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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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unteren Schubfach hervor und gab sie ihr. "Du wolltest doch gerade gehen, nicht wahr? Ich hol dich um sieben ab."
    "In Ordnung", antwortete sie benommen und schlüpfte in den Mantel, den Dirk ihr hinhielt. "Bis sieben dann."
    Als sie sich zum Gehen umdrehte, traf ihr Blick Jack, und sie wurde rot. Gütiger Himmel, sie hatte ihn völlig vergessen. Was, um alles in der Welt, hatte Dirk dazu gebracht, sie vor seinem Freund so zu küssen? In diesem Moment fiel ihr auch ein, dass sie Jacks Bitte um ein Treffen noch gar nicht beantwortet hatte. "O Jack ... wegen heute Abend ... Es tut mir so Leid.
    Ich wollte nicht ... ich meine, ich ..." Völlig verwirrt brach sie ab und wusste nicht, was sie als Nächstes tun sollte.
    "Hey, mach dir keine Sorgen darum."
    "Aber ..."
    "Es ist okay, Alissa. Wirklich." Jack warf Dirk einen kurzen Blick zu. "Ich kenne die Überredungskünste dieses Rüpels. Vergiss, dass ich dich gefragt habe."
    "Du bist mir nicht böse?"
    "Dir böse? Aber nein. Es gibt immer noch ein andermal."
    Sie lächelte dankbar, während Dirk sie sanft, aber bestimmt aus dem Zimmer schob. "Also dann, gute Nacht, Jack", sagte sie noch von der Tür her.
    Jack blickte ihr nach, bis sie aus der Tür war. Dirk gefiel der Ausdruck in den Augen seines Freundes ganz und gar nicht. Er fand, dass Jack wie ein Weinkenner wirkte, der es kaum erwarten konnte, von einem köstlichen Spitzenjahrgang zu nippen. Ärger stieg in ihm hoch.
    "Vergiss es, Jack. Du begibst dich damit auf dünnes Eis." Es war ein Befehl, den er erteilte, und zwar mit einem unüberhörbar warnenden Unterton.
    Jack lachte nur in sich hinein und kreuzte die Arme vor der Brust. So stand er eine Weile da und musterte Dirk mit zur Seite geneigtem Kopf. Dann entgegnete er: "Kannst du mir sagen, was du da eigentlich tust?"
    Misstrauisch fragte Dirk zurück: "Wie meinst du das?"
    "Spiel nicht den Dummen, Kumpel. Ich spreche von Alissa. Es ist doch offensichtlich, dass zwischen euch beiden etwas läuft. Sie ist ein ganz besonderer Mensch, Dirk. Eine Lady.
    Ich möchte nicht, dass ihr jemand wehtut."
    "Das möchte ich auch nicht. Also, worauf willst du hinaus?"
    "Worauf ich hinaus will? Alissa braucht - und verdient - eine ganze Menge mehr von einem Mann, als du ihr geben willst. Sei doch ehrlich, du hast ihr nichts zu bieten."
    "Oh, aber du, nehme ich an."
    "Du würdest dich vielleicht wundern. Aber es geht hier nicht um mich. Wenn Alissa mich ansieht, leuchten ihre Augen nicht auf, so wie bei dir."
    Diese Bemerkung blieb nicht ohne Wirkung. Dirk fühlte sich auf einmal schuldig. "Alissa ist eine erwachsene Frau. Sie kann sehr wohl ihre eigenen Entscheidungen treffen", wehrte er kurz angebunden ab.
    Das brachte ihm noch einen langen, abschätzenden Blick von seinem Freund ein. "Wie wahr ... vorausgesetzt, sie kennt die Bedingungen."
    "Was willst du damit sagen?"
    "Hast du ihr erzählt, dass du an einer Heirat nicht interessiert bist? Hast du das?"
    Dirk biss die Zähne zusammen und starrte seinen Freund wütend an. "Geh zur Hölle, Hennesey."
    Aha ... hab ich's mir doch gedacht."
    Damit drehte Jack sich um und marschierte aus dem Büro.
    Wie Alissa bereits erwartet hatte, war die Neuigkeit, dass sie sich mit Dirk traf, bald das Gesprächsthema Nummer eins in der Firma. Ihre Freundinnen zögerten keine Sekunde, sie deswegen zur Rede zu stellen.
    "Dirk! Du lieber Himmel, Alissa! Bist du noch zu retten?"
    "Dirk? Du meinst Dirk Matheson?"
    "Wie lange läuft das schon zwischen euch beiden? Warum hast du es uns nicht erzählt?"
    Alissa war verwirrt und verletzt, beides zur gleichen Zeit. Sie hatte erwartet, dass ihre Freundinnen sich mit ihr freuen würden, aber als sie am Tisch in die Runde sah, erblickte sie nur bestürzte und erschrockene Gesichter.
    "Aber ... ich verstehe das nicht. Ich dachte, ihr würdet darüber jubeln, dass es mir gelungen ist, Dirks Aufmerksamkeit auf mich zu lenken."
    "Meine Güte, Alissa, wir sind doch deine Freundinnen. Glaubst du wirklich, wir hätten es gern, dass du einem Mann wie Dirk zwischen die Finger gerätst? Das wäre, als würde man einem Löwen ein Lämmchen zum Fraß vorwerfen", rief Jolene aus.
    Alissa versteifte sich. Aber Margo legte ihr eine Hand auf den Arm. "Jolene hat Recht, Liebes. Dirk Matheson ist ein faszinierender Mann, aber er ist ein paar Klassen zu groß für uns. Schau mal, gerade weil wir deine Freundinnen sind, möchten wir nicht, dass dir jemand wehtut. Und glaub mir, das ist alles, was du von dieser Verbindung

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