Wer macht was und was mache ich
so negativ: Andere Hochschulabsolventen hängen noch ein Masterstudium dran, wir machen eben zusätzliche Praktika. Während des Studiums war ich bei einigen sehr bekannten Designern wie Alexander McQueen in London. Nach dem Abschluss habe ich mich ganz gezielt für ein Praktikum im Textildesign beworben, um dort grafische Textildrucke zu gestalten. Ich habe dabei viel gelernt, aber die Mode hat mir dann doch gefehlt. Anschließend war ich bei einer Modefirma, wo ich beides miteinander verbinden konnte und wieder näher am Produkt war. Ich arbeite gerne mit Textildrucken, aber ich habe dabei immer die Umsetzung im Hinterkopf. Auch bei meiner Abschlusskollektion habe ich stark auf farbenfrohe »Prints« gesetzt – mit der Arbeit war ich auch auf einer Modemesse in Shanghai eingeladen. Bei den Entwürfen habe ich mich von meinen eigenen Bildern inspirieren lassen, ich male privat sehr gerne.
Diese Abschlussprojekte sind für die Jobsuche sehr wichtig. Im Bewerbungsgespräch hat man etwas in der Hand, eine Kollektion, ein Buch mit Fotos und technischen Zeichnungen, das viel über den eigenen Stil aussagt. Mir hat die Kollektion beim Berufseinstieg auf jeden Fall sehr geholfen. Als Assistentin arbeite ich eng mit der Chefdesignerin zusammen. Ich entwickle Muster für die Drucke, recherchiere Themen mit, entwickle und zeichne Silhouetten danach und lege meine Entwürfe vor. Die Zusammenarbeit läuft Hand in Hand. Ich arbeite zu, bringe aber auch eigene Ideen ein, die wir dann miteinander besprechen. Dieser kreative Austausch ist mir sehr wichtig. Allein ein eigenes Label aufzubauen, wie es viele versuchen, das wäre jetzt am Anfang nichts für mich!
Vielseitig einsetzbar –
Bauwesen, Energie, Umwelt
Der Ethnologe Manuel Junck ist schon viel herumgekommen in der Welt. Vor allem der afrikanische Kontinent hat es ihm immer wieder angetan. Dieser Blick über den Tellerrand und sein Studium haben ihm ein Verständnis für andere Kulturen vermittelt. In der Entwicklungszusammenarbeit sucht er nach Lösungen für einen nachhaltigen Tourismus.
Jobmotor Energiewende
Die Strompreise steigen, und auch das Tanken macht nicht so richtig Spaß. Während Verbraucher stöhnen, können sich Jobeinsteiger freuen. Das Zukunftsthema Nachhaltigkeit gibt auch der Entwicklung grüner und sauberer Technologien einen kräftigen Schub. Umweltingenieure, Elektro- und Anlagentechniker werden in der Entwicklung, Produktion oder Wartung von Windparks oder Biomassekraftwerken eingesetzt.
Im Windschatten der Energiewende entstehen jedoch auch für Juristen oder Betriebswirte ganz neue Aufgaben. Stefan Heindl entscheidet über die Zukunft regenerativer Projekte: Er prüft Anträge auf Venture Capital. Risikokapital gibt es nur dann, wenn ein Konzept einen wirklich neuen Dreh aufweist. Der Wirtschaftsphysiker geht innovativen Projekten nicht nur theoretisch auf den Grund. Für vielversprechende Ansätze ist er in Unternehmen in ganz Europa unterwegs und lässt sich in den Laboren vorführen, wie die Technik funktioniert.
Während in der Produktion von Wind-, Solar- oder Wasserkraft-Anlagen nach neuen technologischen Lösungen gesucht wird, nimmt der Bedarf an Erdöl weltweit rasant zu. Die Suche nach bislang noch unentdeckten, vielversprechenden Lagerstätten ist überall in Gang. Ob Erdöl, Erdgas oder Metalle wie Uran – wo Rohstoffvorkommen erschlossen und abgebaut werden, ist das Know-how von Ingenieuren, Geologen und Geophysikern gefragt. Wer bereit ist, international unterwegszu sein, findet spannende Aufgaben. Ein Aushang am Schwarzen Brett hat Alexander Otto nach Australien geführt. Tagelange Streifzüge durchs Outback bringen den Deutschen manchmal in noch völlig unerschlossene Gebiete. Eine überwältigende Erfahrung für den Explorationsgeologen, der in Australien, Afrika und Kanada nach Bodenschätzen sucht.
Am Berg und auf dem Bau
Auch Volker Bodien hat sich auf den Weg ins Ausland gemacht, wenn auch nicht ganz so weit. In der Schweiz arbeitet der Geologe in einem Planungsbüro für Geotechnik und Naturgefahren mit Ingenieuren zusammen und lernt dort ein großes Spektrum an Aufgaben kennen. Der leidenschaftliche Wanderer klettert in den Bergen herum, aber auch auf dem Bau. Untersuchungen von Baugrund gehören ebenso zu den Aufgaben von Geobüros wie Flächenrecycling oder Altlastenuntersuchungen. Bevor Architekten mit der Planung eines Gebäudes anfangen können, untersuchen Fachleute den Untergrund auf seine physikalischen
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