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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Eames-geschundenen Knie nach vorn und sagte: »Ich habe dem Bischof noch nichts erzählt, doch Sie müssen bald zu einer Entscheidung gelangen, Ms. Fergusson. Nicht wegen mir oder ihm oder der Menschen in Ihrer Gemeinde. Um Ihres eigenen Seelenheils willen.«
    Sie nickte mechanisch. »Ich weiß, Father. Und ich habe …«
    Sie verstummte. Wie sollte sie die letzten Wochen beschreiben? Tage? Diese letzten schrecklichen Stunden?
    »Ich habe Schritte unternommen.«
    Sie griff nach ihrem Teebecher und beobachtete mit klinischem Interesse das Zittern ihrer Hand. »Wenn nicht etwas Außergewöhnliches geschieht, erwarte ich nicht, Russ Van Alstyne jemals wiederzusehen.«

2
    M eg Tracey zählte nicht zu den Frauen, die ständig ein Auge auf ihre Freunde haben müssen. Sie genoss ihre eigene Ungestörtheit zu sehr, um sich anderen aufzudrängen, und zitierte regelmäßig die Wendung: »Tu, was du willst, solange es niemandem schadet« aus einem Buch über Wicca, das sie beim jährlichen Bücherflohmarkt in der Crandall Library für einen Dollar erstanden hatte.
    Sie betrachtete sich gern als Neuheidin und veranstaltete jedes Jahr eine Wintersonnenwendfeier mit jeder Menge Fackeln und Grünzeug aus der Natur und Grog, aber sie war nicht interessiert genug, um sich intensiver mit dem philosophischen Unterbau zu beschäftigen. Ihr genügte es völlig, dass sich ihre katholische Familie furchtbar darüber aufregte (sie war eine geborene Mary Margaret Cathwright) und dass es sie von der großen Mehrheit ihrer Nachbarn in Millers Kill unterschied, eine Stadt, die sie stets mit »Drei Ampeln jenseits von Nirgendwo« beschrieb.
    Es war der gemeinsame Abscheu vor der engen kleinen Stadt, in die ihre Ehemänner sie verschleppt hatten, der Meg und Linda zueinanderführte. Oberflächlich betrachtet hatten sie nichts gemeinsam. Meg war Vollzeitmutter von drei Kindern, während die kinderlose Linda gerade eifrig begann, ein eigenes Geschäft aufzubauen. Megs Mann war ein ehemaliger Friedensaktivist, der am Skidmore College unterrichtete; Lindas Mann hatte sich nach fünfundzwanzig Jahren bei der Armee in den »Ruhestand« versetzen lassen, um die Leitung der Polizei von Millers Kill zu übernehmen. Linda war eine pingelige Hausfrau, ihr zweihundert Jahre altes Farmhaus eine Ausstellungsfläche ihrer Fähigkeiten als Innendekorateurin; Megs Haus war, ebenso wie sie, unordentlich und eklektisch, voll von Kindern, in Mitleidenschaft gezogener Möbel und Hundehaaren. Linda schirmte ihr Haus ab, lud nur wenige Menschen in ihr Allerheiligstes ein; in Megs Wohnzimmer lümmelten sich fortwährend männliche Teenager; ihre Küche hallte von Mädchengekicher wider.
    Bei einer Haushaltsauflösung in Glens Falls hörte Meg (die gerade Adirondack-Stühle aus Zedernholz unter die Lupe nahm), wie Linda (die die handgeschmiedeten eisernen Dreifüße musterte) einen Witz über Millers Kill riss (die Pointe drehte sich um Milchbauern und die Besamung von Kühen). Meg stellte sich ihr vor. Ihr Gespräch führte zu einem gemeinsamen Mittagessen, das sich mit einer Einladung zu Meg zu Erdbeer-Daiquiris fortsetzte und in einer spontanen Einladung zum Abendessen endete, da Lindas Ehemann Überstunden machte.
    Da Lindas Ehemann regelmäßig Überstunden machte, wurden die gemeinsamen Abendessen zu einer mehr oder weniger ständigen Einrichtung, bis Lindas Dekorationsgeschäft ernsthaft Fahrt aufnahm. Trotzdem hielt Linda weiterhin den Kontakt zu Meg aufrecht, sie telefonierten beinah jeden Tag, auch wenn sie sich kaum noch trafen. Insbesondere seit ihr Mann die Bombe hatte platzen lassen. Das war der Grund, warum sich Meg volle achtundvierzig Stunden nach ihrem letzten Gespräch Sorgen machte.
    »Ich habe seit Samstagnachmittag nichts mehr von ihr gehört«, sagte sie in das schnurlose Telefon, das unter ihrem Kinn klemmte.
    »Vielleicht ist sie im Algonquin Hotel. Hast du nicht erzählt, sie würde dort viel Zeit bei der Renovierung verbringen?«
    »Nicht das gesamte Wochenende.«
    »Schätzchen, die Frau hat ein eigenes Leben. Lass sie mal ein bisschen in Ruhe.« Im Hintergrund hörte sie die Geräusche von Schritten und das Klappern von Aktenrollwagen. Dozenten für Anthropologie bekamen keine großen, schallisolierten Büros. »Vielleicht ist sie Samstagabend ausgegangen, hat einen jungen Kerl aufgerissen und hält ihn seitdem als Geisel.«
    »Hoffentlich. Das würde ich jedenfalls tun. Vergiss das lieber nicht.«
    Er schnaubte. »Das kann ich mir

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