Werwelt 01 - Der Findling
ziehen, Claire Lanphier, in Chicago. Sie liebt dich, Charles, wäre dir eine Mutter, würde dir helfen. Du könntest vielleicht auf die High-School gehen und dann an die Universität.«
Ich komme gegen sein entschlossenes Abwesendsein-Wollen nicht an.
»Wenn ich mich nicht verwandelt hätte«, sage ich, »hätten sie uns vielleicht beide getötet.«
»Charles? So schlimm ist es doch nicht. Die Menschen vergessen.«
Doch es kommt keine Antwort, und meine Müdigkeit verkürzt meine Geduld mit dem Jungen. Ich habe Charles immer gemocht, trotz seiner lächerlichen Ideale, obwohl er sich aufgespielt hat, als wäre er der Prinz Eisenherz des Mittleren Westens. Ich drehe mich um und blicke über die flachen, ebenen Felder im Westen zum Peaussier-Hof hinüber, der inmitten eines Schachbretts von Getreide- und Maisfeldern liegt. Eine Reihe winziger Kühe wandert auf dem beinahe nicht erkennbaren Band eines schmalen Pfads zur Weide hinaus. Nicht weit, an dem kleinen, dunkel glänzenden Sträßchen, steht das längliche Schulhaus in seinem Hof mit den zwei Balsampappeln und den Nebengebäuden, die wie kleine braune Pilze aussehen; weiter drüben ist das dicht belaubte Wäldchen, in dem sich Mrs. Stumway vor der Welt versteckt, und jenseits der saubere Hof mit den beiden Silos neben der Brücke, wo Douglas Bent jetzt vielleicht gerade seine Schiene anschnallt, um einen neuen Tag zu beginnen. Weiter weg noch liegt unter einem tiefhängenden Schleier von Rauch die Stadt.
Ein letzter Versuch noch. »Also gewinnt das Tier die Schöne?«
Ich lausche, doch selbst die heiß brodelnde Wut ist jetzt verschwunden.
»Nun dann, Charles, mein lieber Held, lebe wohl. Wer weiß, vielleicht wird aus diesem Ungeheuer doch noch ein Prinz.«
Und ich trotte den Hang hinunter zum Fluß, der nach Nordosten führt.
Hier endet das
Erste Buch vom Untier
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