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Wer macht was und was mache ich

Wer macht was und was mache ich

Titel: Wer macht was und was mache ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunda Achterhold
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kennenzulernen.
    Die klassische dramaturgische Arbeit beginnt ein Jahr vor dem Beginn einer Spielzeit. Die Dramaturgen und der Intendant kommen zusammen und besprechen den Spielplan. Übers Jahr lese ich ständig Stücke und sammle im Kopf Vorschläge für die nächste Theatersaison. So oft wie möglich bin ich unterwegs und schaue mir Inszenierungen im gesamten deutschsprachigen Raum an.
    Als Dramaturgin arbeite ich eng mit Regisseuren zusammen, das verläuft jedoch nie gleich. Auf jeden muss ich mich immer wieder neu einstellen: Was braucht er, wie aktiv muss ich sein, was übernimmt er lieber selber? Da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Über zwei, drei Monate gehen die Bearbeitungen des Stücks zwischen Dramaturgie und Regie hin und her, bis die Bühnenfassung steht und die Proben beginnen können.
    Bei den ersten Konzeptions- und Leseproben bin ich dabei, später ziehe ich mich ein bisschen raus und komme nur noch gelegentlich vorbei. Parallel bereite ich schon die nächste Produktion vor, aber auch Lesungen oder Matineen. Ich halte Einführungen für das Publikum, wenn ein neues Stück aufgeführt wird, und moderiere Gespräche mit den Zuschauern.
    Eine ganz wichtige Funktion von Dramaturgie ist es, einen Blick von außen auf die Probenarbeit zu werfen. Meine Aufgabe ist es, konstruktive Kritik zu üben und auch mal Dinge grundlegend in Frage zu stellen, dazu brauche ich eine kritische Distanz. Als Dramaturgin muss ich damit umgehen können, wenn ich mit dem ästhetischen Konzept eines Regisseurs vielleicht nicht so viel anfangen kann. Es geht weniger um meinen persönlichen Geschmack, sondern um die Frage, wie ich der Regie bei dem, was sie will, am sinnvollsten helfen kann – sofern ich es künstlerisch für vertretbar halte.

»Der direkte Kontakt zum Zuschauer wird immer wichtiger«

Jürgen Bauer
Mitarbeiter im Kultur­marketing
30 Jahre

Diese Eigenschaften bringe ich mit:
    • Begeisterung für Theater, Oper und die gesamte Kulturszene
    • Internet-und Medienkompetenz
    • Sprachgefühl und Lust am Schreiben
Und so bin ich dahin gekommen:
    • Studium der Theaterwissenschaften und Publizistik an den Universitäten Wien und Utrecht, Dissertation im Fach Theaterwissenschaft zum Theater Barrie Koskys
    • Diverse Regie- und Dramaturgiehospitanzen, journalistische Tätigkeit zu den Themen Tanz und Theater zu Studienzeiten
    • Praktikum in der Presseabteilung des Wiener Schauspielhauses
    • Praktikum im Kulturmarketing eines Wiener Opernhauses
    • Mitarbeit im Kulturmarketing
    • Vorträge und Veröffentlichungen zu theaterwissenschaftlichen Themen sowie zu Kulturmarketing; Monographie: NO ESCAPE. Aspekte des Jüdischen im Theater von Barrie Kosky. Edition Steinbauer, Wien, 2008
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
    • Interesse an Kultur und Verständnis für die künstlerischen Ansprüche
    • Flexibilität und Kreativität im Finden von Lösungen
    • Text- und Sprachgefühl, Freude am Verfassen verschiedener Textformen.
    • Eigeninitiative und Lust am Gestalten
    • Vernetztes Denken in der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen
    W arum gibt es am Theater eine Marketingabteilung? Um mehr Karten zu verkaufen. Und das geht am besten, indem man bestimmte Zuschauergruppen ganz gezielt anspricht. Kinder, Abonnenten oder Touristen: Für jede Gruppe überlegen wir ständig neue Strategien, wie sie sich für unsere Aufführungen begeistern lassen. Wir gestalten Folder und schreiben Briefe, in denen wir auf Premieren, spezielle Vorstellungen und eigens gestaltete Angebote hinweisen. Wir präsentieren unseren Opernspielplan auf Senioren- und Studentenmessen oder versuchen Reisegruppen mit Hinweisen auf internationalen Websites für unser Haus zu interessieren. Die Lösungen sind nie gleich. Man muss sehr kreativ sein, um täglich neue Wege zu finden, die auch noch möglichst kostensparend sind.
    Für die Theater wird es immer wichtiger, einen direkten Draht zum Zuschauer aufzubauen. Deshalb entstehen überall in den Marketingabteilungen ganz neue Aufgaben. Es verändert sich viel, aber jedes Haus macht sein eigenes Ding und setzt andere Schwerpunkte. Man kann also durchaus gestalten.
    Ich betreue zum Beispiel die verschiedenen Sprachversionen unserer Website und konnte dabei schon einige Tools einsetzen, um das Informationsverhalten der Besucher besser nachvollziehen zu können. Es ist irrsinnig schwierig, den Rücklauf auf bestimmte Aktionen zu messen. Was kommt gut an, welche

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