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»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Schultz
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Menschen, deren Arbeitsverhältnis so zerrüttet ist, dass sie psychisch und vielleicht sogar körperlich unter ihrem Job leiden. Sie finden darin eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie sich rechtlich gegen Ihren Chef wehren können, falls er Sie belästigt, beleidigt oder mobbt. Gerade die Sprache dieses Kapitels ist dem Thema entsprechend ernst und passt stilistisch kaum zu den Texten, die Sie bisher gelesen haben.
    Dennoch war es dem Autor wichtig, auch diese zwei ernsten Kapitel zu schreiben. Denn zwar werden die meisten Menschen über abstruse Chef-Weisheiten herzlich lachen können. Wer aber tatsächlich einen unausstehlichen Menschen zum Vorgesetzten hat, dem wird das Lachen wohl an vielen Stellen im Halse stecken bleiben.
    Sollten Sie nicht zu diesen Menschen gehören: Überlegen Sie gut, ob Sie jetzt noch weiterlesen wollen.

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Selbstverteidigungskurs für chefgeplagte Angestellte

Selbstverteidigungskurs
für chefgeplagte Angestellte
    Erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie Ihr Chef besonders geärgert hat. Vielleicht hat er Sie beleidigt oder bloßgestellt. Oder er hat einfach einen ungehobelten Spruch geklopft.
    Denken Sie daran zurück. Wie haben Sie sich gefühlt? Waren Sie wütend? Traurig? Frustriert?
    Vielleicht leiden Sie unter den Anspielungen Ihres Chefs, finden ihn sexistisch oder rassistisch. Vielleicht haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Sie hätten erwidern können, haben stundenlang über einen möglichst schlagfertigen Konter nachgegrübelt. Vielleicht haben Sie sogar einen gefunden – würden sich aber letztlich, wenn es hart auf hart kommt, doch nicht trauen, Ihrem Chef vor versammelter Mannschaft Paroli zu bieten.
    Was Sie an Ihrem Chef am meisten stört, wissen Sie selbst am besten. Sicher ist: Ihr Problem lässt sich lösen. In diesem Kapitel lernen Sie, wie Sie sich verteidigen.

Wie werde ich schlagfertig?
    Am Anfang steht eine simple Erkenntnis: Schlagfertigkeit ist kein Privileg von Menschen mit großem Ego. Sie lässt sich erlernen und trainieren, so wie fast alles im Leben. Selbst wenn Sie der schüchternste Mensch der Welt sein sollten.
    Schlagfertigkeit lässt sich gut mit Kung-Fu vergleichen. Der Name der Jahrtausende alten Kampfkunst bedeutet wörtlich übersetzt in etwa: »Etwas durch harte Arbeit Erreichtes«. Wenn Sie an Ihren rhetorischen Fertigkeiten arbeiten, können Sie vieles erreichen. Wie beim Kung-Fu können Sie Verteidigungsschläge einüben, so lange, bis Sie sie in einer gefährlichen Situation ganz automatisch anwenden.
    Ein Mann, der sozusagen den schwarzen Gürtel in Schlagfertigkeit besitzt, ist Dr. Karsten Bredemeier. Er trainiert Manager und Prominente für TV – Auftritte; unter anderem bringt er Ihnen bei, Kritiker argumentativ auszukontern. Zu seinen Kunden zählen Wirtschaftsgrößen, die Unternehmen wie die Allianz, die Deutsche Bank, die Telekom oder SAP öffentlich vertreten – Menschen, die also häufig im Kreuzfeuer der Kritik stehen. Viele der folgenden Tipps stammen von Bredemeier.
Analysieren Sie den Kampfplatz
    Wer strategisch im Vorteil sein will, muss zunächst die Arena, in der er kämpft, abschreiten. Wieder und wieder, so lange, bis er ihre strategisch wichtigen Punkte auswendig kennt. In Ihrem Fall ist der Kampfplatz kein Shaolin-Tempel, sondern Ihr Büro – mit all seinen sozialen und hierarchischen Zwängen.

    Der Managertrainer Rüdiger Klepsch würde Ihnen Respekt dafür zollen, dass Sie in solch einer Arena zu kämpfen wagen. Er würde Ihren Mut bewundern, denn die Büro-Welt ist unsicheres Terrain für einen Kampf.
    »Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen des Lebens kann man sich dem Büro-Umfeld nur schwer entziehen«, sagt er. »Wenn man sich im Sportverein nicht wohlfühlt, kann man ja einfach austreten und sich einige Kilometer weiter einen neuen suchen. Im Büro ist das selten eine Option. Die Suche nach einem neuen Job kostet Kraft, sie zieht sich oft Monate hin, und es könnte sein, dass Ihr neuer Chef noch furchtbarer ist als der alte.«
    Weglaufen ist oft nicht so schnell möglich. Oder zumindest: nicht ratsam. Zwei gute Gründe mehr, sich dem Kampf zu stellen.
    Stellen Sie sich also die Kampfarena vor, das Terrain, auf dem Sie Ihrem Chef gegenübertreten. Sie stehen auf dem Boden, Ihr Chef auf einem höheren Plateau. Er sitzt ja auch in der Arbeitswelt stets am längeren Hebel.
    Das bedeutet: Wenn Sie Ihren Chef blindlings angreifen, haben Sie kaum eine Chance. Er kann die Attacke

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