Werke
Du kennst mich, und fragst? Wie lange dauert deine Brunnenkur noch?
Falk
. Ich habe sie vorgestern erst angefangen.
Ernst
. So sehe ich dich vor dem Ende derselben noch wieder. – Lebe wohl! gute Nacht!
Falk
. Gute Nacht! lebe wohl!
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Zur Nachricht
Der Funke hatte gezündet: Ernst ging, und ward Freimäurer. Was er vors erste da fand, ist der Stoff eines 4ten und 5ten Gesprächs, mit welchen – sich der Weg scheidet.
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Fortsetzung
Vorrede eines Dritten
Der Verfasser der ersten drei Gespräche hatte diese Fortsetzung, wie man weiß, im Manuskripte, zum Drucke fertig liegen, als derselbe höheren Orts einen bittenden Wink bekam, dieselbe nicht bekannt zu machen.
Vorher aber hatte er dies vierte und fünfte Gespräch einigen Freunden mitgeteilt, welche, vermutlich ohne seine Erlaubnis, Abschriften davon genommen hatten. Eine dieser Abschriften war dem itzigen Herausgeber durch einen sonderbaren Zufall in die Hände gefallen. Er bedauerte, daß so viel herrliche Wahrheiten unterdrückt werden sollten, und beschloß das Manuskript, ohne Winke zu haben, drucken zu lassen.
Wenn die Begierde, Licht über so wichtige Gegenstände allgemeiner verbreitet zu sehen, nicht diese Freiheit hinlänglich entschuldiget; so läßt sich nichts weiter zur Verteidigung derselben sagen, als daß der Herausgeber kein aufgenommener Maurer ist.
Übrigens wird man doch finden, daß er, aus Vorsicht und Achtung gegen einen gewissen Zweig dieser Gesellschaft, einige Namen, welche ganz ausgeschrieben waren, bei der Herausgabe nicht genannt hat.
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Viertes Gespräch
Falk
. Ernst! Willkommen! Endlich wieder einmal! Ich habe meine Brunnen-Kur längst beschlossen.
Ernst
. Und befindest Dich wohl darauf? Ich freue mich.
Falk
. Was ist das? Man hat nie ein: » ich freue mich « ärgerlicher ausgesprochen.
Ernst
. Ich bin es auch, und es fehlt wenig, daß ich es nicht über Dich bin.
Falk
. Über mich?
Ernst
. Du hast mich zu einem albernen Schritte verleitet – Sieh her! – Gib mir Deine Hand! – Was sagst Du? – Du zuckst die Achseln? Das hätte mir noch gefehlt.
Falk
. Dich verleitet?
Ernst
. Es kann sein, ohne daß Du es gewollt hast.
Falk
. Und soll doch Schuld haben.
Ernst
. Der Mann Gottes spricht dem Volke von einem Lande, da Milch und Honig innen fließt, und das Volk soll sich nicht darnach sehnen? Und soll über den Mann Gottes nicht murren, wenn er sie, anstatt in dieses gelobte Land, in dürre Wüsten führt?
Falk
. Nun, nun! der Schade kann doch so groß nicht sein – Dazu sehe ich ja, daß Du schon bei den Gräbern unserer Vorfahren gearbeitet hast.
Ernst
. Aber sie waren nicht mit Flammen, sondern mit Rauch umgeben.
Falk
. So warte, bis der Rauch sich verzieht, und die Flamme wird leuchten und wärmen.
Ernst
. Der Rauch wird mich ersticken, ehe mir die Flamme leuchtet, und wärmen, sehe ich wohl, werden sich Andere an ihr, die den Rauch besser vertragen können.
Falk
. Du sprichst doch nicht von Leuten, die sich vom Rauch gern beißen lassen, wenn es nur der Rauch einer fremden fetten Küche ist?
Ernst
. Du kennst sie also doch?
Falk
. Ich habe von ihnen gehört.
Ernst
. Um so mehr, was konnte Dich bewegen mich auf dies Eis zu führen? Mir dazu Sachen vorzuspiegeln, deren Ungrund Du nur allzuwohl wußtest?
Falk
. Dein Verdruß macht Dich sehr ungerecht – Ich sollte mit Dir von der Freimäurerei gesprochen haben, ohne es auf mehr als eine Art zu verstehen zu geben, wie unnütz es sei, daß jeder ehrliche Mann ein Freimäurer werde – wie unnütze nur? – ja, wie schädlich.
Ernst
. Das mag wohl sein.
Falk
. Ich sollte Dir nicht gesagt haben, daß man die höchsten Pflichten der Mäurerei erfüllen könne, ohne ein Freimäurer zu heißen?
Ernst
. Vielmehr erinnere ich mich dessen – Aber Du weißt ja wohl, wenn meine Fantasie einmal den Fittig ausbreitet, einen Schlag damit tut – kann ich sie halten? – Ich werfe Dir nichts vor, als daß Du ihr eine solche Lockspeise zeigtest. –
Falk
. Die Du zu erreichen doch auch sehr bald müde geworden – Und warum sagtest Du mir nicht ein Wort von Deinem Vorsatze?
Ernst
. Würdest Du mich davon abgeraten haben?
Falk
. Ganz gewiß – Wer wollte einem raschen Knaben, weil er dann und wann noch fällt, den Gängelwagen wieder einschwätzen? Ich mache Dir kein Kompliment; Du warst schon zu weit, um von da wieder auszugehen. Gleichwohl konnte man mit Dir keine Ausnahme machen. Den Weg müssen Alle betreten.
Ernst
. Es sollte mich auch
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