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»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Schultz
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überschreiten«, schreibt er. »Ich sah das Nacktbaden als Zeichen dafür, dass er sie gefunden hatte.«
»Bleibt hungrig, bleibt tollkühn«
    Ebenfalls legendär ist Steve Jobs’ Rede an der Stanford-Universität im Juni 2005. Sie hat noch heute die Kraft, Menschen zu inspirieren, ihre Träume zu verwirklichen.
    In seiner gerade mal 15 Minuten langen Rede erzählte Jobs unter anderem, wie er mit Anfang 30 bei Apple rausflog. Im Grunde sei das ein Glücksfall gewesen, sagte er, weil er erst dadurch erkannte, wie wichtig es sei, immer nur das zu tun, was man liebe. Erst durch seinen Rausschmiss habe er festgestellt, dass seine Liebe nicht Apple gehörte, sondern dem Computerdesign an sich.
    Diese Liebe habe ihm die Kraft gegeben, Pixar hochzuziehen, eine neue Firma, die Pionierarbeit in Sachen computeranimierte Filme leisten sollte. Und später, als er zu Apple zurückkehrte, um den Konzern aus der Krise zu retten, habe ihn dieselbe Liebe angetrieben. Das sei, so predigte er es den Studenten, der einzige wahre Weg. »Folge deinem Herzen. Finde das, was du liebst. Und begnüge dich niemals mit etwas Geringerem.«
    Dann erzählte Jobs noch eine Geschichte. Sie handelte vom Tod. Von der Zeit, in der er das erste Mal an Krebs erkrankte – und ihm die Ärzte eigentlich schon gesagt hatten, er solle »seine noch offenen Probleme regeln«, weil erwohl nur noch wenige Monate zu leben habe. Als die Ärzte entdeckten, dass man seine Krebserkrankung heilen kann, hätten sie geweint.
    Er habe damals noch etwas Wichtiges begriffen, sagte Jobs den Studenten in Stanford. »Eure Zeit ist begrenzt. Vergeudet sie nicht. Lasst euch nicht von Dogmen einengen. Lasst den Lärm der Stimmen anderer nicht eure innere Stimme ersticken. Folgt eurem Herzen und eurer Intuition, sie wissen bereits, was ihr wirklich werden wollt. Alles andere ist zweitrangig.«
    Kitschig mag das klingen, vielleicht auch esoterisch. Aber wenn man Steve Jobs diese Sätze sagen hört, glaubt man ihm. Und man fühlt sich mutig, inspiriert, voller Tatendrang.
    Es würden sich wohl viele Menschen wünschen, sie hätten einen Chef, der solche Funken erzeugen kann, wie der am 5. Oktober 2011 verstorbene Steve Jobs.

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Chefsein als Kunstform. – Wie Dirigenten ihre Orchester führen

Chefsein als Kunstform.
Wie Dirigenten ihre Orchester
führen
    Nicht nur bei Apple regierte ein Motivationsgenie, auch andere Chefs führen formvollendet. Vor allem anhand großer Dirigenten lässt sich gut beobachten, wie viel ein engagierter Chef seinen Mitarbeitern geben kann.
    Manche Maestros sind auf diesem Gebiet hochbegabt. Wenn man sieht, wie sie ihren Mitarbeitern ganze Universen öffnen, kommt man nicht umhin zu denken, was es für ein Jammer ist, dass sich so viele Chefs auf diesem Gebiet so wenig Mühe geben. Gäbe es doch nur mehr solcher Führungskräfte! Dann würde nicht nur die deutsche Wirtschaft weit schneller wachsen – es wären auch Millionen von Menschen glücklicher.
Die Macht der Maestros
    Er galt als Vulkan am Opernpult. Sein Taktstock zerschnitt heranbrandende Sound-Wellen, sein schlohweißes Haar wallte im Rhythmus der Musik auf und ab. Carlos Kleiber dirigierte sich in höchste Leidenschaft hinein, auf dem Podest schuftete er bis zum Rand des Zusammenbruchs.

    Unter Klassikkennern galt der 2004 im slowenischen Konjšica verstorbene Maestro als vielleicht bester Dirigent des 20. Jahrhunderts. Nur er, Leonard Bernstein und wenige andere haben es in der Szene der Musikgenies zu Weltruhm gebracht. Glaubt man Itay Talgam, der in Israel selbst zu den Top-Dirigenten zählt, haben Kleiber & Co. ihren Ausnahmestatus vor allem einer Fähigkeit zu verdanken: ihrem unwiderstehlichen Führungsstil.
    Talgam muss es wissen. Er schrieb eine Diplomarbeit über den freien Willen und lernte, so sagt er, im Libanon-Krieg 1982, wie wichtig es ist, dass man seinem Vorgesetzten vertrauen kann. Sein Mentor war Leonard Bernstein, Talgam selbst hat mehrere weltberühmte Orchester dirigiert. Inzwischen lebt der dünne Mann mit den barocken Locken und der runden Brille allerdings hauptsächlich von der Lehre.
    Sein Spezialgebiet, die Parallelen zwischen Musik und Macht, gibt er an Manager weiter. Auch auf Konferenzen über Kommunikation, Medien oder Internet spricht Talgam oft – Veranstalter bereiten ihm gerne als hippem Querdenker die Bühne.
    »Einem Großmeister reichen zum Führen wenige Gesten«, sagt Talgam. »Er kann 110 Musiker mit einem Lächeln kontrollieren.«
Wie man

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