Wer mit Wem - Entscheide Du!
Gästen und schnuckeligen Köchen â¦
Unsere Fahrt dauert nur noch ein paar Minuten, dann erreichen wir schon das Ortsschild von Oberneuendorf. Porsche-Patrick verlangsamt zwar, verzichtet jedoch nicht darauf, mit quietschenden Reifen in die Kieseinfahrt zur Pension EdelweiÃeinzubiegen. Ein wunderschönes groÃes Bauernhaus tut sich vor mir auf, mit Balkonen, die mit geschnitzten Holzgeländern und Geranien geschmückt sind, vorn eine von Wein umrankte Terrasse mit Tischen und Stühlen. Ein paar Leute mit Wanderschuhen und Rucksäcken sitzen dort und unterhalten sich. Auf einem picobello gepflegten Rasen vor dem Haus sind Liegestühle und Sonnenschirme aufgestellt, es gibt eine verwunschene Gartenlaube und sogar einen kleinen Kinderspielplatz mit Sandkasten, Schaukeln und einer Rutsche in Form eines Elefanten. Ein paar Kinder toben dort herum und bespritzen sich in einem aufgeblasenen Planschbecken mit Wasser. Idylle pur!
Patrick hat das Auto seitlich in der Einfahrt geparkt und den Motor abgestellt.
âIch hoffe, dir hat unsere kleine Spritztour gefallenâ, meint er und sieht mich dabei mit seinen Traumaugen an. âWär schön, wenn wir die Gelegenheit hätten, das zu wiederholen â vielleicht noch etwas ausführlicher.â
âIch, äh, klar, warum nicht?â, sage ich. âZufuÃgehen ist ja ganz offensichtlich nicht die richtige Fortbewegungsart für mich.â Ich deute auf meinen angeschwollenen Fuà und wir müssen beide lachen.
Als wir gerade aus dem Porsche steigen, biegt knirschend ein weiÃer VW-Bus in die Einfahrt â Flo.
Ich winke ihm fröhlich zu, aber als sein Blick auf Patrick und mich fällt, kneift er grimmig die Augen zusammen â das erkenne ich sogar durch die Autoscheibe hindurch.
Er steigt aus und nickt uns zu.
âNa, du hast wohl eine bessere Mitfahrgelegenheit gefundenâ, meint er kühl und beginnt, Plastiktüten und Holzkisten mit Salat und Gemüse aus dem Kofferraum zu hieven. Zuletzt packt er meine Sachen aus und stellt sie vor mir ab.
âIch geh mich mal umziehenâ, sagt Patrick, âwir sehen uns sicher bald, Lara. Und nicht vergessen â wir wiederholen das von eben, okay?â Mit einem Zwinkern über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg wirft er mir eine Kusshand zu und verschwindet im Haus.
Ich wende mich Flo zu.
âDanke noch mal, dass du meine Sachen mitgenommen hast. Ich wollte wirklich zu Fuà gehen, aber dann hat mich so eine blöde Biene in den Fuà gestochen und ich war echt froh, als Patrick vorbeikam und mich aufgegabelt hat. Das war aber auch schon alles.â Ich blicke verlegen auf den Boden.
Welcher Film spielt sich hier eigentlich ab? Warum hab ich plötzlich das Gefühl, mich vor Flo rechtfertigen oder mich für irgendetwas entschuldigen zu müssen? Ich kann ja wohl fahren, mit wem ich will. Es ist ja nicht so, als wäre ich mit ihm zusammen und müsste ihm einen Seitensprung beichten. Trotzdem will ich nicht, dass er meint, zwischen mir und Patrick wäre etwas gelaufen. Seltsam, ich kenne ihn doch gar nicht richtig â¦
âZeig malâ, meint Flo jetzt wieder in versöhnlichem Ton und beugt sich runter zu meinem FuÃ. âHm, sieht zwar nicht gut aus, aber das kriegen wir schon wieder hin. Wenn Sie erlauben, Madame, kümmere ich mich um das letzte Stück strapaziösen Weges, das noch vor uns liegt.â Mit diesen Worten packt er mich und hebt mich hoch, so als wolle er mich über die Schwelle tragen.
Ich quietsche auf und sterbe fast vor Lachen, als Flo im Zickzack mit mir über die Wiese bis zum Planschbecken rennt. âAchtung, Achtung, alles aus der Bahn!â, ruft er. âDas Planschbecken muss umgehend geräumt werden, es wird für höhere Zwecke benötigt, das ist eine Anweisung von ganz oben!â Die Kinder hüpfen vor Schreck aus dem Becken und starren uns mit groÃen Augen und offenen Mündern an. Flo lässt mich vorsichtig runter.
âSo, jetzt halt mal deinen Fuà ins Wasser, das kühlt und hilft gegen die Schwellungâ, meint er. âIch bring dein Gepäck rein und sag deiner Tante, dass du da bist.â
Immer noch ganz auÃer Puste von meinem Lachanfall, halte ich meinen Fuà ins Planschbecken, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob diese lauwarme Brühe tatsächlich so gut für meinen Fuà ist. Mein Blick fällt auf einen
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