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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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inzwischen ist mir klar, dass es da ein ganz bestimmtes Verhaltensmuster gibt. Du tust so, als wolltest du dich engagieren, als wolltest du der guten Sache dienen, aber nichts davon ist wirklich echt. Du hast viel zu viel Angst, das zu geben, was wirklich wichtig ist. Bei dir ist alles nur Show, und es steckt nichts dahinter.“
    Sie wandte sich ab und wirbelte dann noch einmal zu ihm herum. „Tu uns allen einen Gefallen. Erspar uns weiteres Engagement deinerseits. Du hast hier schon genug Schaden angerichtet.“

20. KAPITEL
    R aouls höllischer Tag wurde nur noch schlimmer. Dakota ließ ihn mit seinem schlechten Gewissen allein. Am liebsten hätte er etwas getan, etwas geschlagen – vorzugsweise sich selbst. Genauso schlimm war die Tatsache, dass er nicht wusste, ob Dakota einfach nur verschwunden war, weil sie sauer war, oder ob sie tatsächlich gekündigt hatte.
    Frustriert marschierte Raoul in dem großen, leeren Büro auf und ab und versuchte, eine Antwort zu finden. Aber es lief alles auf das eine hinaus. Peter hatte an ihn geglaubt, und er hatte den Jungen mehr als enttäuscht.
    Ungefähr eine Stunde später, als er noch immer vergeblich versuchte, sich zu überlegen, wie es weitergehen sollte, spazierte Bürgermeisterin Marsha Tilson in sein Büro. Normalerweise plauderte er gern mit ihr. Doch an der Art, wie sie zielstrebig auf ihn zukam, konnte er erkennen, dass er das, was sie zu sagen hatte, heute wohl nicht unbedingt hören wollte.
    „Ich habe mitbekommen, was mit Peter passiert ist“, sagte sie und kam direkt zur Sache. „Ich muss sagen, ich wünschte, das hätte sich alles anders entwickelt, Mr Moreno.“
    Ihr in die Augen zu schauen und die Enttäuschung darin zu sehen, war Raoul äußerst unangenehm, doch er wollte verdammt sein, wenn er jetzt zurückzuckte.
    „Ich auch.“
    „Tun Sie das wirklich?“, fragte sie. „Als Sie hierhergezogen sind, waren wir alle beeindruckt von Ihrer finanziellen Großzügigkeit“, fuhr sie fort, während sich auf ihrer Miene Ernüchterung spiegelte. „Ihnen eilte der Ruf voraus, dass Sie ein Mann sind, der auch an andere denkt. Einer, der der Gemeinschaft etwas zurückgibt. Als Sie sich daher entschlossen haben, hierherzuziehen, haben wir Sie als einen der unseren willkommen geheißen.“
    Sie presste die Lippen zusammen. „Ich kenne nicht all dieEinzelheiten, was die Sache mit Pia angeht, aber ich weiß, dass sie eine liebevolle, hilfsbereite junge Frau ist. Zu sehen, dass sie unglücklich ist, tut mir weh. Tut uns allen weh.“
    Raoul richtete sich auf und straffte die Schultern. „Ich habe Pia nicht wehgetan. Wir hatten eine Abmachung, sie war diejenige, die ihre Meinung geändert hat.“
    „Wenn Sie ihr nicht wehgetan haben, warum weint sie sich dann die Augen Ihretwegen aus?“
    Pia weinte? Sie war sich doch so sicher gewesen, als sie ihn verlassen hatte. Wie konnte sie da verletzt sein?
    Die Bürgermeisterin holte tief Luft. „Ich bin sicher, dass Sie auch Schuldgefühle haben. Aber keine Angst, es vergeht. Wir werden uns um Peter kümmern und auch um Pia, denn das machen wir hier so. Wir beschützen unsere Mitmenschen.“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm. „Ich würde gern glauben, dass Sie ein guter Mensch sind, der versucht, sich zu bessern. Aber mir scheint, dass Sie sich selbst im Wege stehen, wenn es persönlich wird.“ Sie schaute ihm direkt in die Augen. „Um Ihrer selbst willen und auch Pia und Peter zuliebe sollten Sie jetzt endlich vielleicht mal mehr als nur Ihr Geld aufs Spiel setzen.“
    Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging. Raoul sah ihr nach und spürte jedes ihrer Worte wie einen Messerstich ins Herz. Leider hatte Marsha recht. Er war nie der Mensch gewesen, zu dem Hawk ihn erzogen hatte. Bei ihm war wirklich alles nur Fassade.
    Langsam ging er zum Fenster und starrte hinaus.
    Er hatte sich hier niederlassen, hatte sich engagieren wollen. Er hatte geglaubt, er könnte hier alt werden. Aber das würde nicht passieren. Er gehörte nicht dazu. Niemand würde ihm das ins Gesicht sagen, aber es war trotzdem die Wahrheit. Er verdiente es, in Ungnade aus der Stadt vertrieben zu werden.
    Er fluchte und wusste nicht, was schlimmer war – dass er Pia verloren hatte oder dass er das Herz eines kleinen Jungen gebrochen hatte, der vertrauensselig genug gewesen war, an ihn zu glauben.
    Raoul blieb lange am Fenster stehen und wartete darauf, dass der Tag vorüberging. Er hatte vor, erst im Dunkeln nach Hause zu schleichen, damit

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