Wer macht was und was mache ich
Strategien verlaufen im Sande? Eine ganz wichtige Frage, für die ich technische Lösungen suche. Diese Vielfalt an Themen hat mich sofort fasziniert.
Es war eher Zufall, dass ich im Marketing gelandet bin. Ich wollte immer am Theater arbeiten, aber mir war bald klar, dass mir das Talent zum Schauspieler oder Regisseur fehlte. Über ein Praktikum habe ich das Marketing kennengelernt – und fand es so spannend, dass ich gleich geblieben bin. Als Geisteswissenschaftler musste ich mir zwar viel aneignen, wie Mediaplanung oder den Umgang mit Finanzen. Dafür bringe ich den fachlichen Hintergrund mit.
Auch meine Kollegin ist Geisteswissenschaftlerin, das ist kein Zufall. Es ist viel leichter ein Produkt überzeugend zu vermitteln, das man kennt. Was Werke, Regisseure und Sänger betrifft, bringe ich ein fundiertes Wissen mit und kann einschätzen, welche Kundengruppen sich beispielsweise für die »Salome« interessieren. Und dann kommt man auch auf Ideen, wie man sie ansprechen könnte.
»Wie funktioniert Theater in anderen Ländern?«
Antje Otto
Organisationsleiterin eines Theaterfestivals
31 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Interesse am Theater und der gesamten Kulturszene
• Fremde Kulturen interessieren mich
• Sprachgefühl und Lust am Schreiben
Und so bin ich dahin gekommen:
• Studium der Theaterwissenschaft und der Neueren Deutschen Literatur in München
• Hospitanzen und Assistenzen in vielen Abteilungen (Regie, Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Bühnenbild, Festival) an verschiedenen Theatern
• Assistenzen bei zwei Festivals
• Assistentin in der Organisationsleitung (Festival) an einem Staatstheater
• Organisationsleiterin
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Organisationstalent
• Belastbarkeit
• Kommunikationsgeschick
J e näher das Festival rückt, desto voller werden meine Regale! In den letzten Monaten haben meine Kollegin und ich Theaterstücke aus über vierzig Ländern gesammelt und gelesen, um eine Vorauswahl zu treffen. Nach zwei Jahren als Assistentin habe ich die Organisationsleitung eines Festivals übernommen, das alle zwei Jahre neue Stücke aus Europa präsentiert. Das Festival arbeitet mit einem Netzwerk aus Dramatikern zusammen, die uns auf interessante Aufführungen von aktuellen Stücken in ihren Ländern aufmerksam machen.
Vieles, was ich im Studium über Dramenanalyse gelernt habe, hilft mir in meinem Job – schließlich lese ich alle Stücke, die uns empfohlen werden! Es ist spannend, sich auf dem ganzen Kontinent umzuschauen und zu beobachten, wie die Theaterarbeit in anderen Ländern aussieht und was dort auf den Bühnen Thema ist. Diese internationale Arbeit hat mich schon immer interessiert.
Während des Studiums habe ich sehr viele Hospitanzen und Assistenzen gemacht, ich wollte wissen, wie der Theaterbetrieb von innen aussieht. Nach der ersten Regiehospitanz bin ich gleich bei einem Festival gelandet und war fasziniert, weil die Arbeit so viele verschiedene Tätigkeiten bietet. Das hat mich dazu inspiriert, auf der Studiobühne unseres Instituts eigene Projekte zu machen. Ich habe ein studentisches Theaterfestival konzipiert und durchgeführt, bei einer deutsch-ukrainischen Inszenierung von »Romeo und Julia« war ich Regieassistentin. Es begeisterte mich, mit so vielen verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammenzuarbeiten. In dieser Zeit sind grundlegende Kontakte entstanden, die mich immer wieder von Job zu Job gebracht haben. Fünf Tage nach meinem letzten Examen habe ich hier als Assistentin angefangen.
Als Organisationsleiterin betreue ich den gesamten Prozess, von der inhaltlichen Recherche über die Disposition, Pflege der Homepage und Facebook-Seite bis hin zu eher profanen Dingen wie Reisebuchungen für die Künstler. Die inhaltliche Ausrichtung übernimmt die künstlerische Leitung, aber der Austausch mit den Theatern und Autoren läuft über mich und die Festivalmanagerin. Wir teilen uns die Arbeit untereinander auf, jede von uns übernimmt zwanzig Länder.
Es ist etwas sehr Schönes, so ein Projekt von Anfang an zu betreuen und dann am Ende zu sehen, dass es funktioniert – und vielleicht sogar interkulturelle Diskurse anstößt!
»Konzepte schreibe ich im Café«
Christian Grammel
freischaffender Regisseur,Dramaturgund Projektmanager
31 Jahre
Das bringe ich mit:
• Begeisterung für Kunst und Kultur
• Kreativität
• Hartnäckigkeit
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