachte über Denises Worte nach. „Du hast recht“, sagte sie langsam. „Wäre es mir egal gewesen, wäre ich jetzt wahrscheinlich insgeheim erleichtert. Zwei Babys sind bestimmt vielleicht einfacher als drei. Aber trotzdem empfinde ich es als herben Verlust. Und so, als hätte ich Crystal enttäuscht.“
    „Das hast du ganz sicher nicht. Die Embryonen hätten an jedem Punkt während des Prozesses sterben können. Es ist ein Wunder, dass alle drei so weit gekommen sind. Weißt du, wie unwahrscheinlich es war, dass du überhaupt schwanger geworden bist? Du machst es bisher großartig.“
    „Danke.“
    Denise war es gelungen, den Kern des Problems zu benennen. Und dadurch, dass sie es laut ausgesprochen hatte, fühlte Pia sich besser.
    „Ich habe Angst, dass ich keine gute Mutter sein werde“, gab sie zu. „Ich bin noch nicht bereit, Umstandskleider zu kaufen oder mir Kinderzimmermöbel anzuschauen.“
    „Die meisten Frauen heiraten erst und planen dann, ein Baby zu bekommen. Sie haben also Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, während dich das alles ohne Vorwarnung überrollt hat. Du brauchst einfach noch ein bisschen Zeit. Was die

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