Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
dabei helfen werden, Jed Einhalt zu gebieten. Hoffentlich erkennt er dabei, dass es besser ist, ein Teil von etwas zu sein als allein.“
„Hast du Garth jemals getroffen?“, fragte Dana. „Er ist nicht der Typ, der sich von heißem Kakao und Bildern des Familienstammbaums von seinen Plänen abbringen lässt.“
„Und genau da kommst du ins Spiel“, erklärte Skye. „Wir wollen, dass du weiter an ihm dranbleibst. Als unsere Abgesandte sozusagen.“
Dana nickte, denn die Alternative war, zuzugeben, dass Garth ihr Angst machte. Nicht nur mit seiner skrupellosen Art, alles zu kriegen, was er wollte, sondern vor allem wegen ihrer Reaktionen, wenn sie in seiner Nähe war. Er ließ sie Dinge fühlen, die sie nicht fühlen wollte. Und sie wusste es besser als die meisten, wie gefährlich es war, jemandem emotionale Macht zu überlassen. Lieber alleine und stark als schwach und mit jemandem zusammen.
„Außerdem wirst du ihm dabei helfen, Jed zu kriegen“, sagte Izzy leise.
Dana schaute die jüngste Titan-Schwester an. Izzys normalerweise strahlende Augen waren stumpf und geschwollen. Ihr Gesicht hatte lauter rote Flecken, vermutlich vom Weinen.
„Izzy, du bist traurig“, setzte Dana an.
Skye schüttelte ihren Kopf. „Wir haben darüber gesprochen, Dana. Jed ist zu weit gegangen.“
„Er ist euer Vater. Ihr wollt das nicht wirklich tun. Wenn ihr diesen Weg einmal eingeschlagen habt, gibt es kein Zurück mehr. Jed hat schon genug Ärger und Klagen am Hals. Wollt ihr da wirklich noch mehr draufladen? Könnt ihr damit leben, der Grund dafür zu sein, dass er den Rest seines Lebens ins Gefängnis geht?“
Die Schwestern schauten einander an, dann sahen sie wieder zu Dana.
„Das ist nicht unsere Schuld“, erklärte Lexi ihr. „Jed hat sich das selbst zuzuschreiben. Er hat sein Schicksal besiegelt, als er sich weigerte, Kathy und Garth vor all den Jahren zu helfen. Vielleicht lag es nicht in seiner Verantwortung, aber das Geld hätte er problemlos verschmerzen können. Und als Garth anfing, uns nachzustellen, hätte Jed uns sagen können, was los ist. Gemeinsam hätten wir eine Lösung finden können. Stattdessen hat er uns in einigen Dingen angelogen und andere Sachen falsch dargestellt. Dann hat er auch noch die Explosion der Bohrinsel in die Wege geleitet. Er hätte seine eigene Tochter umbringen können, ganz zu schweigen von allen anderen Menschen auf der Plattform. Jed verdient, was er bekommt.“
Die Worte ergaben einen Sinn, aber Dana wollte trotzdem nicht loslassen. „Er ist euer Vater. Ich will nicht, dass ihr es irgendwann bereut.“
„Wir wollen Garth dabei helfen, ihn zu Fall zu bringen“, sagte Izzy leise. „Auf legale Weise. Wir werden kein künstliches Problem erschaffen, das kann Jed ganz gut alleine. Wir wollen aber auf legitime Art die Beweise finden, die wir hier vorliegen haben, um sie der Polizei zu übergeben.“
„Es sei denn, du willst da nicht mit hineingezogen werden“, fügte Lexi hinzu. „Wir könnten vollkommen verstehen, wenn du dich damit unbehaglich fühlst.“
Dana schaute sie alle der Reihe nach an. „Ihr seid meine Familie. Ich liebe euch alle. Natürlich werde ich euch helfen.“
Unsicher, wie die nächsten Schritte aussehen sollten, fuhr Dana in ihre Wohnung zurück, um darüber nachzudenken. Anstatt Garth zu observieren und zu hoffen, ihn bei etwas Illegalem zu erwischen, sollte sie nun mit ihm zusammenarbeiten. So viel zum Thema Regeländerung. Sie fragte sich, wie er auf die Nachricht reagierte, dass die Schwestern ihn nun als einen der Guten ansahen.
Sie stellte ihr Auto auf dem gemieteten Parkplatz ab und ging zu ihrem Apartment. Als sie sich der Tür näherte, sah sie dort jemanden stehen. Er trat ins Licht. Es war Garth, und aus Gründen, die sie sich nicht erklären konnte, war sie kaum überrascht.
„Hast du mit ihnen gesprochen?“, fragte er.
„Ja. Ich komme gerade zurück.“
„Geht es ihnen gut?“
Sie öffnete die Tür und trat ein. Er folgte ihr.
„Gib acht, was du sagst“, ermahnte sie ihn. „Man könnte dir das so auslegen, dass es dich interessiert, was mit ihnen passiert.“
„Vielleicht tut es das ja auch.“
Er trug einen Anzug – was keine Überraschung war. Als sie in ihrem kleinen Wohnzimmer standen, zog er das Jackett aus und warf es über die Lehne des Klubsessels, den sie im Schlussverkauf bei einem Insolvenzverwalter am Freeway gekauft hatte. Ihr Sofa hatte auch schon bessere Tage gesehen, und die gesamte
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