Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer nie die Wahrheit sagt

Wer nie die Wahrheit sagt

Titel: Wer nie die Wahrheit sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
können wir auch gleich alles besprechen, was Versand, Verpackung und Versicherung der Bilder betrifft, all die kleinen, lästigen Details, um die sich Dr. Frasier jetzt nicht mehr zu kümmern braucht. Ach, übrigens, Mr. Monk, ich weiß durchaus, was ich tue, denn ich besitze selbst acht Sarah-Elliotts.«
    »Möchten Sie, dass wir jetzt gleich gehen, Mr. Savich?«
    Savich nickte und sagte dann noch über die Schulter gewandt, während er Mr. Monk aus dem kleinen, perfekten Ausstellungsraum geleitete, »Sherlock, bleib doch bitte hier bei Lily und sorge dafür, dass sie sich hinsetzt und ausruht. Mr. Monk und ich bringen die Sache schon hin. Kommen Sie.«
    Als sie weg waren, sagte Lily mitfühlend: »Ich hoffe, der arme Mann bricht nicht in Tränen aus. Jetzt haben sie extra diesen Raum eingerichtet und die Bilder wirklich wunderbar zur Geltung gebracht. Ich glaube, dass Elcott und Charlotte Frasier sogar das Geld dafür spendiert haben. War das nicht nett von ihnen?«
    »Doch. Weißt du, Lily, diese Bilder, viele Leute haben sie sich anschauen können, seit du hier bist. Und jetzt können sich die Menschen in Washington eine Zeit lang an ihnen erfreuen. Du wirst dir überlegen müssen, wo du die Bilder hin haben willst. Aber ohne Eile, sollen sie dich ruhig überzeugen, dass ihr Museum das beste ist.
    Und du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben. So viele Menschen haben speziell diese Sarah-Elliott-Bilder noch nie gesehen.«
    »Um ehrlich zu sein, ich bin heilfroh, dass sie alle noch da sind und unversehrt. Deshalb bin ich auch hergekommen, Sherlock. Mir fiel urplötzlich ein, dass, wenn Tennyson mich wirklich nur wegen meiner Bilder geheiratet hat, sie vielleicht schon weg sein könnten.«
    Sherlock klopfte auffordernd auf ein Kissen und wartete dann, bis Lily sich vorsichtig neben sie gesetzt hatte. »Wir wollten auch nicht mehr warten.« Sie unterbrach sich und schaute sich um. »So viel Schönheit. Und ihr habt das von ihr geerbt, Lily, ihr beide, du und Dillon. Das ist ein echtes Geschenk. Du zeichnest Cartoons, die den Leuten viel Freude machen, und Dillon schnitzt die schönsten Sachen. Er hat Sean geschnitzt, als er gerade erst auf der Welt war, aus dem herrlichsten Rosenholz. Immer wenn ich die Figur anschaue, sie berühre, bin ich zutiefst dankbar dafür, dass Dillon in mein Leben getreten ist. Entschuldige, jetzt werde ich noch richtig sentimental, und das hilft keinem. Was wollte ich eigentlich sagen? Ach ja, einfach fantastisch, auf welch unterschiedliche Weise sich die Begabung eurer Großmutter bei euch niederschlägt.«
    »Und was ist mit deiner Begabung, Sherlock? Du kannst wundervoll Klavier spielen. Du hättest Konzertpianistin werden können, wenn das mit deiner Schwester nicht gewesen wäre. Ich würde dir gerne mal wieder beim Spielen zuhören, wenn wir in Washington sind.«
    »Gern. Ich werde was nur für dich spielen.« Und fast im selben Atemzug fügte Sherlock hinzu: »Weißt du, Lily, ich hatte auch große Angst, dass Tennyson und sein Vater die Bilder schon gestohlen haben könnten und man dich nicht benachrichtigt hatte, weil du in deinem Zustand nicht damit fertig geworden wärst.«
    »Na, die hatten wohl andere Pläne, schätze ich. Die Ereignisse in den letzten Tagen haben sich ja förmlich überstürzt.«
    »Ja, Zeit hätten sie schon gehabt, aber weißt du, was? Wenn die Bilder auf einmal verschwunden gewesen wären, dann hätten sie sich gleich selbst ins Kittchen einweisen können. Ich nehme an, sie wollten warten, bis du tot bist und sie dann verscherbeln, denn dann hätten sie ja rechtmäßig Tennyson gehört.«
    »Tot.« Lily wiederholte das Wort, kostete schaudernd seinen Klang aus. »Schwer zu glauben, dass es Leute gibt, die einem den Tod wünschen, damit sie endlich das haben können, was einem selber gehört hat. Solche Menschen müssen ganz schön tief gesunken sein.«
    »Ja, finde ich auch.«
    »Ich bin einfach entsetzt, dass Tennyson mich so verraten hat und sein Vater vielleicht auch, aber ich habe nicht vor, mir deswegen die Augen auszuweinen. Viel lieber würde ich Tennyson ein paar Rippen brechen.«
    Sherlock nahm sie spontan in die Arme und drückte sie an sich, aber äußerst behutsam. »Schön für dich. Und jetzt sag mal, wie geht’s dir, ganz ehrlich?«
    »Ach, ich bin ganz ruhig, hab ein bisschen Schmerzen, aber es ist auszuhalten. Ich habe wirklich geglaubt, ihn zu lieben, Sherlock, wollte den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Ich hab

Weitere Kostenlose Bücher