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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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leid“, sagte er und entschuldigte sich für seine falsche Annahme.
    „Aber dich trifft keine Schuld“, versicherte er ihr. „Du wirst nicht für irgendetwas bestraft.“
    „Das kannst du doch nicht wissen.“
    Er schaute ihr in die Augen. „Doch, das kann ich.“
    „Ich habe eins von Crystals Babys verloren.“
    „Nein“, erwiderte er ruhig und verstand zum ersten Mal, was wirklich geschehen war. „Wir haben eins von unseren Kindern verloren.“
    Zwillinge, dachte er traurig. Zwillinge, keine Drillinge. Pias Augen wurden noch größer, und erneut begann sie zu schluchzen. „Oh Gott, mach, dass es zurückkommt.“
    Ein Gebet, das niemals erhört werden wird, dachte Raoul traurig, während er Pia tröstend in den Armen hielt.
    Eine ganze Weile hielten sie einander schweigend fest. Als Pia sich langsam ein wenig beruhigt hatte, setzte Raoul sich neben sie aufs Bett und streichelte ihr Gesicht.
    „Ich sehe schrecklich aus“, flüsterte sie. „Aufgequollen und verheult.“
    „Du bist wunderhübsch.“
    „Entweder bist du ein großer Lügner, oder du solltest mal zum Augenarzt gehen.“
    Er schenkte ihr ein zärtliches Lächeln, bevor er wieder ernst wurde. Nachdem er Pia noch einmal geküsst hatte, meinte er: „Bitte, Pia, mach dir keine Vorwürfe, es war nicht dein Fehler. Das geht gar nicht. Verantwortlich wärst du nur, wenn du etwas Vorsätzliches getan hättest.“
    Er machte eine kleine Pause und entschied dann, dass es an der Zeit war, ihr mehr von sich zu erzählen. „Du weißt ja, dass ich schon einmal verheiratet war. Caro ist eine ehemalige Schönheitskönigin, die jetzt im Fernsehen eine Nachrichtensendung moderiert. Wir haben uns auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Dallas getroffen.“
    Pia lehnte sich zurück gegen die Kissen. „Darf ich sie hassen?“
    „Sicher.“
    „Gut. Denn das tue ich.“
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er Caro auch gehasst. Aber die Wunden waren mit der Zeit verheilt. Er würde niemals verstehen, was sie getan hatte, aber zumindest verspürte er nicht mehr das drängende Bedürfnis, sie zu bestrafen.
    „Wir waren das perfekte Paar“, fuhr er fort. „Kurz nachdem wir uns verlobt hatten, hat sie einen guten Job in Los Angeles angeboten bekommen. Da ihr ihre Karriere wichtig war, sind wir nach L.A. gezogen, und während der Spielsaison bin ich gependelt.“
    „Das klingt sehr zivilisiert.“
    „War es auch. Wir fingen an, darüber zu sprechen, eine Familie zu gründen. Wir beide wünschten uns Kinder. Eines Tages bekam ich einen Anruf, dass Caro im Krankenhaus sei. Ich bin so schnell es ging hingefahren. Ich wusste nicht, was los war, denn Caro wollte nicht, dass man es mir erzählte.“
    Er konnte sich noch genau erinnern, wie er im Flur des Krankenhauses mit einem Arzt zusammengestanden hatte, der ihm nicht sagen wollte, was mit seiner Frau los war.
    „Das verstehe ich nicht“, warf Pia ein. „Der Arzt wollte es dir nicht sagen?“
    „Nicht ohne ihre Einwilligung. Ich bin dann in ihr Zimmer gegangen. Sie war entsetzlich blass. Man hatte sie an Schläuche angeschlossen, und ich weiß noch, dass ich das Blut gesehen habe, das langsam in sie hineinlief.“
    Das hatte ihm am meisten Angst gemacht. Der Gedanke, dass sie sterben könnte.
    Er schaute Pia an. „Sie hatte an dem Nachmittag eine Abtreibung machen lassen, doch es hatte Komplikationen gegeben. Sie hatte innere Blutungen gehabt, sodass man sie operieren musste. Doch danach war alles in Ordnung. Das war das, was sie gesagt hat. ‚Ich bin in Ordnung.‘“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich hatte nicht einmal geahnt, dass sie schwanger war. Sie hatte es mir nicht erzählt. Sie meinte, sie wollte irgendwann Kinder, aber nicht zu dem Zeitpunkt. Dazu lief es mit ihrer Karriere gerade zu gut.“ Er wandte sich ab. „Wenn sie nicht im Krankenhaus gelandet wäre, hätte ich nie etwas davon erfahren. Sie hatte die Entscheidung ohne mich getroffen. Auch wenn ich der Meinung bin, dass eine Frau das Recht hat, solch eine Entscheidung zu fällen, war das etwas anderes. Wir waren verheiratet. Wir versuchten, ein Kind zu bekommen – versuchten es wirklich genau zu dem Zeitpunkt, damit ich bei ihr sein konnte, wenn das Kind außerhalb der Spielzeit geboren wurde. Aber das war alles eine große Lüge.“
    Pia stockte der Atem. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Dass Raouls Frau ihn so hintergangen, dass sie ihre Beziehung derart verraten hatte. Es war eine Sache, die Entscheidung, ein Kind zu

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