Werwolf - Der Verfall (German Edition)
trotz ihrer Natur ein zivilisiertes Volk.
Also Zähne zusammen beißen und weiter machen. Er knurrte
und verwandelte sich widerwillig in einen Menschen zurück. Er
hinkte bestimmt hinterher im Zeitplan und sie wollten nicht mehr
auffallen als nötig. Also legte er schnell Feuer um die
offensichtlichen Spuren der Fressorgie zu
verwischen. Die Menschen würden sich vielleicht wundern aufgrund
der Feuer, aber immerhin war kein konkreter Beweis für etwas
Übernatürliches mehr vorhanden und darauf kam es an. Ihr
Rudel brauchte die Stille, ganz gleich wie er sich beim verrichten
der Arbeit manchmal fühlte. 12 Häuser brannten knisternd
und mittlerweile hohe Flammen schlagend in der Stadt vor sich hin,
während mehrere Pfoten leise Richtung Ausgang trommelten. Sie
hatten den Auftrag erledigt und konnten vorerst wieder ruhiger
schlafen. 6.Kapitel Die
Ratshalle war wieder mal voll. Alle waren begierig darauf zu hören,
wie es gelaufen war.
Bailor hatte ihnen weitest gehend berichtet.
Gewisse Details hatte er ausgelassen, aber die gingen auch nur ihn
etwas an. Jetzt war es an der Zeit einen diplomatischen Unterhändler
zu den Menschen zu schicken um bestimmte Dinge festzulegen. Nachdem
sich die Aufruhr etwas gelegt hatte,
ergriff Walerion das
Wort. „ Ihr
habt eure Sache sehr gut gemacht. Nun sollten wir mit ihnen
verhandeln und durch gewisse Umstände, wie ihren toten Jägern,
werden sie auch nicht viel einzuwenden haben.“
Er verzog
leicht seine Miene. Walerion hielt einfach nach wie vor nichts vom
sinnlosen töten,
sah aber in dem Fall das Praktische
dahinter. „ Wir
sollten ihnen eh wir erneut hereinplatzen einen Boten schicken,
welcher die Delegation ankündigen wird. Natürlich werden
wir uns eh nicht vertreiben lassen, aber so wahren wir immerhin den
Schein und geben ihnen das Gefühl sie hätten eine Wahl. Nun
– ja Skerres?“
Getuschel fing an. Normalerweise
unterbrach man Walerion nicht und Skerres hatte sich inmitten seiner
Rede, erhoben. „ Tut
mir leid euch zu unterbrechen müssen.“ „ Aber
das macht doch nichts. Ich bin mir sicher, du hast einen guten Grund.
Also tritt vor und sage, was du zu sagen hast.“
Man konnte
nicht sicher sein, glaubte aber den Hauch einer Drohung in Walerions
Worten wahrzunehmen. Er hatte bisher nie sonderlich mit Skerres zu
tun gehabt, nur über drei Ecken, da er Myrac's Vater war. Nun
trat er nach vorne zu Walerion. „ Ich
bin ein wenig verwundert, Meister ,
dass gerade Ihr Bailors Verhalten lobt.“
Es
war schon eine hohe Kunst ein eigentlich ehrerbietiges Wort, wie
Meister, wie blanken Spott klingen zu lassen. Doch Walerion ließ
sich nichts weiter anmerken. „ Ich
fürchte ich kann dir nicht ganz folgen.“ „ Nun
ihr habt euch immer offen gegen den Krieg geäußert und da
empfinde ich es als Hohn,
dass Ihr nun die Lorbeeren empfangt auf
gewisse Weise.“
Bailor wollte sich wütend erheben, aber
Walerion brachte ihn mit einem Blick zum inne halten „ Interessante
Ansichten, die wir jedoch gerne nach der Versammlung erörtern
können. Ich wüsste nicht, was davon wichtig genug wäre,
den Rat zu stören.“ „ Nun
ich fürchte, was Ihr wisst und was nicht, ist zukünftig
nicht mehr relevant. Eure Ansichten sind veraltet und wo Ihr früher
noch weise wart, seid Ihr mittlerweile nur noch eine Last. Ihr seid
nicht länger fähig uns anzuführen und Entscheidungen
zu treffen, die alle betreffen.
Walerion, hiermit fordere ich Euch
zum Rücktritt auf und bestehe auf eine neue Wahl.“
Skerres
Worten folgte Stille. Walerion war fassungslos. Natürlich waren
sie nie Freunde gewesen und allein schon aufgrund von Myrac gab es
schon immer gewisse Spannungen. Aber ein derart offenes angreifen
seiner Autorität und das vor dem gesamten Rudel, hätte er
nicht erwartet. Dennoch blieb er freundlich und versuchte sich nichts
anmerken zu lassen. „ Nun
wenn das dein Wunsch ist, sollte dir klar sein, dass du die Mehrheit
des Rudels hinter dir stehen haben musst und dass die Position sofort
ersetzt werden muss durch einen neuen geeigneteren
Kandidaten.“ „ Dessen bin ich
mir bewusst. Bevor wir zum Kandidaten übergehen, sollten wir
zunächst abstimmen. Brüder, ich fordere euch auf jetzt die
Hand zu heben, wenn ihr mit mir einer Meinung seid! Wenn ihr mir
zustimmt, dass das Ersetzen von Walerion durch einen jüngeren , besseren Kandidaten
überfällig ist!“
Einen Moment lang reagierte
niemand. Dann zögerlich, doch eindeutig hoben viele die Hände.
Zu viele! Walerion traute
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