Wer ist der Vater, Caroline
holte, als sein Blick auf ihr Dekollete fiel.
„Gehen wir auf einen Drink in den Wintergarten", schlug James vor und gab sich ganz als herzlicher Gastgeber.
Amelia saß im Wintergarten und stickte eifrig.
„Guten Abend, Mutter", sagte Caroline.
„Guten Abend, Liebes. Wie geht es dir?"
Es erfüllte Caroline mit innerer Wärme, dass ihre Mutter wenigstens ihre gesundheitlichen Probleme nicht vergessen hatte. Vielleicht irrte sie sich und ihre Familie war gar nicht so desinteressiert. „Viel besser. Meine Kopfschmerzen sind fast verschwunden."
„Du hattest Kopfschmerzen? Das ist ungewöhnlich, Caroline. Lass dir von Mrs. Lamb eine Tablette geben."
Von wegen innere Wärme!
„Caroline leidet hoch unter den Nachwirkungen der Gehirnerschütterung, Amelia", erklärte James.
„Ach ja, du warst im Krankenhaus. Hässlich, diese Krankenhäuser."
„Bitte, nehmt Platz", sagte James. „Adrian, Prescott, wie immer?"
Caroline ärgerte sich darüber, dass ihr Vater darauf hinwies, dass die beiden häufig hier waren. Sie führte Max zu dem Sofa, auf dem ihre Mutter saß. „Was nimmst du, Max?"
„Was trinkst du?" fragte er.
„Wie immer eine Clubsoda."
Die Männer starrten Caroline an, als hätte sie soeben ein Staatsgeheimnis verraten.
„Was ist?“
„Woher weißt du, was du immer trinkst?" fragte James. Sie schüttelte vorsichtig den Kopf.
„Ich ... weiß es nicht."
Ihr Vater schlug mit der flachen Hand auf die Bar. „Verdammt, Caroline, warum erinnerst du dich nicht an etwas Wichtiges?"
„Meinst du, ich tue das absichtlich?" entgegnete sie gereizt.
„Wirklich, James, du ve rhältst dich nicht richtig", rügte Amelia und stickte seelenruhig weiter.
„Tut mir leid."
„Trinke ich wirklich immer eine Clubsoda?" fragte Caroline.
„Ja", antwortete Prescott. „Du sagst stets, dass du von Alkohol Kopfschmerzen bekommst."
Sogar Max bestätigte das durch ein Kopfnicken. „Und ich nehme das gleiche."
„Mr. Daniels, wollen Sie wirklich eine Clubsoda? Wir anderen trinken Scotch", sagte James.
Max stand auf und ging an die Bar. „Ich bleibe bei Clubsoda." Er nahm die beiden vollen Gläser und kam zu Caroline zurück.
„Vielleicht nehme ich auch lieber eine Clubsoda", sagte Prescott plötzlich und lächelte Caroline zu.
Sie warf Max einen amüsierten Blick zu. Der arme Prescott war so leicht zu durchschauen.
Und Max' Lächeln war umwerfend. In diesem Moment kungelte es wieder.
„Wer kann das noch sein?" fragte Caroline ihren Vater.
Er zuckte nur die Schultern.
„Wahrscheinlich deine Schwester", erklärte Amelia. „Ihr ist nicht nach Kochen zumute, und sie hat noch keine Haushälterin gefunden."
„Wie können sie sich denn eine Haushälterin leisten?" fragte James schroff. „Roddy ist nicht gerade der erfolgreichste Börsenmakler, der mir jemals untergekommen ist."
„Ich habe ihr versichert, du würdest alles bezahlen", erklärte Amelia.
Caroline musste ihrer Mutter zugestehen, dass sie mit ihrer gelassenen Art besser als jeder andere mit James fertig wurde. Ihr Vater schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Chelsea und ihr Mann betraten den Wintergarten. „Hallo!"
Nachdem alle gegrüßt hatten, wollte Roddy sich setzen, aber Chelsea hielt ihn am Arm zurück. „Na, sagt niemand etwas?"
„Was möchtest du trinken?" James wandte sich wieder der Bar zu.
„Das meine ich nicht, Daddy!" Chelsea schmollte. „Ich trage mein erstes Umstandskleid."
„Wie hübsch", bemerkte Caroline.
„Danke. Wenn du Umstandskleider brauchst, Caro, musst du mich fragen. Ich habe die besten Läden gefunden." Chelseas herablassende Art war ärgerlich. Offenbar hatte sie eine Möglichkeit gefunden, Carolines Schwangerschaft zu kompensieren. Jetzt ließ sie sich von Roddy zu einem Sessel führen. „Ich möchte Weißwein, Schatz."
„Nein", sagte Amelia ruhig, doch dieses eine Wort wirkte wie ein Knall. Alle blickten sie fassungslos an.
„Ich nehme immer Weißwein, Mutter. Und ich sollte jetzt verwöhnt werden. Immerhin bin ich schwanger." Chelsea schmollte schon wieder.
„Dein Arzt hat dir sicher gesagt, dass du keinen Alkohol trinken sollst. Er ist nicht gut für das Baby."
„Aber ein kleines Glas Wein ..." setzte Chelsea an, doch ihre Mutter schnitt ihr wieder das Wort ab.
„Nein. Trink eine Clubsoda wie deine Schwester."
„Ach, natürlich! Caroline hat immer recht!" Chelsea verschränkte die Arme.
„Deine Mutter hat recht, Schatz", entgegnete Roddy so zögernd, dass leicht
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