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Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten

Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten

Titel: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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schüttelte den Kopf. „Es war kein großer Gewinn für mich.“
    Garth schaute sie an, ohne etwas zu sagen.
    „Einige der Jungen da waren von unserer Schule, aber viele kamen von einer Privatschule, von der ich noch nie etwas gehört hatte. Sie trugen Blazer mit Logos auf den Brusttaschen und graue Flanellhosen. Sie waren in unserem Alter, aber sie schienen viel älter und reifer.“
    Sie zog ihre langen Beine an die Brust und schlang ihre Arme um die Knie. „Da war dieser eine Junge. Er sah wirklich gut aus und war auch lustig. Ich mochte ihn sehr. Ich nehme an, ich war zum ersten Mal verliebt. Er hat immer mit mir getanzt. Eines Tages haben wir uns rausgeschlichen und uns hinter das Schulgebäude verzogen. Er hat mich geküsst, was gut war, aber dann hat er versucht weiterzugehen.“
    „Was hast du gemacht?“
    „Ihm in die Eier getreten. Es war ein reiner Reflex. Offenbar hatte ich gut getroffen, denn sie mussten ihn ins Krankenhaus bringen. Ich wurde rausgeworfen, Lexi weigerte sich, ohne mich weiter dahin zu gehen, und Jed …“
    Sie schaute aus dem Fenster, aber anstelle der Stadt sah sie das vertraute Büro mit seinen Bücherregalen und einen jüngeren Jed, der gleichzeitig ernst und amüsiert aussah.
    „Jed hat mir gesagt, dass wir in einer Männerwelt lebten, und je eher ich das verstünde, desto leichter würde es für mich. Ich wusste, dass er vermutlich recht hatte, aber ich wollte es nicht leichter haben, ich wollte es sicher haben.“
    „Wegen deines Vaters.“
    Sie nickte, immer noch ohne ihn anzuschauen. „Ich wusste nie, wann es passiert“, flüsterte sie. „Ich saß am Küchentisch, machte meine Hausaufgaben, und er ging an mir vorbei. Manchmal passierte nichts. Manchmal riss er mich hoch und fing an, mich zu verprügeln. Er hat hart zugeschlagen. Da ist so ein bestimmtes Geräusch, das zuschlagende Fäuste verursachen. Ich werde es nie vergessen.“
    „Ich werde dich niemals schlagen“, wiederholte er.
    Endlich sah sie ihn an, schaute in seine vertrauten dunklen Augen, auf den vollen sinnlichen Mund, der Geheimnisse ihres Körpers kannte, die ihr selbst noch verborgen waren.
    „Ich weiß, aber manchmal reicht es nicht, zu wissen.“
    „Du bist nicht mehr das verängstigte kleine Mädchen.“
    „Das bin ich schon seit längerer Zeit nicht mehr“, stimmte sie zu. „Aber das heißt nicht, dass es keinen Einfluss mehr auf mich hat. Wir können stundenlang darüber reden, und du würdest es doch nicht nachvollziehen können. Du würdest die Angst nicht verstehen. Ich kann sie durch Training und meinen Job kontrollieren. Ich bin in besserer Verfassung als du, aber wenn es ein Kampf auf Leben und Tod wäre, hättest du deine Größe und Kraft auf deiner Seite.“
    Er stand abrupt auf. Von der Heftigkeit seiner Bewegung rutschte der Couchtisch ein paar Zentimeter nach hinten. „Ich bin nicht dieser Junge“, rief er. „Es gibt keinen Kampf auf Leben und Tod. Wirst du dich den Rest deines Lebens verstecken, weil die einzige Alternative wäre, ein Risiko einzugehen?“
    „Ich kämpfe mit den Nachwirkungen einer Kindheit, in der mein Vater mich jahrelang grün und blau geschlagen hat. Ich werde vielleicht mein ganzes Leben daran zu knabbern haben. Was du heute Abend mit Jed gemacht hast … Ich verstehe es. Ich weiß, warum du es getan hast. Ich kann deine Motivation verstehen, die Wut, die du verspürt hast. Ich kann den Wunsch, die zu beschützen, die in deiner Nähe sind, total nachvollziehen.“ Sie hätte beinahe gesagt, die Deinen, aber das war ein Ort, an den sie heute nicht gehen wollte.
    „Du hast getan, was du für richtig hieltest“, fuhr sie fort und erhob sich. „Aber jede Handlung birgt Konsequenzen.“
    „Soll heißen, dass du mir jetzt nicht mehr traust?“
    „Soll heißen, dass ich dich vorher nie als körperlich gefährlich wahrgenommen habe“, gab sie zu. „Ich muss herausfinden, wie ich mit dieser Information umgehen soll.“
    Er ging ans Ende der Küche, dann drehte er wieder um. „Verdammt, Dana. Tu das nicht. Ich bin kein gewalttätiger Mann. Ich habe Gewalt gesehen. Ich habe sie gelebt.“
    Er riss sein Hemd auf und entblößte seine Narben. „Ich habe immer noch Albträume. Nicht oft, aber ab und zu. Dann wache ich schweißgebadet auf und versuche, mich der Panik nicht völlig auszuliefern.“ Er zögerte. „Ich weiß, was es heißt, mit der Angst zu leben. Und wie schwer es ist, sie loszulassen.“
    Er kam zu ihr und nahm ihr Gesicht in seine Hände.

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