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Wer mit Wem - Entscheide Du!

Wer mit Wem - Entscheide Du!

Titel: Wer mit Wem - Entscheide Du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Varese
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gerührt von meinem herrlich traurigen Drama, dass ich das Auto hinter mir gar nicht hab kommen hören. Ein blitzblanker schwarzer Porsche mit offenem Verdeck. Der Fahrer, ein dunkelhaariger Typ, vielleicht zwanzig, mit Gelfrisur und Sonnenbrille, beugt sich lässig in meine Richtung und meint Kaugummi kauend:
    â€žSieht so aus, als könntest du Hilfe gebrauchen.“
    Toll erkannt, Mister Obercool.
    â€žJa, ich wollte eigentlich zu Fuß nach Oberneuendorf“, sage ich, „aber mich hat so ein blödes Mistvieh von Biene gestochen und jetzt komme ich nicht mehr so richtig voran – tut ganz schön weh.“
    â€žHm, hört sich nicht gut an“, meint der Schönling, „steig mal lieber ein. Ich muss sowieso nach Oberneuendorf, in die Pension Edelweiß . Und wo genau kann ich dich absetzen?“
    â€žDas ist ja echt ein Zufall“, jubele ich, „genau dahin muss ich auch. Meiner Tante gehört die Pension.“
    Ich bin erleichtert, aber auch etwas erstaunt, dass sich schon zum zweiten Mal auf dieser Höllentour ein so gut aussehender Typ meiner erbarmt und in dieselbe Richtung muss. Und dieses Mal werde ich auf keinen Fall so blöd sein und das Angebot ablehnen, egal wie ich aussehe.
    Ich humple zur Beifahrertür und lasse mich in den Sitz plumpsen.
    â€žAu, ganz schön heiß“, stelle ich fest.
    â€žJa, das ist der Nachteil von Lederausstattung“, meint mein Begleiter, „aber dafür hast du ’ne tolle Optik und Topqualität. Daran sollte man nicht sparen, wenn man sich für ein Schätzchen wie dieses entscheidet.“
    â€žAha“, sage ich und nicke wissend. Eigentlich interessiere ich mich nicht besonders für Autos, aber es ist ein schönes Gefühl, mit offenem Verdeck durch die Landschaft zu kurven und den Fahrtwind zu spüren.
    â€žÃœbrigens, ich heiße Patrick“, meint der Porschefahrer und schiebt kurz seine Sonnenbrille hoch, sodass ich seine Augen sehen kann. Dunkelbraun und wunderschön! Mann, hab ich vielleicht ein Glück – trotz Bienenstich.
    â€žIch heiße Lara“, sage ich und beobachte ihn, wie er unauffällig versucht, eine widerspenstige Haarsträhne an seinen Hinterkopf zu kleistern, die sich aber trotz Gel im Wind immer wieder aufstellt.
    Ich muss kichern. Der Typ ist ja schlimmer als ich. Aber irgendwie ist sein Getue auch süß.
    â€žWas machst du denn eigentlich in der Pension?“, frage ich ihn. „Arbeitest du auch als Koch dort? Oder machst du die Betten?“
    â€žWie bitte?“ Patrick sieht mich empört an. „Sehe ich etwa so aus? Nö, ich mach nur ein paar Tage Urlaub dort, erhol mich von meinem stressigen BWL-Studium. Ich bin ziemlich begeisterter Kletterer, halt einer von denen, die immer ganz hoch hinauswollen …“
    Er lacht zwar, als er das sagt, aber das ist mir trotzdem etwas zu viel Angeberei. Der ist ja mehr als überzeugt von sich. Aber er sieht gut aus, das muss man ihm lassen.
    â€žHört sich cool an, das mit dem Klettern“, sage ich und verschweige, dass ich selbst unter extremer Höhenangst leide. Ich vermeide es sogar, auf den Balkon unseres neuen Hauses zu gehen. Aber wer weiß, vielleicht kann mir dieser Gipfelstürmer ja zu einer anderen Art Höhepunkt verhelfen … Pssst, Lara, was denkst du denn da überhaupt! Eben noch hast du in Gedanken sterbend deiner großen Liebe Jonas die letzte Ehre erwiesen und jetzt das. Na, aber andererseits – ich bin noch unter den Lebenden. Und mein Retter ist nicht Jonas, sondern Porsche-Patrick. Da wird man doch mal in seiner Fantasie etwas abschweifen dürfen, oder?
    In diesem Moment piepst mein Handy. Ich wühle in meiner Tasche und schaue auf das Display – Miriam:
    Brandheiße Jonas-Natalie-News … Ruf mich an!!!
    Ich spüre einen Stich in der Magengegend. Am liebsten würde ich sofort erfahren, was zwischen den beiden los ist, aber dafür muss ich allein sein. Ich werde mich bei Miriam melden, sobald ich auf meinem Zimmer bin, und bis dahin versuche ich, mir keine Horrorszenarien auszumalen. Vielleicht ist es auch nur halb so schlimm. Und immerhin sitze ich hier gerade neben einem Traumtyp in einem Traumauto. Dafür würde mich so manches Mädchen beneiden.
    Zufrieden rekele ich mich in meinem Edel-Ledersitz. Wer weiß, vielleicht werden es doch noch ganz nette Tage bei Tante Hedwig. Bei solch attraktiven

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