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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Mann zwar ... aber doch nur ein Mann. Du wirst sehen, es wird sich bald alles legen. In einem Monat ist alles schon wieder vergessen. Lasst uns jetzt gehen. Je eher du ihm gegenübertrittst, desto schneller ist alles vorbei."
    Alissa schüttelte den Kopf. "Nein. Ich kann nicht. Ich ... ich kann einfach nicht."
    "Du musst aber. Dir bleibst nichts anderes übrig. Also komm schon."
    Margo nahm Alissas Tasche und schob sie ihr in die Hände, dann stand sie auf. Die anderen drei Frauen folgten ihr. Sie zogen Alissa vom Stuhl und drängten sie zum Ausgang.
    Auf dem Weg zurück zum Büro sprachen sie ihr Mut zu. Es half aber nicht. Alissa fühlte sich wie eine zum Tode verurteilte Frau, die dem Henker zugeführt wurde. "Du musst nur an eines denken... Würde bewahren. Wenn er das Thema nicht anspricht, dann nimm es als gutes Zeichen auf", riet Jolene ihr im Aufzug, der zur Chefetage hinauffuhr. Ihre Freundinnen hätten schon früher aussteigen sollen, aber sie blieben bei Alissa, um sie zu unterstützen, wie sie sagten. Alissa hatte jedoch den Verdacht, die vier wollten nur sicher sein, dass ihre Freundin auch tatsächlich an ihren Schreibtisch zurückkehrte. "Und sollte er doch unser Gespräch erwähnen, dann stell das Ganze als einen dummen Scherz hin", fügte Margo hinzu, als der Etagenanzeiger anschlug.
    Das kurze, aber schrille Klingeln sandte Alissa Schauer über das Rückgrat. "Ach, das sagt sich so leicht. Keiner von euch hat mit ihm jeden Tag zu tun. Ihr könnt euch davonmachen und euch verstecken, wenn er in eurer Abteilung auftaucht."
    "Tja, dafür hast du aber auch den Vorzug, auf der Chefetage zu arbeiten." Die Aufzugstüren glitten zur Seite. Alissa machte automatisch einen Schritt zurück, aber mehrere Hände auf ihrem Rücken schoben sie hinaus in den Gang. Sie drehte sich mit finsterem Gesicht zu ihren Freundinnen um, aber die lächelten nur. Und als die Türen wieder zuglitten, zwinkerten sie ihr ermutigend zu. "Kopf hoch", riefen sie noch. Zu Alissas unendlicher Erleichterung war von Dirk keine Spur, als sie die Tür zu ihrem Büro öffnete. Sie hatte schon befürchtet, dass er bei ihrem Schreibtisch auf sie warten würde, um ihr eine Abreibung zu geben. In der nächsten Stunde zuckte sie jedes Mal mächtig zusammen, wenn das Telefon läutete oder jemand in ihr Büro kam.
    Natürlich war ihr klar, dass sie Dirk nicht für alle Zeiten meiden konnte, aber sie hoffte, dass sie zumindest den Rest des Tages hinter sich bringen könnte, ohne ihm zu begegnen. Bis zum nächsten Morgen würden sich ihre Nerven wieder beruhigt haben, da war sie sich sicher.
    Dann würde sich auch ihre Einstellung zu ihm normalisiert haben. Doch es sollte nicht sein.
    Mr. Battle hatte für den Nachmittag einen Termin mit einem wichtigen Kunden, und als der Kunde ankam, war Dirk bei ihm. Alissa Herz schlug ihr bis zum Hals, aber als ihr Blick den von Dirk traf, fand sie keinen Spott oder Ärger in seinen Augen, nur den gewöhnlichen Anflug von Ungeduld. Sie konnte in seinem Verhalten aber auch nichts entdecken, das anders war als sonst. "Das ist Mr. Costas von der NASA", sagte er kurz angebunden. "Henry erwartet uns."
    "Ja, natürlich. Bitte hier entlang, Gentlemen." Mit zitternden Knien erhob Alissa sich und begleitete die Herren in Mr. Battles Büro. Sie wollte sich gerade zurückziehen und sich wieder an ihren Schreibtisch setzen, als Henry sie anwies, zu bleiben und Notizen zu machen.
    Die ganze Sitzung hindurch blickte Dirk Matheson kaum in ihre Richtung. Sie hätte genauso gut unsichtbar sein können, so wenig Aufmerksamkeit schenkte er ihr. Da dies normal war, fing Alissa an, sich zu entspannen.
    Die Verhandlung endete kurz vor Arbeitsschluss. Dirk sicherte zu, einen Vertragsentwurf aufzusetzen und ihn innerhalb weniger Stunden an Mr. Costas zu faxen. Nachdem er und der Mann von der NASA gegangen waren, kehrte Alissa an ihren Schreibtisch zurück und sank mit einem erleichterten Seufzer auf ihren Stuhl. Wie es schien, hatte sie sich künstlich aufgeregt. Dirk Matheson hatte offensichtlich kein Wort von dem beleidigenden und erniedrigenden Gespräch gehört.
    Das soll mir für die Zukunft eine Lehre sein, nahm Alissa sich vor, während sie ihren Schreibtisch abräumte und über den Computerterminal die Schutzhülle stülpte. Nie wieder würde sie es zulassen, dass ihre Freundinnen sie in eine nicht ganz jugendfreie Diskussion über Männer hineinzogen - vor allem nicht über Dirk Matheson. "Einen guten Abend, Mrs.
    Kirkpatrick.

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