Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe
Es ist nie zu früh, sich einen Drink einzuschenken, wenn einem das eigene Kind gerade auf die Bluse gekotzt hat.
♥ Wenn Sie als Single glücklich sind, werden Sie als Paar doppelt glücklich sein, und glückliche Menschen haben die Neigung, stabile Partnerschaften zu führen.
KAPITEL 4
Arbeit:
Eine Persönlichkeitsstörung?
Mit einem Job, den man liebt, braucht man sein ganzes Leben lang keinen Tag mehr zu arbeiten, heißt es immer so schön. Meiner Ansicht nach ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass die Menschen wegen des Geldes arbeiten und die Befriedigung der Extrabonus bei der Sache ist. Manche Menschen arbeiten ihr ganzes Leben lang in Jobs, die ihnen keinen Spaß machen, nur weil ihnen leider nichts anderes übrig bleibt. Einige wenige Glückliche können von Anfang an das tun, was ihnen Spaß macht. In der Generation meines Vaters hatte man einen Job, dem man sein Leben lang nachging und für den man am Ende mit einer hübschen Armbanduhr belohnt wurde. Heutzutage schlagen die Menschen während ihres langen Arbeitslebens drei bis fünf verschiedene Laufbahnen ein und wechseln den Job, für den sie lange und gut ausgebildet wurden, gegen eine Tätigkeit ein, von der sie sich ein höheres Maß an Erfüllung und Selbstverwirklichung erhoffen. Sie folgen dem Ruf ihres Herzens. Ich schätze, ich bin repräsentativ für viele in meiner Generation: Ich habe viermal eine neue berufliche Tätigkeit begonnen, weil ich an meinem alten Job keine Freude mehr hatte. Da ich keine Familie ernähren muss, ist die Wahrscheinlichkeit, einer Arbeit nachgehen zu müssen, die mir nicht gefällt, geringer als bei anderen. Dennoch hat es lange gedauert, bis ich den perfekten Job gefunden hatte, bei dem ich das Gefühl hatte, ich hätte ihn gleich von Anfang an machen sollen. Meine Theorie lautet folgendermaßen: Der Job, den man als Erwachsener ausübt, sollte damit zu tun haben, worin Sie besonders gut in der Schule waren. Um Erfolg zu haben, müssen Sie wissen, was Sie bei der Stange hält.
Wenn Sie gut in bildender Kunst, Englisch, Französisch und Musik waren, steuern Sie keine Karriere als Krankenschwester an. Versuchen Sie es gleich von Anfang an als Autorin und Fernsehmoderatorin und nicht erst mit 45; dies ist ein hervorragendes Beispiel für Zeitverschwendung und Spätzündertum. Das Problem dabei ist, dass manchmal zuerst eine Tätigkeit als Krankenschwester, Beraterin oder Meisterköchin notwendig ist, um herauszufinden, dass ein Autor und Entertainer in einem steckt. Die gute Nachricht dabei ist: Wenn Sie erst mit 45 anfangen, brauchen Sie keine Ausbildung mehr, sondern können sich ohne Umschweife in Ihr neues Leben stürzen. Sie haben Ihr ganzes bisheriges Leben damit zugebracht, Erfahrungen zu sammeln, Selbstvertrauen zu gewinnen, sich die übelsten modischen Fehltritte zu leisten, den falschen Mann auszuwählen und eigensinnig zu werden, sprich: Sie sind mehr als bereit für den Sprung in ein neues Leben.
Mit Anfang vierzig belegte ich einen Rhetorikkurs, der mich bei meiner Tätigkeit als Beraterin unterstützen sollte. Das Erste, was der Seminarleiter nach dem »Hallo« zur Begrüßung sagte, war: »Sie sind in der falschen Branche. Sie sind die geborene Entertainerin.« Was für ein Unsinn, dachte ich. Ein paar Jahre später rief mich die Producerin der damaligen Lifestyle-Redaktion des neuseeländischen Fernsehens an und bewies mir, dass mein Missionarskomplex einem sinnvolleren Zweck zugeführt werden konnte.
Ich rate Ihnen, »breit zu streuen«, das ist sehr angesagt. Wir werden allzu oft von Arbeitgebern hintergangen, eiskalt abserviert oder benutzt. Wenn mir das passiert und ich jedes Mal zutiefst erschüttert am Boden liege, lautet der Rat meiner männlichen Freunde meistens, den Job einfach sausen zu lassen, das Ganze zu vergessen und mich auf etwas Neues zu stürzen. Meine Freundinnen hingegen beschwören mich, diese elenden Dreckskerle nicht davonkommen zu lassen, aber kein allzu großes Aufhebens um den Vorfall zu machen. Ich hingegen ahnde Verrat am Arbeitsplatz mit meiner bewährten »Versuch bloß nicht, mich zu verarschen«-Haltung, die bislang tadellos funktioniert hat. Die meisten Chefs rechnen nicht damit, dass man sich wehrt, und die meisten Angestellten wehren sich auch nicht. Miesen Tricks am Arbeitsplatz begegnet man meiner Meinung nach am besten vor dem Arbeitsgericht, mit einer klaren Ansage und der Bereitschaft, den inneren James Bond rauszulassen. Außerdem habe ich einen
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