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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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suchen normalerweise Anonymität und trachten danach, sich vor uns zu verstecken.
    Ich nehme an, erst als Lizzie – ich meine Miss Martin …«
    Dunns buschige Augenbrauen gingen in die Höhe, doch er schwieg.
    »… erst als Miss Martin mir erzählte, dass Fletcher und Mrs Parry sich kannten und dass er sie mehrfach zu Hause besucht hatte, fing ich an, ihn mit anderen Augen zu sehen, wenn Sie so wollen. Plötzlich war er ebenfalls im Bild, und was mich störte, war die Tatsache, dass er nicht mit einem Wort erwähnt hatte, dass er Madeleine gekannt hatte, sehr wahrscheinlich von seinen Besuchen bei Mrs Parry. Er spekulierte darauf, dass es nicht herauskommen würde. Er schätzte, Mrs Parry würde nicht erzählen, dass sie ein Interesse an den Bauarbeiten in Agar Town hatte. Niemand möchte als Slumvermieter verschrien sein, und nachdem Madeleines Leichnam dort gefunden worden war, gefiel Mrs Parry der Gedanke noch weniger, dass die Menschen sie mit jener Gegend in Verbindung bringen könnten. Deswegen konnte Fletcher ziemlich sicher sein, dass sein Name nicht von ihr erwähnt werden würde. Doch er wusste nichts von Miss Martin, und es muss ein rechter Schock für ihn gewesen sein, als sie an jenem Tag ins Speisezimmer kam und ihn beim Mittagessen mit ihrer Arbeitgeberin vorfand. Er wusste nicht, dass sie es mir erzählen würde, doch ihm war klar, dass sie es irgendwann erwähnen könnte und dass es schließlich an meine Ohren dringen würde.
    Ich glaube, zuerst hat er Madeleine an einem anderen Ort versteckt, nicht in Agar Town, wahrscheinlich in irgendeinem Privathaus. Seinem eigenen vielleicht. Er ist ein Mann mit Vermögen und plant, sich entsprechend zu verheiraten, und ich wage zu behaupten, dass er bereits daran gedacht hat, sich ein Haus zu kaufen. Nach einer Weile wurde es zu gefährlich, Madeleine noch länger dort gefangen zu halten, und er brachte sie nach Agar Town. Ich glaube, er hatte zu diesem Zeitpunkt schon beschlossen, dass sie sterben musste. Aber er konnte das nicht ohne Hilfe tun, und die Person, deren Hilfe er in Anspruch nahm, war der Vorarbeiter Adams.«
    Ich hatte meine Erklärungen in hastigem Ton vorgetragen, weil ich fürchtete, Dunn könnte mich unterbrechen, doch er machte keine diesbezüglichen Anstalten, und ich konnte endlich langsamer reden und die nächsten Punkte gelassener angehen.
    »Fletcher kannte Adams wahrscheinlich von früheren Begebenheiten und wusste, dass der Mann keine Skrupel hatte, solange das Geld stimmte. Von Adams Standpunkt aus betrachtet brachte es ihm Vorteile, Fletcher zu helfen, sollte es auf dieser oder irgendeiner anderen zukünftigen Baustelle Schwierigkeiten geben. Was auch immer in Zukunft geschehen würde, Fletcher würde ihn schützen. Er musste nicht fürchten, jemals entlassen zu werden, solange Fletcher die Bauarbeiten leitete. Sie wären aneinandergekettet und mussten sich gegenseitig schützen. Wie auch immer … irgendwie wurde Madeleine nach Agar Town geschafft, wahrscheinlich in betäubtem Zustand. Das würde erklären, warum sie während der letzten Tage ihres Lebens keine Nahrung mehr zu sich genommen hat. Ich kann das alles zwar noch nicht beweisen, Mr Dunn, Sir, doch ich bin fest davon überzeugt, dass ich mehr oder weniger richtig liege.«
    »Mehr oder weniger reicht aber nicht«, grollte der Superintendent.
    »Ich habe mit Constable Biddle gesprochen, Sir«, sagte ich und berichtete, was der Constable mir erzählt hatte. »Fletcher sah, wie Biddle in den Keller klettern wollte, wo er, wie ich glaube, Madeleine vor ihrem Tod versteckt und schließlich ermordet hat. Er konnte nicht sicher sein, ob wir nicht im hellen Tageslicht den ein oder anderen Hinweis finden würden. Vielleicht hatte er etwas verloren oder etwas fallen gelassen oder vergessen. Er durfte das Risiko nicht eingehen. Also eilte er zu der Stelle, in der Hoffnung, Biddle davon überzeugen zu können, sein Vorhaben aufzugeben und wieder nach oben zu steigen. Doch Biddle war fest entschlossen, den Keller in Augenschein zu nehmen, und Fletcher geriet in Panik. Er reagierte instinktiv und richtete es so ein, dass der junge Constable stürzte. Es war töricht, doch falls Biddle sich verletzte und von der Baustelle abgezogen werden musste, würde man dem Constable die Schuld geben, und Fletcher wäre wieder einmal davongekommen.«
    »Panik«, sagte Dunn nachdenklich. »Es wäre in der Tat töricht, so etwas zu tun, doch wenn Fletcher in Panik geriet, könnte es so gewesen

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