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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adalbert Stifter
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Friedrich, empfing die deutsche Königskrone.
    Und nun kam in das Reich Wladislaws, des Herzoges von Böhmen und Mähren, die Zeit, in welcher die Streite aufgehört hatten. Er führte nun aus, und befestigte, was der Kardinal Guido eingeleitet hatte. Er stiftete Klöster oder vollendete sie, wie Strahow, Sedlec, Plaß, Nepomuk, dann die Frauenklöster Doxau und Lunowic. Die Klöster hegten den Glauben und die Kirchenzucht, und in ihnen waren Gelehrte und Dichter und Baumeister, von denen Werke der Kunst ausgingen, dann Maler, Steinbildner, Holzschnitzer, Handwerker, Pfleger des Landes und Waldes, und Versender der Dinge in fernere Gegenden. Zu allem dem hatten sie Schulen. Wladislaw ordnete mit seinem Rate die Ämter, daß jedes seinen Kreis kenne, und Recht und Wohlstand gedeihen. Er errichtete in der Stadt und in Teilen des Landes Bauwerke, oder vergrößerte oder verschönerte sie. Er ging auf seine Burgen und in die herzoglichen Besitzungen und in die Zupaneien und in Teile des Landes. Wohin er kam, waren Versammlungen und Beratungen, und er hielt Gerichte.
    Als er zwei Jahre um Gertrud getrauert hatte, vermählte er sich mit Judith, der Tochter Ludwigs, des Landgrafen von Thüringen. Die Ritter in den deutschen Ländern sagten, es sei keine so schöne Frau, in keinem Geiste seien so hohe Gedanken und kühne Unternehmungen, keine Frau liebe so die Künste, und keine könne so schön in der deutschen und lateinischen Sprache reden.
    Witiko und Bertha brachten dem Herzoge und der Herzogin Hausgaben, und die Gaben wurden freundlich angenommen.
    In dieser Zeit ließ Witiko emsig in dem Walde Kohlen brennen, und in das ebene Land befördern. Er schwemmte Holz auf der Moldau in die krumme Au, und flößte es dort weiter. Er ließ bessere Tiere in seine Höfe kommen, oder vermehrte sie, er ordnete die Geschäfte der Höfe, und sah nach Stellen, wo er einmal neue errichten könnte. Er strebte Männer zu finden, welche allerlei Dinge aus den Hölzern des Waldes zum Versenden verfertigten, und was sonst die Höhen und Täler der Wälder hervorbrachten, suchte er einem Gebrauche zuzuwenden. Er ließ in dem Walde Wege und Pfade machen, Brücken und Stege bauen, Einfriedungen errichten, dürre Gründe bewässern, und aus sumpfigen das Wasser ableiten. Zwei Male in der Woche saß er zu Beratschlagungen mit Leuten bereit, und er ließ zu jeder Zeit Menschen in seine Burg, wenn die Sache dringend war. Er bewirkte, daß Herren und Männer des Waldes sich öfter versammelten, um über die Dinge des Gebietes und des Landes zu reden. Die Versammlungen wuchsen, es kam endlich auch Lubomir zu ihnen, es kamen seine Sippen, es kamen Männer, die in der Nähe des Waldes waren, so Ctibor und Nemoy und Strich von Plaka. In der Burg führte Bertha die Herrschaft über die Wirtlichkeit. Wentila und Hiltrut standen ihr bei. An manchen Abenden, wenn Muße war, las Benno vor Witiko, Bertha, Wentila, Hiltrut und vor manchen Männern und Frauen, die in die Burgstube geladen worden waren, aus verschiedenen geschriebenen Blättern vor, oder er las auch etwas von dem, was er über die Geschicke der Kaiser zusammen gesammelt hatte. Oft wurde von Dingen der Welt und der Menschengesprochen, wie sie gewesen waren, und wie sie jetzt sind.
    In dieser Zeit zogen auch zuweilen die Bewohner des Witikohauses in die Burg Schauenberg, und die von Schauenberg in das Witikohaus.
    Eines Tages begaben sich Heinrich und Wiulfhilt und Witiko und Bertha mit Geleiten auf einen Zug nach Olmütz, um dem Bischofe Zdik für seine Geschenke zu danken. Sie blieben eine Woche bei dem Bischofe.
    Witiko und Bertha gingen zu Zeiten in die Wohnsitze der Nachbarschaft sowohl in dem böhmischen Lande als auch in dem Gebiete von Passau und an der Mihel, und sie empfingen die Bewohner jener Wohnsitze auch wieder in ihrer Burg. Wentila und die Base gingen oft mit, oft nicht.
    Welislaw und Dimut kamen manches Mal nach Rowna, und dann auch in das Witikohaus. Auch andere Männer und Freunde aus Prag oder ferneren Landstrichen, aus Baiern, aus Österreich kamen, und es waren verschiedene Festlichkeiten und manche vergnügliche Tage.
    Witiko war öfter mit den Seinigen in Plan. Und wenn er dort verweilte, kamen die Männer wie sonst zu ihm in das steinerne Haus, und saßen an Abenden in Gesprächen da, und er kam an andern Abenden in andere Häuser, nahm dort Brod und Salz, und redete mit den Männern. So tat er auch im Wangetschlage und in Friedberg. Er verbesserte die Häuser in Plan

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