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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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    Der Küchentisch verspottete sie. Er kauerte immer noch auf dem brüchigen Vinylboden und erinnerte sie an ein fettes grünes Warzenschwein mit einem gebrochenen Bein. Lucy schlug mit einem Spüllappen auf die Anrichte.
    » Denkst du, du könntest nur ein einziges Mal Kaffee kochen, ohne alles mit Kaffeesatz vollzusauen? «
    Panda drehte sich vom Küchenfenster weg, von wo aus er im Garten nach bewaffneten Räubern, entflohenen Mördern oder sogar einem tollwütigen Stinktier Ausschau gehalten hatte, nach irgendetwas, womit er seinen Tatendrang stillen konnte.
    » Denkst du, du könntest nur ein einziges Mal selbst Kaffee kochen? « , entgegnete er.
    » Ich versuche zu essen « , sagte Temple am Tisch. » Könntet ihr zwei die Klappe halten? «
    Lucy wandte sich zu ihr. » Und Sie … Wäre eine Schachtel Cornflakes im Haus eine zu große Versuchung für Ihre Majestät? «
    Temple leckte ihren Löffel ab. » Panda, schmeiß sie raus. «
    » Mit Vergnügen. «
    » Spar dir die Mühe. Ich gehe freiwillig. « Lucy stolzierte durch die Küche. » Ich gehe dorthin, wo man mich schätzt. « Sie versuchte, einen ordentlichen Rülpser auszustoßen, scheiterte aber.
    » Ich habe gehört, in der Stadt gibt es einen neuen Kindergarten « , rief Panda ihr hinterher.
    » Du musst es ja wissen. «
    Lucy knallte die Hintertür laut zu und machte sich auf den Weg zum Cottage. Der einzige Lichtblick dieses Zusammentreffens in der Küche war, wie gut es sich anfühlte, sich kindisch zu benehmen.
    Zwischen ihnen hatte sich etwas verschoben, und das nicht nur, weil Panda am Abend zuvor nicht im Bett auf sie gewartet hatte, als sie aus dem Bad kam. Sie hatte einen Groll auf ihn entwickelt, der keinen Platz in einer Sommeraffäre hatte. Temple wusste mehr über ihn als sie, und das gefiel Lucy nicht. Sie wollte seine Geheimnisse. Sein Vertrauen. Vielleicht sollte die Gewissheit genug sein, dass er im Ernstfall eine Kugel für sie abfinge, aber nicht, wenn sie gleichzeitig wusste, dass er für Temple dasselbe tun würde beziehungsweise für jeden anderen, für den er sich verantwortlich fühlte.
    Bree öffnete gerade den Stand, als Lucy dort eintraf. Während Bree den Klappaufsteller an der Straße positionierte, sah Lucy sich die neuen Geschenkkarten an. Bree hatte einen altmodischen Korb aus Stroh gemalt, den Vorgänger des modernen Bienenstocks. Er stand unter einem blühenden Kirschbaum, umschwirrt von seinen Bewohnern.
    » Was für ein tolles Motiv, Bree. Das beste bis jetzt. «
    » Findest du? « Bree rückte einen kleinen Metalltisch unter der schattigen Eiche zurecht. Dort malte sie, auch wenn Kunden kamen.
    » Definitiv. Die werden weggehen wie warme Semmeln. «
    » Das hoffe ich. Labor Day ist schon in einem Monat, und dann … « Sie machte eine unbestimmte, hilflose Geste.
    Lucy wünschte, Bree würde sich von ihr die Druckkosten für eine große Erstauflage ihrer Geschenkkarten bezahlen lassen. Obwohl sie ihr ganz offiziell ein geschäftliches Angebot unterbreitet hatte, war Bree zu stolz, um es anzunehmen. Positiv war allerdings, dass Bree durch Pastor Sanders von der Heart of Charity Missionary Church, der zugleich der Besitzer des Geschenkeladens im Ort war, eine neue Absatzmöglichkeit gefunden hatte. Einige von Brees Produkten hatte er in sein Sortiment aufgenommen.
    » Wie war denn deine nautische Exkursion mit Mike gestern? « , fragte Bree wie beiläufig.
    » Super. Hat Spaß gemacht. «
    » Dann ist Mike wohl über Bord gegangen. «
    Lucy tat so, als würde sie die Spitze nicht wahrnehmen. » Nein. «
    » Schade. «
    Bree nahm eine Tüte mit kleinen Probierlöffeln, die sie in ein Körbchen schüttete und neben eine Schale individuell verpackte Honigkaramellen mit Schokoladenüberzug stellte, die Lucy endlich perfektioniert hatte.
    Lucy äußerte sich mit Bedacht. » Ich mag ihn. «
    » Das liegt daran, dass du ihn noch nicht so lange kennst. « Bree riss den Deckel von einem Behälter mit frischem Wabenhonig, den sie zum Probieren für die Kunden auslegte. » Ich kannte ihn schon, als er noch jünger war als Toby. «
    » Ja, er hat mir erzählt, dass er früher nicht gerade Mr. Beliebt war. «
    » Du hast ja keine Vorstellung. «
    » Ein bisschen schon. Er hat mir auch erzählt, was er dir angetan hat. «
    Sie stockte. » Er hat es dir erzählt? «
    Lucy nickte. » Mike ist ein interessanter Mensch. Ungewöhnlich. Er spricht genauso offen über seine Fehler wie über seine Errungenschaften. «
    » Ja, ich bin mir

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