Wer paßt schon gern auf Mädchen auf?
haben keine Zeit für einen Hund — keine Zeit für den Hund. Sie haben den Hund nicht versprochen — nicht versprochen!
Das Brummen wurde schwächer, als Jans Eltern zu Bett gingen. Ihr Schlafzimmer lag gleich nebenan.
Obwohl seine Eltern ganz leise sprachen, verstand er alles, was sie sagten.
„Hoffentlich haben wir keinen Fehler gemacht. Was glaubst du?“ fragte Mama.
Papa war besorgt. Er antwortete leise: „Wenn es dir nur nicht zu anstrengend wird. Du hast mehr als genug zu tun.“
Jan hätte vor Freude am liebsten in die Hände geklatscht. Die weiche Überraschung war kein Paket — aber anstrengend für Mama...
Das konnte nur ein Hund sein! Jan wußte es jetzt ganz sicher.
Aber er war kein Spielverderber. Morgen würde er trotzdem sehr erstaunt und überrascht tun.
Überglücklich schlug Jan einen Purzelbaum nach dem anderen. Sein Bett knarrte und quietschte mit vor Vergnügen.
„Da hörst du es, du dumme Fliege“, lachte Jan laut.
Er hatte nicht bemerkt, daß seine Mutter in das Zimmer gekommen war, um ihren Jungen zuzudecken.
„Wer ist denn jetzt schon wieder dumm?“ fragte Mama.
„Auf keinen Fall die Überraschung“, antwortete Jan schlagfertig.
„Das wollen wir nicht hoffen“, seufzte Mama.
Die Überraschung
Früher schaute Jan oft zusammen mit seinen Stofftieren aus dem Fenster. Er setzte alle auf die Fensterbank: den großen, treuen Nalle und die kleinen, jungen Bären; die schwarze Katze, die Fräulein Samtpfote hieß; und den braunen Dackel, der nur noch ein Auge und keinen Schwanz mehr hatte.
Am Samstag morgen stopfte Jan seine Tiere unsanft in die Schublade. „Lebt wohl!“ rief er stolz. „Ich bin jetzt groß und bekomme gleich einen richtigen, echten Hund. Ich habe keine Zeit mehr, mich um euch zu kümmern.“ Aber dann holte er Nalle doch wieder hervor.
Wenn dieser dumme Martin wüßte, daß Jan noch mit Stofftieren spielte, würde er vor Lachen platzen.
Jan wollte natürlich nicht mehr mit Nalle spielen.
Aber der Bär konnte doch sein Maskottchen werden.
Ein Maskottchen ist etwas, das einem Glück bringt. Das wußte Jan von Papa. In Papas Auto baumelte nämlich ein kleiner, lustiger Affe.
Übrigens: Sollte Martin doch platzen! Das durfte er wirklich gern.
Jan überlegte, ob er aus seinem Kopfkissen und dem Bademantel ein weiches Bett für seinen Hund richten sollte.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Jan stürmte hinaus, um zu öffnen.
Aber er kam nur bis zur Toilette: Jan platzte nämlich vor Neugier und bekam vor Aufregung Bauchschmerzen. Während er auf der Toilette saß, hörte er im Flur die Stimme seiner Mutter:
So redeten Tanten und alte Omas mit Hunden oder sehr, sehr kleinen Kindern.
„Guten Tag, mein süßer Liebling!“ gurrte Mama. „Herzlich willkommen, mein kleines Schätzchen! Ich hoffe, es gefällt dir bei uns.“
Der Hund mußte winzig klein sein. Einen großen, gefährlichen Hund konnte man so nicht ansprechen.
Mit klopfendem Herzen ging Jan in den Flur. Er schaute auf den Fußboden und suchte die Überraschung.
Wo waren denn die vier kleinen Pfoten, der Schwanz, der ihn freundlich wedelnd begrüßte, die langen Ohren und die feuchte schwarze Schnauze?
Jan erblickte nur zwei rote Stiefel und zwei karierte Hosenbeine neben einem Reisekoffer.
Da stand also die Überraschung: breitbeinig und aufdringlich!
Mama wurde unsicher und sagte: „Sieh mal, Jan, wen dein Vater vom Bahnhof abgeholt hat. Darf ich die Herrschaften miteinander bekannt machen? Stina, das ist dein Vetter Jan. Nun, kleiner Mann? Wo bleibt deine gute Kinderstube?“
Jan verbeugte sich und gab der „Überraschung“ die Hand.
Dieses dumme kleine Mädchen knickste auch noch! Jan war verzweifelt und wünschte sich weit weg.
Wäre er doch wieder ganz klein, dann könnte er sich auf dem Rücken wälzen und so laut schreien, daß die alte Frau unter ihnen die schlimmsten Kopfschmerzen ihres Lebens bekam. Zornig drehte er sich um und ging, ohne ein Wort zu sagen, in sein Zimmer.
Er nahm Nalle und schleuderte ihn wütend auf den Boden. Ein schönes Maskottchen war das!
Dann stand Jan lange am Fenster und starrte hinaus.
Seine Brille beschlug sich.
Er putzte sie. Aber das half nichts, denn er weinte.
Aus der Küche rief Mama: „Das Essen ist fertig, Jan.“
Jan tat, als höre er nichts. Er trocknete seine Augen an der Gardine ab.
Eine kleine Hand schob sich in die seine.
Jan rührte sich nicht.
„Die Tante sagt, wir sollen essen.“
„Hier gibt es keine
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