Werke
den Priestern, den Nonnen, den Herren des Hofes, den Kmeten, vielen Rittern und Herren, den Vornehmsten der Stadt und unzähligem Volke vor dem Tore. Sie empfingen den König. Alle riefen dem Könige und dem Heere entgegen, und solche, welche heftig gegen den italienischen Zug geredet hatten, ließen Freudenrufe über den Ruhm der böhmischen Waffen erschallen. Als der König unter das Tor einritt, ertönten die Glocken auf den Kirchen der Stadt, und es ertönten alle Glocken der beiden Burgflecken. Der Propst von Prag gab den Segen, und man geleitete den König und das Heer die Stadt empor. Wladislaw ging zuerst mit der Königin, mit Diepold, mit den Priestern, den Lechen und Führern in die Kirche des heiligen Veit und dann in den Königshof.
Das Heer errichtete auf dem Marktplatze zwischen dem rechten Burgflecken und dem Wysehrad ein Lager.
Am andern Tage war in dem Lager ein feierlicher Gottesdienst. Dann wurde das Heer von dem Könige und den Bewohnern von Prag und der Burgflecken bewirtet.
Und sieben Tage wurde das Heer bewirtet, und sehr viele Menschen kamen zu ihm, und brachten Geschenke, und redeten mit den Kriegern, und priesen sie, und ließen sich von ihnen erzählen.
Indessen teilte Wladislaw die Belohnungen des Zuges aus. Seine Männer waren reichlich mit Gold und Silber, mit Waffen und Pferden, mit Gewändern und kostbaren Dingen bedacht. Viele erhielten auch eine Begabung mit Land, darunter Witiko war.
Dann dankte er allen noch einmal, und entließ das Heer.
Die Männer nahmen nun Abschied von einander, Hohe und Niedere, sie weinten Tränen, gaben sich Erinnerungszeichen, und versprachen, wieder zusammen zu kommen. Weiber brachten ihre Kinder herzu. Die Väter küßten die Kinder, und wer kein Weib und kein Kind hatte, nahm doch ein Kind auf den Arm, und küßte es. Und weil sie nun erkannten, daß die, welche die Heimat nicht wieder gesehen hatten, nicht viele sind, so war ihnen das ein Trost, sie freuten sich darüber, und gingen von Prag den Fluren ihrer Angehörigen zu.
Witiko führt seine Männer gegen den mittäglichen Wald des Landes, und Rowno und Diet und Osel und die andern folgten mit den ihrigen seinem Zuge.
Er führte sie wieder wie in frühern Zeiten nach Plan. Eine weit größere Zahl von Menschen war zusammen gekommen, um die Männer zu begrüßen, als bei den sonstigen Zügen, weil von allen Stellen des Waldes Leute herzu gekommen waren. Sie verwunderten sich, daß die Männer gar so braune Angesichter bekommen hatten. Sie riefen ihnen zu, und konnten mit dem Rufen kaum enden. Und die Männer waren freudiger und fröhlicher, weil sie nicht ein bloßes Übel von sich abgewendet hatten, sondern weil sie in dem fernen Lande bei dem Kaiser gewesen waren, und die Geschicke der ganzen Welt entscheiden geholfen hatten. Der Pfarrer von Plan gab wieder seinen Segen, Witiko dankte den Leuten, und entließ sie. Die Männer aber sagten, die Schar wolle Witiko in seine Burg geleiten.
Und so ging der Zug an dem nämlichen Tage noch nach Friedberg. Eine große Menschenmenge ging den ganzen Weg mit. Die alte Susanna von der untern Moldau stimmte Waldlieder an, und die alte Willbirg rief, wenn es stille ward, Sprüche. Sie rief: »Ich habe es gesagt, daß Zeichen gewesen sind, und es sind wieder Zeichen gekommen, wir brauchen nicht mehr den alten Wossic von Wodnian und den alten Lubomir von Daudleb, wir haben jetzt einen, der mehr ist als Wossic und Lubomir.«
Bei Friedberg zogen die Mädchen rote Bänder über den Weg, und die Krieger mußten sich durch Geschenke aus der Fremde loskaufen.
In Friedberg wurde die Schar von dem Pfarrer und den Vorstehern und von den Menschen, die herbei gekommen waren, mit Freudenrufen empfangen, und der Pfarrer segnete sie.
Witiko dankte noch einmal allen, sie riefen ihm Dank entgegen, Wenhart sprach dann für alle, und hierauf zerstreuten sie sich. Ein Teil machte ein Lager, ein anderer Teil suchte noch die Heimat zu gewinnen.
Witiko ritt mit den Seinigen gegen die Burg hinan. Viele Krieger und andere Menschen geleiteten ihn.
Vor der Burg waren Bertha, Wentila und Hiltrut mit den Frauen, Mädchen, Dienern und Dienerinnen, es waren Benno, und es waren die Männer der Burg.
Sie riefen den Gruß entgegen, und Witiko grüßte mit seinem Schwerte.
Dann stieg er von dem Pferde. Bertha reichte ihm die Hand, Wentila umschlang ihn, und die Base rief: »Witiko, Witiko, du bist mit deinem Pferde durch das fürchterliche Wasser geschwommen.«
»Es war leicht«,
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