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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adalbert Stifter
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»Hocherlauchter König, du hast den Ritterzug erfüllt, ziehe in Frieden, wenn wir auch deines Rates sehr schwer entbehren. Heilet die Krankheiten, die uns von der Stadt gekommen sind, wie auch wir unverzüglich von hier fortziehen wollen, um die unsrigen zu heilen. Wenn der Ratschluß Gottes will, daß ich wieder deiner Hilfe bedürfte, so wirst du sie wohl nicht versagen.«
    »Ich werde sie mit Freuden leisten«, antwortete der König.
    Als dieses geschehen war, ließ sich der Kaiser die Krone und den Mantel abnehmen. Dann setzte er einen Helm zu seinem Kriegsgewande auf das Haupt, stieg von dem Throne, und ging vor das Gezelt. Dort bestieg er ein Pferd, ritt gegen das Heer der sieben Züge, und dankte mit der Spitze seines Schwertes gegen alle Krieger, die da standen. Die Krieger erhoben ein freudiges Rufen, und die Böhmen erneuerten es dreimal.
    Dann begannen die Züge in ihre Lager zurückzukehren.
    Der Kaiser aber feierte in einem großen offenen Gezelte mit den Fürsten ein Mahl.
    Nach dem Mahle ritt Wladislaw zu dem Gezelte des Kaiser, um sich von ihm zu verabschieden.
    Dann verabschiedete er sich von den Fürsten.
    Hierauf ritt er mit den Seinigen in sein Lager. Dort ritt er zu allen Abteilungen seiner Männer, und dankte ihnen, wie er ihnen nach der Schlacht auf dem Berge Wysoka gedankt hatte. Er verkündete ihnen die Rückkehr in die Heimat, und hieß sie auf den folgenden Tag gerüstet sein. In jeder Abteilung sprachen Führer und Männer freudige und hochehrende Worte zu dem Könige.
    Sie begannen sofort auch die Rüstungen zu dem Heimzuge.
    Als der König in seinem Gezelte war, ritt der Kaiser mit einem geschmückten Gefolge zu demselben. Sie stiegen alle von den Pferden. Die Männer des Gefolges verteilten sich in die Zelte, die um das des Königs waren; der Kaiser aber ging allein in das Gezelt des Königs, der König entfernte diejenigen, die bei ihm waren, und die zwei Männer befanden sich nun allein in dem Gezelte. Sie setzten sich auf Stühle. Da sprach der Kaiser: »Was du getan hast, Wladislaw, wird bleiben, so lange die Menschen dessen gedenken, was auf der Erde geschehen ist, und davon erzählen. Du hast es dir getan, und dann auch andern. Ich habe dir aus dem Reichsgrunde schon gedankt, jetzt danke ich dir aus Freundschaft, daß du bist, der du bist.«
    »Du hast die Sache zum Großen gelenkt«, sagte Wladislaw, »und ich habe mich erfreut. Es ist an der Seite eines ritterlichen Mannes leichter, nach Rittertum zu streben.«
    »Wir haben durch eine Zeit einige Taten mit einander getan«, sprach der Kaiser, »jetzt sind wir wieder getrennt. Du bist in deinen Ländern und ich in Italien.«
    »Wir werden Anteil an einander nehmen«, sagte der König.
    »Wir werden ihn nehmen«, antwortete der Kaiser. »Die Fürsten und Herren, die Räte der Krone, sind oft ritterlichen Sinnes, und denken an das Gute. Sie denken auch, was ihren Ländern not tut, und reden und handeln darnach. Ich bitte dich, Wladislaw, lasse mir den Bischof Daniel, als einen Mann der Weisheit und des Rates, in Italien zurück.«
    »Er wird meiner Kirche und meinen Ländern sehr mangeln«, sagte Wladislaw; »aber er bleibe bei dir.«
    »Ich danke dir«, sagte der Kaiser, »ich werde ihn nur zu dem Nötigsten halten, und mögen wir uns bald auf einem fröhlichen Reichstage in dem fröhlichen Deutschland sehen.«
    »Möge es sein«, sprach Wladislaw.
    »Und erhalte mir deine Liebe«, sagte der Kaiser.
    »Und du auch«, antwortete Wladislaw.
    Dann schlossen sich die zwei Männer in die Arme.
    Hierauf verließ der Kaiser das Gezelt, und Wladislaw geleitete ihn.
    Vor dem Gezelte waren Diepold, Daniel und viele alte Lechen und Herren des böhmischen Lagers. Sie geleiteten den Kaiser ehrerbietig zu seinem Pferde; die Männer aber, die ferner standen, riefen ihm Glück und Segen zu, und er ritt mit seinem Gefolge wieder in sein Lager.
    Der Kaiser sendete Geschenke an den König Wladislaw. Es wurden ihm von dem Golde der Mailänder tausend Mark gegeben. Dann waren in Fächern schöne Gewänder, goldene und silberne Geschirre, Schwerter, Helme, Panzer, Münzen, die des Kaisers Bildnis trugen, edle Steine, Gürtel, Waffenzieraten und andere kostbare Dinge. Es wurde auch eine Reihe schöner Pferde herbeigeführt.
    An mehrere alte Lechen und an die Männer Odolen, Bernard, Witiko, Welislaw, Kochan, Bogdan und Predbor sendete der Kaiser eigene Geschenke.
    Wladislaw teilte mehreres an seine Männer aus, besonders Dinge, die zur Erinnerung an

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