Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
sonderlich oft. Aber Liebe und Babys? Das hatte er für sein Leben bisher nicht vorgesehen. Er hatte immer angenommen, dass er mal eine Zweckehe eingehen würde. Eine, die mehr geschäftliche Vereinbarung als Ausdruck von Gefühlen war. Lexis Behauptung, dass er dabei war, sich in Dana zu verlieben, hatte ihn aus der Bahn geworfen. Mehr noch, sie hatte ihm Angst gemacht, und er war kein Mann, der seine Angst offen zugab.
Liebe. Nein. Er wusste, was Liebe anrichtete. Er hatte gesehen, was sie aus seiner Mutter gemacht hatte. Der einzige Grund, warum sie aufgehört hatte, Jed Titan zu lieben, war, weil ein Chirurg ihr diesen Teil ihres Gehirns operativ entfernt hatte. Sonst würde sie ihn immer noch vermissen. Sie hatte nie darüber gesprochen oder ihre Gefühle zugegeben. Aber jedes Mal, wenn er sie ermuntert hatte, mehr auszugehen und sich einen neuen Partner zu suchen, hatte sie immer gesagt, dass sie sich einmal verliebt hatte, und das war reichlich genug. Ihr Herz konnte nur diesem einen Mann gehören. Demselben Mann, der kein Interesse daran gehabt hatte, ihr zu helfen, als sie ihn am meisten gebraucht hätte.
Er war nicht gewillt, es ihr gleichzutun. Wollte kein so großes Risiko eingehen. Der Preis der Liebe war zu hoch.
Er sah Dana an, die mit Izzy lachte. Er wollte sie, und er brauchte sie. Aber Liebe? Liebe war unmöglich.
Jed saß auf dem Fahrersitz seines Autos und trank Whiskey. Die Mittagssonne hing hoch im Himmel über Texas. Es war ein perfekter Spätherbsttag – trocken und klar. Um ihn herum waren die Schaufenster der Läden in Titanville schon weihnachtlich geschmückt. Lichter und Girlanden umrahmten jedes Fenster und jede Tür. Glocken klangen, und auf dem Marktplatz wurden Weihnachtslieder gesungen. Es war ein kleines Stück vom Paradies.
Normalerweise genoss er es, durch Titanville zu schlendern. Jeder kannte und respektierte ihn. Er hatte sich diesen Respekt hart erarbeitet. Natürlich gab es Menschen, die dachten, er hätte es leicht gehabt. Aber die lagen falsch. Sicher, er war als Titan geboren, und das sollte was heißen, aber er hatte nicht einfach hingenommen, was Gott ihm gegeben hatte. Jed hatte ein großes Vermögen übernommen und daraus etwas Beeindruckendes geschaffen. Unter seiner Führung hatte die Firma expandiert, und er hatte sich einen eigenen Namen gemacht. Er konnte in jedes Restaurant in Dallas gehen und bekam sofort den besten Tisch. Senatoren und Staatslenker wollten mit ihm gesehen werden. Er hatte die Art Leben geführt, auf die die meisten Menschen neidisch waren. Er hatte alles … bis Garth Duncan entschieden hatte, es ihm zu nehmen.
Jed nahm noch einen Schluck aus der Flasche. Er war ein bisschen betrunken, aber nicht so sehr, dass er sich nicht mehr vorstellen konnte, wie gut es sich anfühlen würde, Garth zu zerstören. Ihm auf Arten wehzutun, die er nicht für möglich gehalten hätte. Jed hatte noch niemals jemanden so sehr gehasst, wie er jetzt seinen eigenen unehelichen Sohn hasste. Garth würde zu Boden gehen. Der kleine Scheißer mochte denken, er hätte gewonnen, aber das war ein Fehler. Ein tödlicher Fehler.
Jed schraubte die Flasche zu und steckte sie in die Papiertüte auf dem Beifahrersitz. Er stieg aus dem Auto und ging die Straße entlang. Er folgte einer Gruppe Kinder und erweckte den Eindruck, ein dazugehöriger Erwachsener zu sein, der aufpasste, dass ihnen nichts passierte.
Sie kamen am Titanville Pet Palace vorbei. Die Fenster waren mit bunten Farben bemalt. Santa fuhr einen Zug, und in jedem offenen Waggon saßen Tiere. Hunde und Katzen und Vögel und Echsen. Neben der Eingangstür stand ein Mann. Er war groß und um die fünfzig. Exbulle, dachte Jed grimmig.
Jed hatte seine Kleidung sorgfältig gewählt. Cowboyhut, Sonnenbrille, Motorradjacke und abgelaufene Cowboystiefel. Er hätte jeder sein können.
Er warf einen Blick auf die weitergehenden Kinder, dann zurück auf die Tierhandlung. Er seufzte laut genug, um den Wachmann auf sich aufmerksam zu machen. „Haben Sie meine Tochter gesehen?“, fragte er. „Da drinnen gibt es dieses Kätzchen …“ Er täuschte ein Lächeln vor. „Sie wünscht es sich zu Weihnachten, und ich habe den Fehler gemacht, anzudeuten, dass der Weihnachtsmann es ihr vielleicht bringt.“
Der Wachmann nickte mitfühlend. „Meine Jüngste will einen Welpen. Ist ein schmaler Grat.“
„Wem sagen Sie das.“ Jed warf erneut einen Blick zu den Kindern. „Könnten Sie aufpassen, dass sie sicher über die
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