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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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eingelassen hatte? Sie drehte sich um, begegnete seinem Blick im Spiegel … und lächelte. Raoul zwinkerte ihr zu, und sie widmete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Unterhaltung.
    Zwei Mal war er in seinem Leben wirklich verliebt gewesen. Er und seine erste Freundin hatten sich irgendwann auseinandergelebt, und Caro hatte sämtliche ihrer Ehegelöbnisse verraten.Er hatte nicht vor, sich solch einem Schmerz noch einmal auszusetzen. Es war definitiv sicherer, sich mit niemandem richtig einzulassen. Aber im Hinterkopf blieb immer der Wunsch nach einer Familie – das Bedürfnis nach solch einer engen Bindung. Das eine war ohne das andere jedoch nicht zu haben. Jedenfalls hatte er das immer geglaubt.
    „Ich kann dich hören“, rief Pia durch die geschlossene Badezimmertür.
    „Ich sitze doch nur hier. Da gibt es nichts zu hören.“
    Trotzdem waren da Geräusche. Oder vielleicht war es das Problem, dass nichts zu hören war? Genervt von dem Druck, den sie verspürte, stand Pia auf und zog Slip und Jeans wieder hoch. War es das, was Männer plagte? Pure Versagensängste?
    Sie öffnete die Tür.
    „Ich kann das nicht, wenn du dabei bist“, sagte sie und hob schnell eine Hand. „Erzähl mir nicht, dass du ja nicht dabei bist. Es ist praktisch dasselbe.“
    Raoul schüttelte den Kopf, während er aufstand und sich zu Pia umdrehte. Seine Augen funkelten vergnügt. „Du erträgst die Hitze nicht, was?“, neckte er sie.
    „Die Hitze ist nicht das Problem.“
    „Hast du es versucht, indem du den Wasserhahn aufgedreht hast? Das Geräusch von rauschendem Wasser hilft vielleicht.“
    „Ich habe nicht die Absicht, hier zu stehen und mich mit dir über meine Unfähigkeit zu pinkeln zu unterhalten.“
    „Tust du doch schon.“
    Sie verdrehte die Augen und zeigte zur Haustür. „Geh in den Flur, bis ich fertig bin.“
    „Ich hatte doch schon meine Zunge in deinem Mund.“
    „Völlig egal.“
    „Wir können miteinander schlafen, aber ich darf mich nicht im Nebenzimmer aufhalten, während du im Bad bist?“
    „Genau.“
    „Na gut.“ Er ging durchs Zimmer und trat nach draußen.Dann streckte er den Kopf noch einmal herein. „Was soll ich den Nachbarn sagen, wenn sie mich fragen, warum ich vor deiner Haustür herumlungere?“
    „Bring mich nicht dazu, dich umzubringen.“
    Er lachte und schloss die Tür hinter sich.
    „Männer“, murmelte sie, ging zurück ins Bad und zog die Hosen herunter.
    Nachdem sie sich auf die Toilette gesetzt und den Wasserhahn angedreht hatte, griff sie nach dem Plastikstäbchen aus dem Schwangerschaftstest. Alles ist gut, redete sie sich ein. Sie machte das mehrmals täglich. Das erforderte weder großes Nachdenken noch große Mühe. Es war ganz natürlich. Leicht.
    Aber im Augenblick fühlte es sich alles andere als leicht an. Es kam ihr unmöglich vor. Sie drehte den Wasserhahn wieder zu, versuchte es mit Summen, Hin- und Herrutschen, tiefem Durchatmen. Ihre Blase weigerte sich hartnäckig, sich zu entleeren.
    Nie wieder, schwor sie sich. Eine Schwangerschaft war einfach zu kompliziert. Sobald sie es hoffentlich gleich geschafft hatte, auf dieses blöde Stäbchen zu pinkeln, würde sie sich ein leckeres Eis gönnen. Die Tatsache, dass es draußen eisig kalt war, machte gar nichts. Sie wollte einen großen Eisbecher mit Sahne …
    „Oh nein!“
    Kaum hatte sie aufgehört, so verbissen daran zu denken, hatte ihr Körper reagiert. Sie erledigte die Sache mit dem Stäbchen, legte es auf ein Taschentuch, spülte und zog die Hosen wieder hoch. Nachdem sie sich die Hände gewaschen hatte, ging sie hinaus, um Raoul wieder in die Wohnung zu lassen.
    „Endlich“, meinte er, als sie die Tür öffnete. „Erfolgreich?“
    „Ich habe gepinkelt.“
    „Ich bin so stolz auf dich.“
    „Sei nett, oder ich bringe dich dazu, es anzufassen.“
    Sie ging zurück ins Bad, trug das Stäbchen vorsichtig aufdem Taschentuch heraus und legte es in der Küche auf ein Papiertuch.
    „Wie lange dauert es?“
    „Nur ein paar Minuten.“
    Sie starrten auf das kleine Display, das eine Sanduhr zeigte. Pia hörte das entfernte Ticken einer Uhr und spürte das schnelle Klopfen ihres Herzens. Laut Gebrauchsanweisung würde das Ergebnis ihren Zustand anzeigen. Schwanger oder nicht schwanger. So einfach war das.
    Pia zwang sich, nicht zu spekulieren. Einerseits fürchtete sie, dass sie Crystals Babys verloren haben könnte – dass die Kleinen es nicht geschafft hatten, festzuhalten. Andererseits hatte sie schreckliche

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