Wer nach den Sternen greift
mir nahebringen wollte, dass man Glück nicht kaufen kann) von Gloria Vanderbilt, die in meinem Alter war, als dem »armen kleinen reichen Mädchen« redete. All das fiel mir ein, als ich im Oktober 2004 durch Blenheim Palace wanderte. Und es ging mir nicht mehr aus dem Kopf, als ich anschließend das British Museum besichtigte, mir Versailles anschaute und aus meinem Hotelfenster in Kopenhagen blickte. In diesen wenigen Wochen schlich sich eine Idee in meinen Kopf, und ich beschäftigte mich mehr und mehr mit dem Gedanken, wie es wohl für ein sorgloses amerikanisches Mädchen lange vor meiner Geburt gewesen sein mochte, in den britischen Hochadel einzuheiraten.
In Dänemark empfingen mich meine dänischen Agenten, die ich seit Jahren nur durch die E-Mails kannte, aufs Herzlichste und luden mich zu sich nach Hause zum Essen ein. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Und als ich an diesem Abend ging, sagte die Frau: »Schreiben Sie doch über eine weitere Bickmore-Heldin, die etwas bewegt.« Kennen Sie das, wenn in Comics eine Glühbirne eine neue brillante Idee anzeigt? In meinem Kopf erstrahlte eine Glühbirne, und in den nächsten Tagen brachte ich das erste Konzept für diesen Roman zu Papier.
Zu Hause begann ich sofort mit der Recherche, und ich möchte an dieser Stelle drei Bücher erwähnen, die deutlich machen, wie elend das Leben für amerikanische Erbinnen damals war.
The Glitter and the Gold
von Consuelo Vanderbilt Balsan,
To Marry an English Lord
von Gail MacColl und Carl McD. Wallace, und
The Vanderbilt Women
von Clarice Stasz.
Und so begann ich zu schreiben, wobei ich in groben Zügen meinem Entwurf folgte, obwohl noch viele Details fehlten. Ich hatte noch keinen Monat geschrieben, als der gigantische Tsunami Asien traf und Tod und Zerstörung mit sich brachte. Während ich Nachrichten sah, fragte ich mich: »Wie kann ich helfen?« Sofort fiel mir UNICEF ein, die einzige wohltätige Organisation, die mit ihrem Geld wirklich hilfsbedürftigen Menschen half, vor allem den Kindern, die allein und zu Tode verängstigt zurückblieben. Also überwies ich Geld an UNICEF .
Der Tsunami führte zu meinem Interesse an UNICEF , und danach recherchierte ich über die Vereinten Nationen. Und am Anfang hatte sowieso der Satz meiner dänischen Freundin über »eine Frau, die etwas bewirkt«, gestanden. Damit stand der Kern meines Buches fest.
Ohne die Einladung nach Dänemark und ohne den tragischen Tsunami hätte ich dieses Buch nicht geschrieben.
Mein Roman ist fiktiv, und die Personen sind es natürlich auch. Der Zweite Weltkrieg jedoch und die Kinder, die von Frankreich nach England in Sicherheit gebracht wurden, entsprechen den Tatsachen. Es stimmt ebenfalls, dass später von England aus Tausende französischer und englischer Kinder während des Krieges nach Amerika geschickt wurden. Nach dem Zeitpunkt, an dem mein Roman endet, geschah Folgendes:
Am elften Dezember 1946 gründeten die Vereinten Nationen den UN International Children’s Emergency Fund.
Die Vereinten Nationen ergriffen sofortige Maßnahmen, um die Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung der Kinder im Nachkriegseuropa sicherzustellen. Für 112 Millionen Dollar verteilte die UNICEF Kleidung an fünf Millionen Kinder in vierzehn Ländern, impfte acht Millionen gegen Tuberkulose, baute Molkereien und milchverarbeitende Fabriken wieder auf und sorgte dafür, dass Millionen von Kindern täglich eine warme Mahlzeit bekamen.
1948 wurde (dank Eleanor Roosevelts heroischer Anstrengungen) die historische Deklaration der Menschenrechte in den Vereinten Nationen einstimmig verabschiedet. In Artikel 26 steht, dass »jeder das Recht auf freie Bildung hat«. Kurz darauf wurde »Emergency« durch »Education« ersetzt.
1965 bekam UNICEF den Friedensnobelpreis.
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Über Barbara Bickmore
Barbara Bickmore hat sich durch ihre großen Frauensagas ein treues weibliches Publikum auf der ganzen Welt erobert. Sie war Professorin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. »Simbayo – Jenseits der Sonne«, »Der Mond am anderen Ende der Welt«, »Jenseits aller Versprechen«, »Die Bucht der Wildgänse« und vor allem »Im Jahr des Elefanten« waren in Deutschland große Erfolge.
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Über dieses Buch
Alex hat alles erreicht, was sich ihre Mutter immer für sie gewünscht hat: Sie ist schön, sie ist reich, und sie ist mit einem Mann aus altem englischen Adel verheiratet. Doch richtig glücklich ist sie nicht, denn Oliver hat nur
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