Werke
schrie Bozebor, »und mein Schwert soll es in Italien erhärten, daß ich ein Mann bin, und die Schwerter der Meinigen sollen erhärten, daß sie Männer sind.«
Nach diesen Worten erhob sich der König.
Es wurde sogleich ganz stille, und er sprach: »Ich danke dir, alter Wsebor, ich danke dir, Preda, ich danke dir, Lubomir, ich danke dir, Diwis, und dir, Slawibor, und dir, Nemoy, und auch dir, Bozebor, und allen. Ich frage nun die Versammlung, ob einer in ihr ist, der noch seine Rede in einem anderen Sinne oder über ein anderes Ding erheben will, als über den Zug nach Italien.«
Es antwortete niemand.
»So kann keiner sagen, daß ihm seine Rede entzogen worden ist«, sprach Wladislaw.
»Keiner, keiner«, riefen die Männer.
»Es ist aber nun nicht mehr nötig, daß ein jeder, der nach Italien ziehen will, es ausdrücklich verkündige«, sagte der König.
»Wir ziehen, wir ziehen«, riefen fast alle Männer in dem Saale.
»So danke ich euch von dem Grunde meines Gemütes«, sagte der König, »und wie ich ein schlichter Herzog gewesen bin, so werde ich ein schlichter König sein, und wenn ich es vergessen sollte, so werden mich meine alten Freunde und Räte erinnern. Und so schließen wir die Versammlung. Und wer bei dem Zuge nach Italien sein will, der komme in der Mitte des Monates Mai nach Prag, daß wir uns vereinigen. Und ehe der Sommer erscheint, sind wir in den lombardischen Ländern, und gehen mit Gott nach Mailand.«
»Nach Mailand, nach Mailand, nach Mailand«, riefen im Sturme die Männer.
Und sie erhoben sich schnell, und scharten sich um den König, und riefen ihm zu, und sprachen zu ihm.
Und der König verließ seinen Sitz, reichte ihnen die Hände, und sprach mit vielen. Und er ging in dem Saale von der einen Stelle zu der andern, wo Männer waren.
Als er so eine Zeit mit ihnen gesprochen hatte, und als sie mit ihm gesprochen hatten, ging er wieder zu seinem Sitze, grüßte noch einmal alle, verabschiedete sich, und verließ im Geleite von Hofherren die Versammlung.
Aber die Männer blieben noch in dem Saale, und sprachen mit einander. Und als sie sich zerstreuten, und im Freien waren, zogen immer mehrere mit einander, und sprachen noch eifrig.
Die nicht in Prag wohnten, eilten in ihre Heimat, um sich zu rüsten.
Witiko ritt mit den Seinigen gegen den mittäglichen Wald. Und es gesellten sich noch viele, die im Mittage wohnten, zu ihm, um mit ihm zu ziehen.
Nun begannen die Rüstungen bei den Jungen und bei den Alten. Die Sache von dem Zuge nach Mailand breitete sich unter den Bewohnern der Länder aus, und es entstand eine Begierde, bei dem Zuge zu sein. Die Krieger unter den jungen Männern sprachen von Mailand, die Leute aus dem Volke redeten von Mailand, es wurden Lieder auf den Zug nach Mailand gemacht, und gesungen. Es wurden Waffen herbeigeschafft und ausgebessert, und Landleute achteten nicht mehr des Pfluges, und Arbeiter nicht mehr des Pfriemens, und wollten an dem Zuge teilnehmen.
Als Witiko in seine Burg gekommen war, rief er seine Männer, und die, welche in der Nähe der Burg wohnten, zusammen, und verkündigte ihnen den Zug, und sagte, wer mitgehen wolle, müsse sich bereiten. Dann ritt er in die Herberge der unteren Moldau, in den Kirchenschlag, und nach Plan, und an andere Stellen, und versammelte überall die Männer, und sprach mit ihnen von dem Zuge. Sie riefen ihm zu, daß sie mitgehen wollen. Und er sagte, in Friedberg sei im Anfange des Monates Mai die Versammlung. Und die Männer in dem Walde rüsteten sich, und es rüsteten sich die Männer der Burg. Wolf, der mit Bertha in das Witikohaus gekommen war, hatte reiten gelernt, wie die Reiter des Waldes, und hatte sich in Reiterwaffen geübt. Er durfte, weil er bat, mit dem Zuge gehen. Als sich der Tag der Versammlung näherte, übergab Witiko die Herrschaft der Burg an Bertha, die Verteidigung derselben und den Befehl über die Männer und die Geschäfte des Gebietes an Beda. Benno wollte mit nach Mailand gehen. Witiko aber bat ihn, in der Burg zu bleiben, und mit Rat und Zuspruch bei der Hand zu sein. Benno fügte sich. Die Base Hiltrut bat Witiko, sie möge, bis er wieder komme, bei Bertha, Wentila und den Seinigen bleiben. Sie versprach es.
Am Tage der Versammlung ging Witiko, da er gerüstet war, zu seiner Mutter und Hiltrut, um den letzten Abschied zu nehmen. Die Frauen segneten ihn. Dann ging er zu Bertha. Sie kam ihm entgegen, und trug einen Kranz von roten Waldrosen auf dem Haupte.
»Bertha, du hast
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