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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Worte nicht hören. Als er mich wieder ansah, stellte ich fest, dass sein Gesichtsausdruck ruhiger geworden war, doch nicht weniger beängstigend. Jetzt lag eine Entschlossenheit darin, die mich erstarren ließ. Madeleine hatte in diese Augen geblickt und ihren Tod darin gesehen. Ich tat das Gleiche. Madeleine war damals halb von Sinnen gewesen wegen der schlimmen Behandlung, die er ihr zugefügt hatte, und sie hatte sich in ihre Phantasiewelt geflüchtet, in welcher sie sowohl geheiratet hatte als auch glücklich war, und sich geweigert, sie wieder zu verlassen. Doch ich war nicht Madeleine.
    »Sie können meine Leiche nicht in Agar Town liegen lassen«, sagte ich mit, wie ich hoffte, beherrschter Stimme.
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst!« Seine Stimme brach bei den letzten Worten. »Ich werde Sie hier liegen lassen.«
    »In diesem Haus?« Ich war auf beinahe alles gefasst, doch das machte mich sprachlos.
    »Ich kann Sie nicht nach draußen schaffen, weder tot noch lebendig.« Er zögerte, runzelte die Stirn und schien über das Problem nachzudenken. »Ich werde Sie hier begraben«, sagte er schließlich im Tonfall von jemandem, der ein kniffliges Rätsel gelöst hatte. »Verdammt, es wird zwar eine schwierige Aufgabe, aber nicht unlösbar. Doch zuerst muss ich dieses Tagebuch finden, das Sie weggeworfen haben. Los, kommen Sie!«
    Er trat auf mich zu und zerrte mich zur Tür, die er mit einer Hand aufsperrte, während er mich mit der anderen in schmerzhaftem Griff gepackt hielt. Gemeinsam stolperten wir in den Hausflur zurück. Unter der Treppe befand sich eine schmale Holztür. Fletcher riss sie auf und stieß mich nach vorn.
    Ich sah den Anfang einer hölzernen Stiege, die nach unten in die Dunkelheit führte, und erkannte, dass es ein Keller war. Ich konnte nicht entkommen – ich wäre lebendig begraben. Mein Leichnam würde in einem Loch verschwinden, das er in den Boden hackte, oder er würde mich einmauern. Er war ein Mann, dessen Beruf Baustellen waren. Er würde keine Mühe haben, die Steine zu besorgen. Er wusste wahrscheinlich recht genau, wie man mauerte. Er hatte die Arbeiter auf seinen vielen Baustellen oft genug dabei beobachtet.
    All diese Gedanken jagten durch meinen Kopf, als ich mich zur Wehr setzte. Vergebens. Fletcher stieß mich durch die Tür, und ich streckte abwehrend beide Hände aus, um nicht mit dem Kopf zuerst die Treppe hinunter und in die Dunkelheit zu stürzen.

KAPITEL ZWANZIG
    Ben Ross
    Ich platzte so ungestüm in Dunns Büro, dass der Superintendent erschrocken von seinem Platz aufsprang.
    »Gütiger Himmel, Ross!«, rief er. »Was ist denn passiert, Mann?«
    »Fletcher, Sir!«, sagte ich aufgeregt. »Ich brauche sofort einen Haftbefehl für Fletcher!«
    »Fletcher? Was hat er denn jetzt wieder getan?« Dunn schaute mich stirnrunzelnd an. »Hören Sie, Inspector, der Mann war für mich genauso sehr ein Ärgernis wie für Sie, aber ich glaube kaum, dass das ausreicht, um ihn zu verhaften.«
    »Er hat Madeleine Hexham ermordet«, entgegnete ich. »Ich bin absolut sicher. Und den Vorarbeiter Adams ebenfalls, ja, ja, er hat Adams ermordet.«
    Bei diesen Worten öffnete Dunn den Mund, schloss ihn wieder, setzte sich auf seinen Stuhl, legte die breiten Bauernhände flach auf den Schreibtisch und sagte schließlich: »Reden Sie.«
    Ich setzte mich auf die vorderste Kante des Stuhls vor seinem Schreibtisch, und die Worte sprudelten aus mir hervor. »Er hat uns von Anfang an behindert und versucht, uns zum Verlassen der Baustelle zu bewegen. Er hat die Entfernung der Leiche organisiert, bevor ich zum Tatort gelangen konnte. All das tat er nach außen hin im Namen der Eisenbahngesellschaft, doch ich glaube, in Wirklichkeit hat er es um seiner selbst willen getan und nicht, weil er Verzögerungen bei den Arbeiten verhindern wollte. Es war äußerst praktisch für ihn, sagen zu können, er würde nur die Interessen seiner Auftraggeber wahren. Jetzt, nachdem ich dies alles weiß, gibt es so viele Indizien, die meinen Verdacht hätten erwecken müssen, dass es mir beinahe peinlich ist, ihn nicht gleich in den Kreis der Verdächtigen aufgenommen zu haben. Ich wusste natürlich, dass der Täter jemand sein musste, der sich auf der Baustelle einigermaßen auskannte. Irgendwie ist es Fletcher, der ständig durch das Bild lief, wenn ich das so sagen darf, der ständig zugegen war und lautstark protestierte; irgendwie ist es ihm gelungen, mich von sich als möglichem Täter abzulenken. Mörder

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