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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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zusammengekniffenen Augen unter dichten, dunklen Brauen.
    „Sie haben viel Zeit mit Peter verbracht“, sagte er.
    „Er ist ein toller Junge. Etwas ganz Besonderes.“
    Der Mann hatte etwas an sich, was Raoul instinktiv missfiel.
    „Wir wissen es zu schätzen, dass Sie sich um ihn gekümmert haben, als wir nicht da waren.“
    „Das war kein Problem.“ Raoul lächelte Peter an, der zurückgrinste.
    Don zog einen Dollar aus der Tasche und reichte ihn Peter. „Raoul und ich müssen mal kurz reden, Junge. Geh und spiel irgendwo was.“
    Peter zögerte, nickte dann und flitzte davon. Don wandte sich wieder an Raoul.
    „Wie ich sehe, haben Sie eine Schwäche für den Jungen.“
    „Sicher. Ich verbringe gern Zeit mit ihm.“
    Don hob die Augenbrauen. „Wie sehr mögen Sie es, Zeit mit ihm zu verbringen?“, wollte er wissen.
    Bei Raoul schrillten die Alarmglocken angesichts dieser merkwürdig formulierten Frage, aber er wollte sehen, was Don im Schilde führte. „Wenn ich mehr Zeit mit Peter allein verbringenkönnte, wäre das toll“, antwortete er langsam.
    Don nickte energisch. „Ich weiß, wie es in der Welt zugeht, und verstehe so was. Aber für Pflegeeltern gibt es natürlich Regeln.“
    Raoul ignorierte die unbändige Wut, die in ihm aufstieg, und behielt seine ausdruckslose Miene bei. Auch seine Körpersprache verriet nichts von seinem Zorn.
    „So, wie ich das sehe“, fuhr Don fort, „gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie wollen den Jungen, und mir ist es egal, ob Sie ihn bekommen. Es kostet Sie nur eine Kleinigkeit.“
    Aus dem Augenwinkel sah Raoul Mrs Miller herankommen. Ganz beiläufig machte er einen Schritt zur Seite, damit Don sie nicht erspähte.
    „Wollen Sie damit sagen, dass ich Peter gegen eine kleine Zahlung an Sie bekommen kann?“, meinte er gerade laut genug, dass Mrs Miller es hören konnte.
    Sie erstarrte und wurde kreideweiß. Raoul warf ihr einen kurzen Blick zu. Sie nickte, als wollte sie sagen, dass sie hinter Don bleiben und zuhören würde.
    „Na klar. Und mir ist es auch völlig egal, was Sie mit ihm machen. Jedem das seine, sag ich immer.“
    „Haben Sie auch schon einen Preis im Kopf?“
    „Fünfzigtausend. In bar.“ Don hob eine Hand. „Ich habe keine Lust, über den Preis zu verhandeln. Das ist ein einmaliges Angebot. Wenn Sie ihn nicht wollen, kann ich leicht jemand anders finden, der ihn nimmt.“
    Raoul tat so, als würde er sich das Angebot überlegen. „Haben Sie denn die Möglichkeit, das mit den Behörden zu klären?“
    „Sicher. Ich geh zu Mrs Dawson und sag ihr, dass Peter bei Ihnen glücklicher wäre. Sie haben ja schon mal auf ihn aufgepasst, und er hat nie erzählt, was da passiert ist. Der Kleine weiß anscheinend, wie man ein Geheimnis bewahrt. Jungs sind nicht so mein Ding, aber ich bin ein verständnisvoller Mann.“
    Raoul hätte dem Kerl am liebsten einen Schlag ins Gesichtverpasst. Es hätte ihm ungemeines Vergnügen bereitet, Don Folio in den Boden zu rammen.
    Er wusste nicht, wie es dem Kerl gelungen war, Peter zugewiesen zu bekommen, aber auf jeden Fall würde er dafür sorgen, dass damit jetzt Schluss war. Und zwar noch heute.
    Don reichte ihm eine Visitenkarte. „Meine Handynummer ist auf der Rückseite. Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit.“
    Raoul nickte, und Don Folio stapfte davon. Als er weg war, kam Mrs Miller zu Raoul geeilt.
    „Das ist ja widerlich.“
    Raoul ballte die Hände zu Fäusten. „Dem Mann muss das Handwerk gelegt werden.“
    Sie holte ihr Handy heraus und suchte nach einer Telefonnummer. „Ich rufe sofort Mrs Dawson an.“
    Die Sozialarbeiterin war innerhalb von dreißig Minuten da. Keine zehn Minuten später drohte Polizeichefin Barns einem nervös aussehenden Don Folio. Raoul vermutete, dass man dem Mann nicht wirklich etwas anhaben konnte, da ja kein Geld geflossen war, aber er würde wohl niemals wieder Pflegekinder in seine Obhut nehmen können. Und das war zumindest ein kleiner Erfolg.
    Kurz darauf kam Peter auf ihn zugerannt.
    „Ich hab’s schon gehört“, sagte der Junge leicht außer Atem und grinste. „Ich muss nicht mehr zu ihnen zurück. Du nimmst mich zu dir.“
    Raoul starrte den Jungen an und hob dann beide Hände. „Peter, ich glaube, du hast da was missverstanden. Du kommst von den Folios weg, und man wird eine neue Familie für dich finden.“
    Peter erstarrte. Die Freude verschwand aus seinen Augen, stattdessen kullerten auf einmal Tränen über seine Wangen. Er wurde ganz blass, und

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