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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Erinnerung daran, wie er sie den Abend zuvor geküsst hatte. Schnell verdrängte sie diesen Gedanken wieder und konzentrierte sich voll auf ihre Arbeit.
    Nachdem die Besprechung schließlich beendet war, blieb Alissa zurück und ging noch einmal die Notizen durch. Sie wollte es vermeiden, Dirk im Gang zu treffen. Ihr Bemühen war umsonst. Als sie aus dem Konferenzraum heraustrat, wartete Dirk schon auf sie, und ihr Herz machte einen Satz. "Oh, Sie haben mich erschreckt."
    "Tut mir Leid, das war nicht beabsichtigt", sagte er und blieb an ihrer Seite. Er folgte ihr in ihr Büro und schloss die Tür hinter sich, nachdem sie beide eingetreten waren. Es ist lächerlich, so nervös zu sein, hielt Alissa sich vor. Trotzdem suchte sie Schutz hinter ihrem Schreibtisch. "Kann ich etwas für Sie tun?" fragte sie freundlich und bemühte sich um einen geschäftlichen Tonfall. "Ja." Die Hände auf den Schreibtisch gestützt, lehnte er sich ganz weit zu ihr herüber. "Seit du den Konferenzraum betreten hast, wollte ich dir sagen, wie schön du heute aussiehst", murmelte er. Alissa starrte ihn nur wortlos an und verlor sich in den Tiefen seiner silbergrauen Augen. "Danke", wisperte sie. Er betrachtete sie aufmerksam. "Das wird schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe."
    "Wie meinen S-sie das?"
    "Das zwischen uns. Ich dachte, ich könnte dich und die Arbeit trennen, aber seit ich heute Morgen aufgewacht bin, habe ich ständig an dich gedacht. Und als du in den Konferenzraum kamst und so unheimlich schön ausgesehen hast, wollte ich nichts anderes, als dich auf der Stelle mitnehmen und an irgendeinem ungestörten Ort ausgiebig lieben. Ich glaube nicht, dass ich bei der ganzen verdammten Besprechung auch nur zehn Worte mitbekommen habe."
    Alissa wurde von Kopf bis Fuß knallrot. In ihrem ganzen Leben hatte ein Mann noch nie so mit ihr gesprochen, und die erotischen Bilder, die er ihr mit seinen Worten vor Augen hielt, brachten ihren Pulsschlag zum Rasen. "Ich ... ich glaube, wir sollten Schluss ..." Dirk unterbrach sie, indem er sich noch ein Stück weiter vorlehnte und sie hart küsste. Als er den Kopf hob, lächelte er. "Zu spät. Ich könnte nicht mehr aufhören, an dich zu denken, und wenn jemand eine Pistole gegen meine Schläfe hielte."
    "Oh", hauchte Alissa. "Ja, oh. Lass uns heute Abend zusammen essen." Alissa starrte ihn hilflos an. Ihr Herz schlug ihr zum Zerspringen. Es war nicht klug, ja zu sagen. Aber ihre übliche Vorsicht war wie weggeblasen. "Ich würde es gern." Sie konnte ihre Freude nicht verbergen. Ihre Augen verrieten sie. Dirk starrte sie einige Sekunden lang an, dann lehnte er sich wieder zu ihr herüber und küsste sie noch einmal, diesmal lange und zärtlich. "Ich hole dich um sieben ab."
    Nachdem er gegangen war, war Alissa so aufgeregt, dass sie sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. Ob es nun klug war oder nicht, es sah ganz danach aus, als ob sie Dirks neueste Eroberung werden würde. Dieser Gedanke ernüchterte Alissa. Sein Interesse an seinen jeweiligen Geliebten hatte noch nie ein halbes Jahr überdauert. Und sie war nicht so einfältig, anzunehmen, dass es bei ihr anders sein würde. Anscheinend hatte sie nur zwei Möglichkeiten: Sie könnte Dirk einen Korb geben und nur ein paar blaue Flecken davontragen. Oder sie könnte ihre Beziehung zu Dirk genießen, solange sie dauerte, und dabei in Kauf nehmen, dass er ihr am Ende das Herz brechen würde. Eine lange Zeit starrte sie auf das Telefon. Sie ging sogar so weit, Dirks Nummer einzutippen. Aber sie musste schließlich einsehen, dass es für eine Absage zu spät war. Sie steckte schon zu tief drin.

Kapitel 5
    Die meiste Zeit war Alissa unendlich glücklich, aber sie versuchte, realistisch zu sein. Ihr gesunder Menschenverstand und Dirks Ruf als eingefleischter Junggeselle überzeugten sie, dass sich aus dieser Beziehung nichts Bleibendes entwickeln könnte. Deshalb hielt sie ihre Gefühle in Schach und sah die Zeit mit ihm einfach als eine nette, aber vorübergehende Episode an.
    Oft war ihr, als ob sie eine Fantasie ausleben würde. Dirk war zwar dem Wesen nach ein Mann, der alles beherrschen musste, aber ihr gegenüber gab er sich liebevoll und so aufmerksam, dass Alissa sich einfach geschmeichelt fühlen musste. Und er schien all seine freie Zeit allein ihr zu widmen.
    Jeden Tag erwartete Alissa, dass Dirk ihre bislang platonische Beziehung auf eine intimere Ebene bringen würde. Sie gestand es sich mittlerweile offen ein, dass sie Dirk

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