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Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peta Mathias
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unterstützt, das Wort »Bio« jedoch seiner Meinung nach inzwischen mit einem derartigen Maß an Zynismus, Heuchelei, Missbrauch und Lügen behaftet ist, dass es intellektuell und vom pragmatischen Standpunkt aus ruiniert ist. In seinen Augen bedeutet »Bio« nicht, dass etwas frei von Zusätzen ist, sondern dass es lediglich unter Verwendung von diesem oder jenem Zusatz anstelle eines anderen produziert wurde. Bio bedeutet nicht automatisch, dass das Lebensmittel nicht mit Düngemittel behandelt, nicht tiefgekühlt oder nicht unter Verwendung von Gasen frisch gehalten wurde oder keinen ellenlangen Transportweg hinter sich hat. Und biologisch gezüchtetes Vieh hat auch nicht zwangsläufig ein glücklicheres Leben geführt und ist eines gnädigeren Todes gestorben. Bio bedeutet auch nicht, dass die Menschen, die das Produkt gesät, geerntet, verpackt oder das Vieh geschlachtet haben, fair behandelt und angemessen bezahlt wurden. Stattdessen erklärt er, dass Bio zur »Die und wir«-Angelegenheit verkommen ist: »die«, die sich mit billigem, schlechten Massenzeug vollstopfen, und »wir«, die sich von teuren, snobistischen, sauberen Designer-Lebensmitteln ernähren. Somit ist Bio nichts anderes als ein Betrug der Wohlhabenden.
    Kurz nach der Veröffentlichung von Gills Buch 2007 in Großbritannien schlug folgende Erkenntnis wie eine Bombe in die britische Medienlandschaft ein. Laut einer breit angelegten Studie zum Thema Bio-Lebensmittel stimmt es tatsächlich, dass sie nahrhafter als konventionelle Lebensmittel sind und damit den Menschen zu einem längeren, gesünderen Leben verhelfen. Der Beweis aus diesem auf vier Jahre angelegten EU -Forschungsprojekt, das mit 12 Millionen Pfund gefördert wurde, ist, dass Bio-Obst und -Gemüse die unglaubliche Zahl von über 40 Prozent mehr Antioxidantien enthalten; mehr Eisen, mehr Kupfer, mehr Zink, mehr Vitamin C und Flavonoide, die allesamt das Risiko von Krebs- oder Herzkreislauferkrankungen senken. Die Milch von Vieh aus biologischer Haltung besaß einen 90 Prozent höheren Anteil an Antioxidantien und deutlich mehr Omega-3-Fettsäuren als die von konventionell gehaltenem Vieh.
    Der britische Markt für Bioprodukte hat sich in den letzten Jahren um beeindruckende 25 Prozent erweitert und verzeichnet mittlerweile Umsätze von zwei Milliarden Pfund pro Jahr. Normalerweise sind Bio-Produkte um rund 30 Prozent teurer als konventionelle Lebensmittel; für Bio-Milch im Supermarkt muss der Verbraucher im Schnitt 28 Prozent mehr hinblättern. Letztes Jahr hat eine Zehnjahresstudie der University of California Bio-Tomaten mit konventionell angebauten Tomaten verglichen und festgestellt, dass Bio-Tomaten einen doppelt so hohen Anteil an Flavonoiden enthalten (ein Antioxidans, das das Risiko einer Herzkreislauferkrankung senkt). Lebensmittel mit höherem »Nährwert« wirken sich also in jedem Fall positiv auf unsere Gesundheit aus.
Schokolade
    Schokolade – Quelle der Finsternis, gefährliche Droge, Verführer von Kakao-Jungfrauen. Studien zufolge ziehen sechs von zehn Frauen Schokolade dem Sex vor. Aber das kann doch nicht sein, diese Frauen schlafen allem Anschein nach mit Rennmäusen. Trotzdem gibt es nur wenige Lebensmittel, die ein derartiges Ausmaß an Leidenschaft und Loyalität auslösen. Der Trick ist, beides zu vereinen! Wenn Ihr Partner sagt: »Hör auf, so viel Schokolade zu essen. Du wirst allmählich fett«, nehmen Sie einfach die Schachtel mit ins Bett.
    Schokolade schärft den Verstand und hilft im Kampf gegen die Müdigkeit, gegen Schlafstörungen, den Alterungsprozess und trübe Gedanken. Zwei Stückchen 70-prozentiger Schokolade am Tag sind so effektiv wie ein Aspirin und gegen Arterienverkalkung. Wie die meisten Menschen esse auch ich mein ganzes Leben lang leidenschaftlich gern Schokolade und assoziiere sie mit »etwas Besonderem«. Als Kinder waren Schokolade und Lutscher rationiert. Unsere Eltern hatten weder Lust auf ständigen Mord und Totschlag unter ihren Sprösslingen noch auf eine Bande überzuckerter Werwölfe. Merkwürdigerweise haben wir diese Beschränkung klaglos hingenommen, so dass eine Art Schokoladenkultur daraus entstand: Dad, der eine Schwäche für Süßes hatte, brachte uns freitagabends nach der Arbeit eine Tafel einfache, dunkle Schokolade mit, und von unseren reichen, liebevollen Großeltern bekamen wir zu Weihnachten Edelschokolade in Schachteln mit hübschen Damen auf dem Deckel.
    Erst als ich nach Frankreich zog, wurde ich zur echten

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