Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
gesagt.“
„Das war nicht gerade die eloquenteste Entschuldigung“, bemerkte Lexi.
„Vielleicht nicht“, gab Skye ihr recht. „Aber ich denke, sie kam von Herzen. Nick? Können wir ihm glauben?“
Sie alle drehten sich zu Nick um.
„Was meinst du?“, hakte Skye nach.
Garth stand in der Mitte des Wohnzimmers, während der Mann, dem er so übel mitgespielt hatte, sein Schicksal in seinen vernarbten Händen hielt.
Nick schaute ihn an. „Er hat unser Vertrauen gebrochen. Das muss er sich erst wieder verdienen. Aber ich bin bereit, ihm diese Chance zu gewähren.“
6. KAPITEL
D ana kam am späten Nachmittag in Cruz’ Haus an. Ihre drei Freundinnen saßen vollkommen verstört beieinander. Sie sah Anzeichen von Tränen und Verzweiflung, was sie sich unwohl fühlen ließ. Und zwar nicht, weil ihr das Leiden ihrer Freundinnen egal war, sondern weil sie nicht wusste, wie sie es richten sollte.
Die normalerweise immer tadellos gekleidete Lexi sah total durcheinander aus. Ihre Wimperntusche war verlaufen und hatte unter ihren Augen dunkle Spuren hinterlassen. Izzy sah irgendwie kleiner aus, als wenn der Schmerz sie hatte schrumpfen lassen. Skyes rotes Haar bildete einen noch größeren Kontrast zu ihrer heute besonders hellen Haut. Sämtliche Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen, was sie besiegt aussehen ließ.
„Es tut mir leid“, sagte Dana lahm, als sie ins Wohnzimmer kam.
„Es gibt nichts, was dir leidtun müsste“, erwiderte Lexi. Sie stand auf und ging auf ihre Freundin zu. „Du hast alles getan, worum wir dich gebeten hatten, und nun kennen wir die Wahrheit.“
Die beiden Frauen umarmten einander und hielten sich fest, so gut es mit Lexis dickem Bauch zwischen ihnen ging.
Izzy und Skye reihten sich in die Umarmung ein, bevor sich alle auf die beiden einander gegenüberstehenden Sofas setzten.
„Wo sind die Männer?“, wollte Dana wissen.
„Wir haben sie weggeschickt“, erklärte Skye. „Das hier ist unser Problem, und wir müssen gemeinsam eine Lösung finden.“
„Warum habt ihr mich dann hergebeten?“
Lexi saß neben Dana. Sie lächelte und legte eine Hand auf ihren Arm. „Weil du praktisch eine Titan bist. Ob es dir gefällt oder nicht, mitgefangen, mitgehangen.“
„Damit kann ich leben.“ Dana atmete tief ein. „Mir tut das alles so leid. Ich hätte nie gedacht …“
„Wir auch nicht“, unterbrach Izzy sie.
„Geht es dir gut?“, fragte Dana.
„Nein, aber das wird wieder. Ich wollte zwar recht behalten, was Garth angeht, aber nicht so. Ich nehme an, ich sollte nicht überrascht sein, dass es Jed vollkommen egal ist, ob ich tot oder lebendig bin, aber das bin ich.“
Skye legte ihr einen Arm um die Schulter. „Denk nicht mehr daran. Das macht es nur noch schlimmer. Du hast uns und Nick, und wir alle lieben dich. Wir werden immer für dich da sein.“
Izzy nickte, sah aber nicht überzeugt aus.
„Ihr habt euch die Unterlagen angesehen?“, fragte Dana.
Lexi nickte. „Garth hat uns auch die Tonbandaufnahme von dem Gespräch mit Jed vorgespielt, in dem Jed ihm alles anbietet. Wir sind also vollkommen überzeugt.“
Dana zuckte innerlich zusammen. Es war vielleicht besser, dass sie nun wussten, was ihr Vater getan hatte, aber sie hasste es, wenn ihnen wehgetan wurde. Sie kämpfte das Schuldgefühl nieder und sagte sich, dass sie mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte.
„Es sollte uns wirklich nicht überraschen“, murmelte Skye und zog Izzy näher an sich. Gedankenverloren strich sie ihr über die Haare. „Wir wussten alle, wie Jed war, aber ich denke, keiner von uns wollte es wahrhaben. Jetzt haben wir den Beweis, was ein Leugnen umso schwieriger macht.“
„Ich könnte vermutlich darüber hinwegkommen, aber das will ich nicht“, sagte Izzy und blinzelte die Tränen fort. „Wir dürfen es nicht vergessen. Das ändert alles.“
„Sie hat recht“, sagte Lexi an Dana gewandt. „Garth ist entschlossen, Jed zu ruinieren. Es scheint, dass unser Vater ein hoffnungsloser Fall ist. Wir haben darüber gesprochen, und unsere größte Sorge gilt im Moment Garth.“
„Wir wollen nicht, dass ein zweiter Jed aus ihm wird“, ergänzte Skye.
„Wie wollt ihr das anstellen?“, fragte Dana. Garth war ein entschlossener und mächtiger Mann. „Ihr bekommt ihn nicht dazu, es sich anders zu überlegen. Er konzentriert sich seit Jahren auf fast nichts anderes.“
„Es wird eine gewisse Zeit brauchen“, sagte Lexi. „Ein Teil unseres Plans ist es, dass wir ihm
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