Wer macht was und was mache ich
und auch die Bezeichnung ist nicht geschützt. Verschiedene Ausbildungswege stehen offen: über ein Volontariat bei Presse, Rundfunk oder einer Agentur, über eine Journalistenschule oder ein Studium. So weit die Theorie. Tatsächlich sind all diese Angebote hoffnungslos überlaufen.
Marisa Klasen hatte es schon geschafft, ihre Bewerbung bei einer Journalistenschule war erfolgreich. Im letzten Moment überlegte sie es sich anders und wechselte in die Öffentlichkeitsarbeit. Die Medienwissenschaftlerin hat ihre Entscheidung nicht bereut. Eines steht für sie allerdings fest: Sie würde nicht für jedes beliebige Unternehmen PR machen. In ihrer Arbeit als Kommunikationsmanagerinbei einer Stiftung sieht sie viele Möglichkeiten mitzugestalten und gesellschaftlich etwas zu bewegen. Genau das war der Grund, warum sie eigentlich Journalistin werden wollte.
PR oder Werbung?
Public Relations – der Begriff steht für das Management von Informationen zwischen Unternehmen, Organisationen oder auch Behörden und der interessierten Umwelt. Über Mitarbeiterzeitschriften oder Intranet richtet sich die Unternehmenskommunikation nach innen, an die Beschäftigten. Nach außen leisten die PR-Abteilungen Imagepflege, sie werben um Vertrauen, informieren über aktuelle Entwicklungen und bemühen sich im Krisenfall um Schadensbegrenzung. In Zeiten von Web 2.0 lässt sich zwischen PR und Vermarktung kaum noch trennen, die Grenzen werden fließend. Die sozialen Medien verändern die Art und Weise, wie sich Menschen über Themen informieren, wie sie Meinungen bilden und sich mit anderen austauschen. Das Internet wird zur zentralen Plattform für Information und Kommunikation, Business und den Austausch von Wissen. Und damit zur idealen Werbefläche. Der Online-Werbemarkt wächst und ist nach Branchenangaben inzwischen das zweitstärkste Werbemedium, direkt nach dem Fernsehen. Tendenz steigend. Daran kommen auch klassische Werbeagenturen nicht vorbei. Wenn Grischa Mentgen Ideen für eine Werbekampagne sammelt, denkt er in alle Richtungen. Seine Texte brauchen das gewisse Etwas und müssen auf allen Kanälen funktionieren – online, im Fernsehen, als Radiospot oder auf einem Plakat.
Spielwiese für kreative Köpfe
Zugleich sind ganz neue Werbeformen entstanden. Was denken Verbraucher über bestimmte Marken und Produkte? Nirgendwo lassen sich Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen direkter verfolgen als über Soziale Netzwerke. Über Foren, Blogs oder Facebook suchen Social Media Manager wie Katja Dietsch den direkten Draht zum Verbraucher und sammeln Informationen über das Image ihrer Kunden. Das Internet ist ein perfektes Medium, um in Communities gezielt für Mund-zu-Mund-Propaganda zu sorgen und Werbebotschaften zu platzieren. Eine Spielwiese für kreative Köpfe mit Online-Affinität und einem Gespür für Trends. In der noch jungen Branche entstehen viele neue Berufe: Corporate Blogger betreuen Unternehmensblogs, Channel Planner verfolgen die Aktivitäten von Nutzern über Trackingtools, und Viral Marketing Manager setzen witzige Geschichten in die Welt, die im Schneeballsystem online von einem zum nächsten getragen werden.
Die Live-Schalte immer im Blick
Doch auch die sogenannte breite Öffentlichkeit ist nicht zu unterschätzen. Im Nah- und Fernverkehr gibt es kaum noch einen öffentlichen Platz ohne Bildschirm der mit Nachrichten, Cartoons oder Werbung die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich zieht. Vom Quiz bis zum Wetter werden alle Abläufe sorgsam aufeinander abgestimmt. Content-Managerin Sarah Huppmann hat die Live-Schaltung immer im Blick. Zu ihren Aufgaben gehört es, den Tagesablauf zu planen und alles zu einer möglichst unterhaltsamen und stimmigen Mischung zu verbinden. Falls es wirklich mal Probleme gibt, kann ihr Team jederzeit eingreifen.
Eventmanager behalten den Überblick
Auch Events sind Werbung. Messen, Tagungen oder Jahreshauptversammlungen schaffen eine Bühne für den Auftritt eines Unternehmens, einer Organisation oder auch für eine gute Sache. Sie wirken nach außen und schaffen Öffentlichkeit. Doch auch nach innen ist reichlich zu tun. Von der Betriebsfeier bis zur Tagung: Viele Veranstaltungen richten sich an die eigenen Mitarbeiter, als Belohnung, zur Motivation und um sie in angenehmer Atmosphäre auf die Unternehmensziele einzuschwören. Dahinter steckt ein oft hochkomplexes Geflecht an Ideen und Dienstleistungen, die minutiös ineinandergreifen müssen. Beim Eventmanager laufen alle Fäden
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