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Wer spart, verliert

Titel: Wer spart, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rupp
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entwickeln. Stattdessen erfahren Kinder Ablehnung aufgrund ihres sozialen Status, auf den sie als Kind keinerlei Einfluss haben. Kinder aus ärmeren Familien werden abgelehnt, und umgekehrt werden Kinder aus sehr wohlhabendenFamilien als arrogant eingestuft. Dabei verhalten sich Kinder anderen Menschen gegenüber offen und vorurteilsfrei – so lange, bis sie durch uns und unsere Gesellschaft lernen, wer oder was besser oder schlechter, richtig oder falsch, wertvoll oder wertlos ist.
    Viele Kinder fühlen sich zum Beispiel nicht um ihrer selbst willen von anderen anerkannt oder erfahren elterliche Liebe durch den Kauf teurer Geschenke. Sie leiden nicht unter einem finanziellen Mangel, sondern unter fehlender emotionaler Nähe und Geborgenheit. Es ist deshalb wichtig, dass wir Kindern ermöglichen, einander unabhängig von materiellen Werten von Mensch zu Mensch zu begegnen. Kinder könnten dann voneinander lernen, was es heißt, kein Geld zu haben, und wie sehr sich das in ihrem Leben auswirkt. Genauso dürften sie erfahren, welche Herausforderungen viel Geld mit sich bringt. Kinder erleben dann, dass sie ähnliche Probleme teilen und dass sie sich als Menschen sympathisch sind. Dann ist vorhandene Sympathie und menschliche Verbundenheit für jedes Kind spürbar: unabhängig von Geld, Besitz und Status.
    Die Förderung von Teamgeist und Gemeinschaftsgefühl ist nicht nur unter sozialen Aspekten für Kinder wichtig, sondern jetzt schon die Basis für das stabile finanzielle Wachstum auf ihrem späteren Berufsweg.
    Wir sind die Basis des Reichtums, den wir haben und der nächsten Generation weitergeben.
    Mit einfachsten Mitteln können wir Kindern ermöglichen, sich in einer integrierten Klassengemeinschaft wohlzufühlen und voneinander zu lernen. Je harmonischer das schulische Klima für ein Kind ist, umso mehr kann es sich darin frei entfalten und seine schulischen Leistungen mit Leichtigkeit verbessern.
    Kinder und Jugendliche sollten in der Schule die Möglichkeit haben, sich offen über Geld auszutauschen. Besonders in der Pubertät verändert sich für einen jungen Menschen vieles. Er erlebt in engen bestehenden Beziehungen eine starke Veränderung, sowohl zu sich selbst und seinem eigenen Körper als auch in der Beziehung zu Vater und Mutter. Hier verstärken sich Prägungen, die auf die Beziehung zu Geld Einfluss haben, bzw. zeigt sich die Veränderung der eigenen Beziehung zu Geld. Für viele ist der Kauf einer neuen Hose bis dahin eine Selbstverständlichkeit. Doch mit dem ersten eigenen Geld erfahren sie, dass man beispielsweise sehr lange Zeitungen austragen muss, um sich genau diese Hose kaufen zu können. Das Erleben einer völlig neuen Relation zu Geld führt bei vielen Jugendlichen zu großer Verunsicherung, und so ist es besonders in dieser Zeit wichtig, Teenagern den Zugang zu diesem Thema zu erleichtern. Ähnlich wie im Sexualkundeunterricht brauchen sie Aufklärung, einen festen Rahmen, in dem sie sich mitteilen und austauschen und dadurch an Sicherheit gewinnen können.
    Ein zu großer Druck auf zu erbringende schulische Leistungen untergräbt ein gesundes Selbstwertempfinden. Ein Mensch ist niemals nur die Summe seiner Noten oder seiner Leistung, sondern all das, was er als Mensch ist. Jeder Mensch ist auch die Summe seiner Möglichkeiten – unabhängig von seiner Schulbildung und von Schulnoten.
    Kinder verfügen über viele Qualitäten, die es zu bewahren gilt – und die ihnen im Hinblick auf eine gesunde Beziehung zu Geld schon in die Wiege gelegt wurden. Kinder können noch miteinander streiten und nach jedem Streit wieder die besten Freunde sein. Das gilt zumindest solange wir diesen Prozess nicht mit »Man streitet nicht« unterbrechen, während wir parallel Streit täglich vorleben oder unterschwellig schmollen. Kinder zeigen ehrlichesMitgefühl, indem sie mit dem anderen mitfühlen, anstatt mit weisen Worten jede emotionale Begegnung zu vermeiden. Kinder können gemeinsam trauern, Freude miteinander teilen und das Leben genießen. Kinder haben noch die Unbeschwertheit, die für einen unbeschwerten Umgang mit Geld erforderlich ist. Kinder leben im Hier und Jetzt, ohne je ein »Jetzt«-Buch gelesen zu haben. Und Kinder sind brillante Verkäufer, ohne sich dessen bewusst zu sein, einfach indem sie andere mit ihrer eigenen Begeisterung unweigerlich anstecken.

    Indem wir das Thema Geld zu etwas ganz Selbstverständlichem für unsere Kinder machen, unterstützen wir sie gezielt in ihrem

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