Wer macht was und was mache ich
Denken
• Themen zu strukturieren und komplexe, wissenschaftliche Sachverhalte einfach und klar darzustellen
• Die Fähigkeit, sich in verschiedene Themen einzuarbeiten
• Ein Gefühl für Gestaltung
I ch kann von vielem etwas. Wenn Probleme mit dem Computer auftauchen, fällt mir meistens was ein, ich erstelle Zeit- und Kostenpläne, gestalte Präsentationen, schreibe Pressetexte – auch mal auf Englisch oder Französisch, redigiere Autorenbeiträge für Kataloge, suche Sponsoren für unsere Projekte, arbeite an Ausstellungen mit und organisiere meinen Chef. Mein Job besteht aus vielen verschiedenen Facetten, und das macht die Kombination aus Projektarbeit und Assistenz so spannend.
Ich habe Kulturwissenschaften studiert und hatte als Studentin die unterschiedlichsten Jobs: in einer Online-Redaktion, als wissenschaftliche Hilfskraft in einer Bibliothek, in der Öffentlichkeitsarbeit und im Veranstaltungsmanagement. Über ein Volontariat im Museum bin ich in den Bereich der Ausstellungskonzeption gelangt. Diese Erfahrungen verknüpfe ich heute mit den Tätigkeiten, die ich vorher gemacht habe.
Das Kulturinstitut, für das ich arbeite, ist klein und überschaubar. In Zusammenarbeit mit Unternehmen und Museen konzipieren wir internationale Wanderausstellungen und organisieren eine möglichst lückenlose Tournee. Wir sind ein Team von sechs Wissenschaftlern, die meisten sind Kunsthistoriker. Jeder betreut bis zu drei Ausstellungen als Projektleiter und kümmert sich darum, neue Kunden zu gewinnen.
Ich bereite zum Beispiel gerade eine kleine Fotoausstellung für einen Automobilkonzern vor. Generell darf hier jeder seine Ideen einbringen und bei der Ausrichtung von Projekten mitmischen. Mit meiner kulturwissenschaftlichen Denke gehe ich in der Diskussion natürlich anders ran als jemand aus der Kunstgeschichte. Das ist wichtig für unsere Arbeit, denn aus diesem Dialog entsteht etwas Neues.
Neben der Projektleitung übernehme ich viele organisatorische Aufgaben für meinen Chef. So bekomme ich mit, was es eigentlich heißt, ein Unternehmen zu führen und immer das Gesamte im Blick zu behalten. Das finde ich sehr spannend! Und ich lerne natürlich viel. Inzwischen bin ich selber in der Lage zu budgetieren und gehe ganz selbstverständlich mit Kostenplänen und Verträgen um. Ein bisschen BWL im Studium wäre dafür ganz praktisch gewesen, aber man eignet sich vieles an. Diese Art zu arbeiten liegt mir auf jeden Fall. Ich bin vom Typ her jemand, der den Überblick behält und Aufgaben sieht. Nur am Delegieren, da hakt es manchmal noch. Als Assistentin unseres Geschäftsführers bin ich meist auch erste Anlaufstelle für Dienstleister, Kunden und Kollegen, wenn es um die Büroorganisation geht. Da passiert es leicht, dass viele Kleinigkeiten nicht nur bei mir auflaufen, sondern auch liegen bleiben. So sehr ich die Vielfalt der Aufgaben schätze: An diesem Punkt möchte ich in Zukunft konsequenter sein und dafür lieber mal wieder selbst einen Katalogtext schreiben!
»Bildchen hängen reicht nicht«
Jan T. Wilms
Gastkurator
34 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Organisationstalent und einen ausgeprägten Sinn fürs Praktische
• Kreativität
• Begeisterung für Kunst und Kultur
Und so bin ich dahin gekommen:
• Magisterstudium der Kunstgeschichte, Regionalwissenschaften Nordamerika und der Politischen Wissenschaften an der Universität Bonn
• Auslandssemester in den USA
• Mitarbeit bei der Organisation von Ausstellungen in Museen und Kulturstiftungen
• Praktika in einer Agentur für Public Relations, auf Kunstmessen und im Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels
• Volontariat im Kulturmanagement bei Platform3 – Räume für zeitgenössische Kunst
• Gastkurator an der Münchner Pinakothek der Moderne
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Leidenschaft für die Kunst
• Flexibilität und die Bereitschaft, Arbeit mit nach Hause zu nehmen
• Zielstrebigkeit und effizientes Arbeiten
• Kommunikationsstärke und gutes »Networking«
• Konzentration auf Inhalte und wissenschaftliches Arbeiten
D ie letzten zwei, drei Wochen vor einer Ausstellungseröffnung sind am aufregendsten. Nach langer Vorarbeit kommen dann endlich die Originale ins Museum. Auf Plänen oder in Raummodellen ist die Präsentation vorbereitet worden. Aber die tatsächliche Wirkung der Bilder oder Skulpturen ist oft anders, als wir es uns vorgestellt haben. Manchmal
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